Tag der Stadtgeschichte
Besucher des Tags der Stadtgeschichte 2011 zur Leipziger Wirtschaftsgeschichte in der Plagwitzer Konsumzentrale. © Mahmoud Dabdoub Bilder vergrößert anzeigenBesucherinnen des Leipziger Schulmuseums während des Tags der Stadtgeschichte 2010 zur Leipziger Schulgeschichte. © Mahmoud Dabdoub Bilder vergrößert anzeigenProf. Dr. Enno Bünz beim Vortrag zu den "Fuggern und Leipzig" im Rahmen des Tags der Stadtgeschichte 2011. © Mahmoud Dabdoub Bilder vergrößert anzeigenFührung durch die Leipziger Synagoge durch den Gemeinderabbiner Balla im Rahmen des Tags der Stadtgeschichte 2012 zum Thema "Stadt und Glauben". © Stadt Leipzig / Stadtarchiv Bilder vergrößert anzeigenFührung über den Alten Israelitischen Friedhof durch die Ephraim-Carlebach-Stiftung im Rahmen des Tags der Stadtgeschichte 2012 © Stadt Leipzig / Stadtarchiv Bilder vergrößert anzeigenZwei Besucherinnen beim Erlebnistag des Tags der Stadtgeschichte 2011 "Schule in Leipzig" im Schulmuseum Leipzig © Mahmoud Dabdoub Bilder vergrößert anzeigenProfessor Dr. Enno Bünz beim Vortrag im Rahmen der wissenschaftlichen Tagung "Das religiöse Leipzig" beim Tag der Stadtgeschichte 2012 © Stadt Leipzig / Stadtarchiv Bilder vergrößert anzeigenRainer Müller liest den Text "Plagwitz" von Wolfgang Hilbig während des Tags der Stadtgeschichte 2011. © Mahmoud Dabdoub Bilder vergrößert anzeigenKulturbürgermeister Faber und weitere Zuhörer während des Vorträge zur Leipziger Schulgeschichte beim Tag der Stadtgeschichte 2010 im Alten Rathaus. © Mahmoud Dabdoub Bilder vergrößert anzeigenProf. Döring und Prof. von Hehl während der Diskussion beim Tag der Stadtgeschichte 2010 zur Leipziger Schulgeschichte. © Mahmoud Dabdoub Bilder vergrößert anzeigenDer Wirtschaftshistoriker Prof. Dr. Markus A. Denzel beim Vortrag während des Tags der Stadtgeschichte 2011 zur Leipziger Wirtschaftsgeschichte. © Mahmoud Dabdoub Bilder vergrößert anzeigen
Ein Mal im Jahr, gewöhnlich im Oktober oder November, findet der Tag der Stadtgeschichte statt. Die Veranstaltungsreihe bietet ebenso der wissenschaftlichen wie der populärwissenschaftlichen Beschäftigung mit der Leipziger Stadtgeschichte ein Forum und verknüpft aktuelle und historische Fragen miteinander.
Wissenschaftliche Tagungen dienen der Präsentation neuer Forschungen und Erkenntnisse zur Leipziger Geschichte. Damit soll vor allem der wissenschaftliche Nachwuchs angesprochen werden; aber auch ausgewiesene Experten und Expertinnen für die Leipziger Stadtgeschichte kommen zu Wort. Die interessierte Öffentlichkeit ist zu diesen Kolloquien ebenso eingeladen wie zum populären Rahmenprogramm.
Beide Veranstaltungsteile stehen allen Interessenten offen, eine Teilnahme ist kostenfrei und ohne Voranmeldung möglich.
Ursprünge im bürgerschaftlichen Engagement
Die Veranstaltungsreihe geht auf die Initiative des Leipziger Geschichtsvereins e. V. zurück. Dieser organisierte erstmals 2008 anlässlich des 70. Jahrestages der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 einen Tag der Stadtgeschichte.
Seit dem Jahr 2009 ist der Tag der Stadtgeschichte fester Bestandteil zunächst der wissenschaftlichen Arbeiten für das Stadtjubiläum 2015 und hat sich auch darüber hinaus fest in der Stadtgesellschaft etabliert.
Als Kooperationsprojekt von Stadt und Leipziger geschichtsverein, sowie wechselnden Partnern, wie der Universität Leipzig, der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig oder der Technischen Universität Dresden wirken namhafte Historiker/-innen an der inhaltlichen Konzeption und Gestaltung der Veranstaltungen mit.
[Abgesagt] 2020: 75 Jahre Kriegsende. Stadtgesellschaft im Umbruch.
Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus ergreift das Stadtarchiv Leipzig folgende Vorsichtsmaßnahmen:
Bis auf Weiteres werden alle Veranstaltungen des Stadtarchivs - auch der Tag der Stadtgeschichte 2020 - abgesagt. Wir arbeiten daran, die abgesagten Veranstaltungen zu gegebener Zeit nachzuholen. Über Ersatztermine werden wir Sie rechtzeitig informieren.
In diesem Jahr widmet sich der Tag der Stadtgeschichte anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung der Stadt durch die US-Army dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Leipzig und den Umbrüchen in der Stadtgesellschaft, die damit einhergingen. Auch nach 75 Jahren gibt es immer noch offene Fragen, Desiderata, Diskussionsbedarf - auch darüber, wie in einer Stadtgesellschaft, die sich durch überdurchschnittliches bürgerschaftliches Engagement auszeichnet, Katastrophen, Umbrüchen und Transformationen wie diesen in Zukunft gedacht werden kann, wie sie weiter aufgearbeitet und für den Wissenstransfer nutzbar gemacht werden können.
Veranstaltungen vergangener Jahre
2019: Stadtgeschichte mit Zukunft
Nachdem auf den seit 2009 stattfindenden, thematisch zugeschnittenen Tagen der Stadtgeschichte neue Forschungsergebnisse zur Leipziger Geschichte vorgestellt wurden und nunmehr die vierbändige Leipziger Stadtgeschichte vollständig vorlag, sollte auf dem diesjährigen Tag der Stadtgeschichte nicht nur Bilanz gezogen werden. Vielmehr galt es, Perspektiven der Stadtgeschichtsforschung in den Blick zu nehmen: Zwei Herausgeber des vierbändigen Werkes widmeten sich deshalb neuen Erkenntnissen und offenen Fragen der Stadtgeschichtsforschung. Des Weiteren wurden zwei stadtgeschichtliche Grundlagenprojekte aus Halle und Münster vorgestellt, die auch für Leipzig beispielhaft bearbeitet werden konnten. Schließlich stellten die Direktoren des Stadtarchivs, des Stadtgeschichtlichen Museums und der Vorsitzende des Leipziger Geschichtsvereins aktuelle Herausforderungen und Perspektiven der stadtgeschichtlichen Arbeit ihrer Einrichtungen vor.
2018: Industrialisierungsprozesse und Industriekultur in Leipzig
Leipzig vollzog in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Metamorphose von einer stark durch den Handel geprägten Mittelstadt hin zur industrialisierten Großstadt, in der dem Handel gleichwohl große Bedeutung zukam. Vor allem seit den 1860er Jahren nahm die gewerbliche Produktion einen Aufschwung und brachte eine vielgestaltige, blühende Industrie hervor. Die Stadt war nach der Wende zum 20. Jahrhundert das Zentrum der mitteldeutschen Industrieregion und zählte zu den bedeutendsten Industriestädten des Deutschen Reiches. 1914 lag sie in der Zahl der Großbetriebe mit mehr als 1000 Beschäftigten an zweiter Stelle hinter Berlin. Da Leipzig weiterhin ein national und international bedeutsamer Messeplatz war, wies es vor dem Ersten Weltkrieg den Doppelcharakter einer bedeutenden Industrie- und Handelsstadt auf - in dieser Gleichzeitigkeit wohl einzigartig in Europa. Leipzig besaß zudem als Universitätsstadt einen beträchtlichen Ruf.
Der Tag der Stadtgeschichte 2018 (19. bis 20. Oktober) thematisierte Industrialisierungsprozesse und Industriekultur in Leipzig. Er nahm nicht nur den rasanten Aufstieg des Industriestandortes Leipzig im Kaiserreich in den Blick, sondern fragte angesichts des reichen vor- und frühindustriellen gewerblichen Erbes auch nach den Anfängen und den Voraussetzungen, nach Kontinuitäten und Brüchen auf dem Weg ins Industriezeitalter. Ebenso galt dem weiteren Schicksal der Leipziger Industrie im 20. Jahrhundert, dem "Zeitalter der Extreme" (E. Hobsbawn), das Interesse und insbesondere den Folgen und Wirkungen mehrfacher politischer Systemwechsel.
Der Besuch der öffentlichen Veranstaltung war wie immer kostenfrei und ohne Voranmeldung möglich.
2017: 150 Jahre Stadtarchiv Leipzig, 150 Jahre Leipziger Geschichtsverein e. V.
Ganz im Zeichen zweier Jubiläen steht der diesjährige Tag der Stadtgeschichte am 23. November: 150 Jahre Stadtarchiv und 150 Jahre Leipziger Geschichtsverein. Zum öffentlichen Kolloquium im Ratsplenarsaal des Neuen Rathauses von 9:30 bis 18 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Neben der Historie des Stadtarchivs inklusive Baugeschichte und des Leipziger Geschichtsvereins geht es in den Vorträgen des Kolloquiums am 23. November unter anderem um die Planungen für das neue Domizil des Stadtarchivs im ehemaligen sowjetischen Pavillon auf der Alten Messe. Ein Beitrag befasst sich mit Gustav Wustmann (1844-1910), dem Nestor der Leipziger Stadtgeschichtsschreibung. Er war Leiter der Stadtbibliothek und erster Direktor des Stadtarchivs sowie Vorsitzender des Geschichtsvereins. Als Ehrengast nimmt an dieser Veranstaltung Elke Wustmann aus Duisburg teil, eine Urenkelin Gustav Wustmanns, die 2011 der Universitätsbibliothek Leipzig einen umfangreichen und hoch interessanten Familiennachlass übergeben hat.
Der Tag endet mit einem gemeinsamen Empfang des Leipziger Geschichtsvereins und des Sax-Verlags Beucha. Dieser Verlag hat die Festschrift zum Jubiläum des Geschichtsvereins herausgebracht und begeht seinen 25. Gründungstag.
Der Besuch der öffentlichen Veranstaltung ist wie immer kostenfrei und ohne Voranmeldung möglich.
2016: Musikstadt Leipzig
In diesem Jahr wird die reiche Musikgeschichte Leipzigs im Mittelpunkt des Interesses stehen - und zwar einmal abseits von Bach, Mendelssohn und Wagner. Eine öffentliche Tagung mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Leipzig findet am 25. November 2016 im Ratsplenarsaal des Neuen Rathauses statt.
Die Vorträge reichen von der Musikpflege in der Messestadt am Ende des Dreißigjährigen Krieges über die Bedeutung des Stadttheaters für die Musikgeschichte bis zum Musikverlagswesen in Leipzig.
Der Besuch der öffentlichen Veranstaltung ist wie immer kostenfrei und ohne Voranmeldung möglich.
2015: Warum Leipzig?
Die Stadt in der Geschichte
Im Leipziger Jubiläumsjahr bot der Tag der Stadtgeschichte einen Überblick über 1000 Jahre Stadtgeschichte auf der Grundlage von Überblicksvorträgen. Die Themenbreite reichte von der landesherrlichen Stadt in Mittelalter und Früher Neuzeit, über den Aufstieg Leipzigs zur internationalen Messestadt und die Buchstadt Leipzig im Industriezeitalter bis zu Aspekten der Diktaturerfahrung im 20. Jahrhundert.
Weitere Informationen zum vergangenen Tag der Stadtgeschichte 2015
2014: Unruhiges Leipzig
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Friedlichen Revolution in der DDR widmete sich der Tag der Stadtgeschichte 2014 Unruhe, Widerspruch, Protest und Kampf um Mitbestimmung in Leipzigs Stadtgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
Eine wissenschaftliche Tagung, Führungen, eine Lesung und Stadtrundgänge boten vom 6. bis 11. November 2014 neue Einsichten in ein stets aktuelles Thema.
Weitere Informationen zum vergangenen Tag der Stadtgeschichte 2014
2013: Stadt und Krieg
Im Jubiläumsjahr der "Völkerschlacht" bei Leipzig hat auch der Tag der Stadtgeschichte die Problematik von Krieg und Frieden aufgenommen und den vielfältigen historischen Konflikten und deren Auswirkungen für die Stadt Leipzig nachgespürt.
Die wissenschaftliche Tagung fand am 7. und 8. November 2013 im Ratsplenarsaal des Neuen Rathauses statt. Zwei Führungen zu den Überresten der Alten Pleißenburg in den Gewölben des Neuen Rathauses und durch die Katakomben des Völkerschlachtdenkmals sowie eine Theateraufführung eröffneten neue Einsichten.
Der Tagungsband des Kolloquiums wurde zum Tag der Stadtgeschichte 2014 vorgestellt.
2012: Stadt und Glauben
2012 widmete sich der Tag der Stadtgeschichte dem Thema "Stadt und Glauben". Im Rahmen der wissenschaftlichen Tagung "Das religiöse Leipzig" präsentierten 15 Referentinnen und Referenten neue Forschungen und Überblicke. Geführte Touren der "Stadtkarawane" führten am 17. November zu Vertretern der "Religionen der Welt in Leipzig". Zwei Führungen stellten "Das jüdische Leipzig" in den Mittelpunkt. Der Tagungsband des wissenschaftlichen Kolloquiums wird am 7. November im Rahmen des Tags der Stadtgeschichte 2013 vorgestellt werden.
2011: Leipzigs Wirtschaft in Vergangenheit und Gegenwart
Die Leipziger Wirtschaftsgeschichte war im Jahr 2011 der Gegenstand des Tags der Stadtgeschichte. Die wissenschaftliche Tagung am 4. und 5. November nahm dabei "Akteure, Handlungsspielräume, Wirkungen (1500-2011)" in den Blick. Die Veranstaltungen am dritten Tag schlugen den Bogen von der Industrialisierung Leipzigs im 19. Jahrhundert bis zur deindustrialisierten Gegenwart und fragten provokant: "Einmal Industrialisierung und wieder zurück?" Ein 500 Seiten starker Band dokumentiert die Vorträge der wissenschaftlichen Tagung.
2010: Schule in Leipzig
Der dritte Tag der Stadtgeschichte im November 2010 thematisierte die Leipziger Schulgeschichte. Das wissenschaftliche Kolloquium im Festsaal des Alten Rathauses bot Vorträge zur Bildungs- und Schulgeschichte der Messestadt von der Frühen Neuzeit bis zum 20. Jahrhundert. Der sonntägliche Erlebnistag im Schulmuseum Leipzig stand unter dem Motto "Vom Rohrstock bis zum ‚Seid bereit!‘" Ein Sammelband mit den Beiträgen der wissenschaftlichen Tagung erschien 2011.
2009: Stadt und Universität
Im Jahr 2009 rückte der Tag der Stadtgeschichte anlässlich des 600jährigen Jubiläums der Universität Leipzig das Verhältnis von Stadt und Hochschule in den Blickpunkt. Die Beiträge der wissenschaftlichen Tagung liegen in gedruckter Form als erster Band der neu begründeten stadtgeschichtlichen Publikationsreihe "Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Leipzig" vor.