Wissenschaftliche Stadtgeschichte Leipzigs
Zeitgenössischer Druck von der Belagerung der durch kaiserliche Truppen gehaltenen Pleißenburg durch schwedische Einheiten im Dreißigjährigen Krieg, 1632. © Stadt Leipzig / Stadtarchiv Bilder vergrößert anzeigenLeipzig als Buchstadt: Druckmaschine © Stadt Leipzig / Stadtarchiv Bilder vergrößert anzeigen© Stadt Leipzig / Stadtarchiv Bilder vergrößert anzeigen Handelsszene mit jüdischen Kaufleuten am Leipziger Brühl, um 1825 (Holzschnitt nach einer Zeichnung von Richard Püttner).
Bilder vergrößert anzeigenÜbertragungswagen des "Rundfunksenders Leipzig" im Jahr 1949. © Stadt Leipzig / Stadtarchiv Bilder vergrößert anzeigen"Friedensmarsch" zum Völkerschlachtdenkmal - verordnete Demonstration der FDJ gegen den "NATO-Doppelbeschluss", um 1983 © Herbert Lachmann Bilder vergrößert anzeigen
Warum ist es notwendig, eine moderne, wissenschaftlich fundierte Stadtgeschichte zu erarbeiten?
Für Leipzig fehlt bislang eine quellenfundierte, wissenschaftlich abgesicherte und neuere Fragestellungen aufnehmende Gesamtdarstellung der Stadtgeschichte. Das Jubiläum bietet einen willkommenen Anlass, in einem groß angelegten, innovativen Projekt den gegenwärtigen Wissensstand über die komplexe Vergangenheit der europäischen Stadt Leipzig zu konstatieren, neue Forschungsfragen an die Stadtgeschichte zu richten und eine umfassende neue Gesamtschau zu erarbeiten. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Tatsache, dass die wenigen Überblicksdarstellungen, die in den letzten 100 Jahren erschienen sind, größtenteils nicht auf einer kritischen Sichtung der Quellen beruhen.
Welche Schwerpunkte soll die Publikation setzen?
Leipzig kann mit dem Stadtjubiläum 2015 seinen wirklich bedeutenden Platz in der Geschichte Mitteldeutschlands und Europas in den letzten 1000 Jahren dokumentieren, denn es hat im Laufe seiner Entwicklung in den verschiedensten Lebensbereichen eine exponierte Stellung eingenommen:
- als Stadt des Handels und Wandels,
- als die Messestadt Mitteleuropas seit dem Mittelalter,
- als Verkehrsknotenpunkt und Begegnungsort zwischen Ost- und West,
- als Stadt der Wissenschaften, insbesondere seit der Gründung der Universität 1409,
- als Stadt des Gewerbes und als Industriemetropole,
- als Zentrum des mitteleuropäischen Buch- und Verlagswesens,
- als eine Wiege der Arbeiter- und Frauenbewegung und als Geburtsort der Sozialdemokratie,
- als Stadt der Kultur, wo im Gegensatz zur Residenzstadt Dresden die Beschäftigung mit allen Kunstgenres und die Einrichtung entsprechender Museen ganz in den Händen des Bürgertums lag,
- als Stadt der Friedlichen Revolution 1989.
Vierbändige Gesamtdarstellung
In den Jahren 2014 bis 2018 werden insgesamt vier Bände Stadtgeschichte erscheinen, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und die für einen breiten Leserkreis eine Zusammenfassung des stadt- und regionalgeschichtlichen Wissens von den Anfängen bis in die Gegenwart bieten sollen. Mit dieser Publikation wird einer möglichst breiten Öffentlichkeit vermittelt, welche historischen Prozesse der Stadt Leipzig über die Jahrhunderte hinweg ihre „individuelle“ Gestalt gegeben haben, in der wir sie heute wahrnehmen. Das Werk wird in erzählerischer Qualität realisiert, seine Anschaulichkeit durch eine Vielzahl von Karten und Abbildungen gewährleistet werden.