Impuls Kulturpolitik
Die Reihe "Impuls Kulturpolitik" ist eine Plattform für aktuelle künstlerische und politische Diskurse: Das Kulturdezernat lädt Akteure aus Kunst und Kultur, Politik und Wissenschaft zur öffentlichen Diskussion kulturpolitischer Fragestellungen ein. Die Veranstaltungsreihe wurde 2016 von Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke initiiert. Bisher wurden folgende Themen behandelt:
Save the Date: 10. Oktober 2022: Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb
Nachhaltigkeit ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Den Herausforderungen auf der ökologischen, ökonomischen und sozialen Ebene stellt sich auch der Bereich der Kultur. In den vergangenen Jahren haben sich zahlreiche Kulturakteur/-innen auf den Weg hin zu einer ressourcenschonenden Veranstaltungsplanung und -umsetzung begeben, zertifizieren ihre Einrichtungen oder setzen eigene Nachhaltigkeitskonzepte bereits erfolgreich um. Immer mehr kulturelle Projekte, Weiterbildungsangebote, Podiumsdiskussionen und Workshopreihen zielen auf eine verstärkte Bildung zur nachhaltigen Entwicklung und dienen der bewussten Stärkung von Expertisen. Bundesweite Klima-Netzwerke etablieren sich, Pilotprojekte zur Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Kultur werden allerorts initiiert, Studien veröffentlicht und CO2-Rechner für den Kulturbereich entwickelt. All das zeigt: Nachhaltigkeit ist innerhalb der Kulturlandschaft weder auf inhaltlich-konzeptioneller, noch auf produktionstechnischer Ebene wegzudenken.
Vor diesem Hintergrund veranstaltet das Dezernat Kultur einen Impuls Kulturpolitik mit dem Thema
„Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb“
am 10. Oktober 2022 von 18-20 Uhr
im Schauspiel Leipzig,
Bosestraße 1, 04109 Leipzig.
Ziel der Veranstaltung ist es, gemeinsam über die Chancen und Herausforderungen in der Umsetzung von ökologischer Nachhaltigkeit zu diskutieren und vor allem darüber ins Gespräch zu kommen, wie wir diesen Transformationsprozess in Zukunft gemeinsam gestalten können und wollen.
Hierfür sind auf dem Podium folgende Vertreter/-innen aus Kultur, Wissenschaft und Politik geladen:
- Dr. Sebastian Brünger, Kulturstiftung des Bundes
- Jan Georgi, Leipziger Club- und Kulturstiftung, in Vertretung der Initiative LiveKommbinat Leipzig e.V.
- Dr. David Klein, Kultur- und Denkmalschutzamt der Stadt Dresden
- Enrico Lübbe, Schauspiel Leipzig
- Simone Ariane Pflaum, Referat für Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz der Stadt Leipzig
Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Skadi Jennicke, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig.
Um Anmeldung wird bis spätestens zum 5. Oktober 2022 gebeten unter: impulskulturpolitik@leipzig.de
30. September 2021: "Leipzig und seine (post)koloniale Geschichte und Gegenwart"
Die Thematik wurde in den vergangenen Monaten in unserer Stadt intensiv und zuweilen polarisierend diskutiert. Im Fokus des Umgangs mit seinem "kolonialen Erbe" stand und steht vor allem der Leipziger Zoo, verbunden mit Kritik an einigen Veranstaltungsformaten. Darüber hinaus geraten zunehmend Straßennamen in den kritischen Blick, die an Exponenten der sogenannten Kolonialwissenschaften erinnern. Ein Teil der Leipziger Stadtgesellschaft kritisiert, dass "koloniale" Orte im Stadtbild nicht entsprechend erklärt werden und in Museen Hinweise auf koloniale Kontexte von Bildgegenständen fehlen.
Das Dezernat Kultur hat diesen Diskurs im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung aufgegriffen. Im Zentrum der Diskussionsveranstaltung standen unterschiedliche Perspektiven auf historische Aufarbeitung von Stadtgeschichte, städtische Erinnerungskultur und Erwartungen an eine vielfältige städtische Kultur, die der Diversität ihrer Einwohner/-innen gerecht zu werden versucht. 30 Teilnehmende folgten der Einladung in die Volkshochschule Leipzig, weitere 60 besuchten den Live-Stream.
Podium:
- Dr. Skadi Jennicke, Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig
- Professorin Dr. Rose Marie Beck, Professorin für Afrikanistik/ Universität Leipzig
- Kevin Breß, Projektleiter des Zukunftsprogrammes "ReInventing Grassi 2023"
- Mohamed Okasha, Vorsitzender des Migrantenbeirat der Stadt Leipzig
- Prof. Dr. Jörg Junhold, Direktor Zoo Leipzig GmbH
25. Mai 2020: "Corona-Forum freie Kunst und Kultur" per Videokonferenz
Die freie Kunst und Kultur ist von den Auswirkungen der Corona-Krise stark betroffen. Gleichzeitig ist beachtlich, wie sie mit dieser Herausforderung umgeht. In kürzester Zeit sind viele neue Initiativen entstanden, mit denen sich das Netzwerk noch enger zusammenschließt, Informationen tauscht und gegenseitig unterstützt. Dass das Kunst- und Kulturschaffen in Leipzig nicht zum Erliegen gekommen ist, das zeigen unter anderem die vielfältigen digitalen Angebote und Veranstaltungen. Für dieses Engagement dankt die Stadt Leipzig den Akteuren.
Das Dezernat Kultur organisierte das Cororna-Forum, um Erfahrungen, Probleme und Herausforderungen im Rahmen eines offenen Online-Forums zukunftsorientiert zu diskutieren. Circa 60 Teilnehmende nutzten das Forum in Form einer Videokonferenz. Zur Beantwortung von Fragen standen bereit:
- Dr. Skadi Jennicke, Bürgermeisterin, Dezernat Kultur
- Antje Brodhun, amt. Leiterin des Kulturamtes, Dezernat Kultur
- Thomas Schmidt, Leiter der Sicherheitsbehörde, Dezernat Umwelt, Ordnung und Sport
- Christopher Streibert, Arzt/ Sachgebietsleiter, Gesundheitsamt
12. November 2019: "third places": offene (Kultur-) Orte zum Lernen, Wohlfühlen und Kommunizieren in Leipzig
Die Diskussion stellte die Frage in den Mittelpunkt: Wie können Kultur- und Bildungseinrichtungen mehr Offenheit und Partizipation ermöglichen?
In einer wachsenden Stadt wie Leipzig werden Freiräume knapper. Der vermeintlich öffentliche Raum ist vielfach durch Verkehr oder kommerzielle Beziehungsgeflechte stark vorstrukturiert; einer Gestaltung sind enge Grenzen gesetzt. In einer sich individualisierenden Stadtgesellschaft wünschen sich die Bürger/-innen zunehmend nicht-kommerzielle, möglichst hierarchiefreie Orte, an denen sie Begegnung, Teilhabe und Selbstwirksamkeit erfahren können. Solche Orte sind essentiell für die Lebensqualität in einer Stadt.
Nicht nur öffentlich getragene beziehungsweise geförderte Kultur- und Bildungseinrichtungen können und sollen für Leipzig diese "Dritten Orte" (Ray Oldenburg) sein. Die Informationsveranstaltung stellte Konzepte der städtischen Museen vor und nahm aktuelle Leipziger Modellprojekte in den Blick. Nicht zuletzt ging es um die Frage: Inwieweit können eine kostenlose Nutzung und der Zugang zu den ständigen Sammlungen der städtischen Museen die Aufenthaltsqualität und die Besuchshäufigkeit erhöhen?
Es diskutierten in der Moderation von Dr. Fabian Müller (Museum der bildenden Künste Leipzig):
- Dr. Skadi Jennicke, Kulturbürgermeisterin der Stadt Leipzig
- Léontine Meijer-van Mensch, Direktorin der Staatlichen Ethnografischen Sammlungen Sachsen
- Susanne Metz, Direktorin der Städtischen Bibliotheken
- Dr. Stefan Mühlhofer, Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe Dortmund
- Franciska Zólyom, Direktorin der Galerie für Zeitgenössische Kunst
11. November 2019: Ergebnisse repräsentativer Befragungen zur Kulturstadt Leipzig
Die Veranstaltung stellte die Ergebnisse wichtiger repräsentativer Umfragen zur Kulturstadt Leipzig vor. Im Mittelpunkt stand die Kommunale Bürgerumfrage "Freizeit, Kultur und Lebensgefühl in Leipzig". Das Amt für Statistik und Wahlen hatte im Zeitraum von November 2018 bis Februar 2019 Bürgerinnen und Bürger befragt; 1.432 ausgefüllte Fragebögen flossen in die Auswertung ein. Die Ergebnisse wurden von "Imaros Marktforschung Leipzig" öffentlich vorgestellt.
Laut dieser Umfrage sehen 90 Prozent aller Leipzigerinnen und Leipziger die Sicherung bezahlbarer Kulturangebote als eine wichtige kommunale Aufgabe. Kulturangebote sind wichtig für die Identität Leipzigs und sorgen dafür, dass Touristen die Stadt besuchen. Die Befragung lieferte konkrete Ergebnisse, mit denen die Kultureinrichtungen der Stadt Leipzig arbeiten können. Das gilt beispielsweise, wenn es um die Häufigkeit der Besuche, die Mediennutzung oder Themen geht, die Kultureinrichtungen in Leipzig verstärkt aufgreifen sollten.
Einige Ergebnisse (PDF 595 KB) der Studie finden Sie hier zusammengefasst.
28. Mai 2019: "Auswärtige und kommunale Kulturpolitik in Beziehung gesetzt" mit Staatsministerin Michelle Müntefering
Viele Leipziger Kulturakteure arbeiten in einem internationalen Beziehungsgeflecht oder denken die kulturelle Vielfalt vor Ort bei der Programmkonzeption mit. Die Grenzen zwischen "innen" und "außen" verschwimmen. Dieser zunehmenden Öffnung stellen sich aber auch Tendenzen der Schließung zur Seite, die von Kultur eine identitätsstiftende Kraft und Verankerung vor Ort einfordern. Wie richtet sich Kulturpolitik angesichts dieses Spannungsverhältnisses aus?
Staatsministerin Michelle Müntefering (Auswärtiges Amt) erläuterte die Veränderungen in der Internationalen Kultur- und Bildungspolitik und ihre Wechselwirkungen mit der Kulturarbeit von Kommunen. Der Impulsvortrag stand unter dem Titel: "So fern und doch so nah - Kulturpolitik zwischen Innen und Außen".
Anschließend diskutieren in der Moderation von Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke:
- Ludwig Böhme (Ensemblemitglied Calmus, Künstlerischer Leiter des Kammerchores Josquin des Préz, Künstlerischer Leiter des Leipziger Synagogalchores)
- Ann-Cathrin Lessel (Produktionsleitung, LOFFT - Das Theater)
- Dr. Olaf Thormann (Direktor, Grassi Museum für Angewandte Kunst Leipzig)
- Charlotte Wilde (Co-Leiterin des Figurentheaters "Wilde & Vogel" im Westflügel Leipzig)
- Franciska Zólyom (Direktorin, Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig)
10. Mai 2019: Workshop zur europäischen Förderpolitik im Kulturbereich
Der Workshop unter der Leitung von Silvana Rückert, Geschäftsführerin des Aufbauwerkes Region Leipzig, ging auf die europäische Förderpolitik im Kulturbereich sowie auf relevante angrenzende Förderbereiche ein. Er thematisierte, dass die aktuelle Förderperiode des Programms "Kreatives Europa" 2020 ausläuft. Ab 2021 soll das Programm - so der Vorschlag der Europäischen Kommission - mit einer erhöhten Fördersumme und neuen Förderinstrumenten weitergeführt werden.
Frau Rückert stellte zudem das Aufbauwerk als Koordinator von Förderanfragen bei der Europäischen Union vor. Das Aufbauwerk stärkt seit 25 Jahren die Stadt- und Regionalentwicklung über europäische und nationale Förderprogramme. Es unterstützt bei der Projektentwicklung, -begleitung, -abrechnung und -dokumentation. Diese Expertise sollte verstärkt von Kulturschaffenden genutzt werden. Bitte wenden Sie sich direkt an das Aufbauwerk.
14. November 2018: Kulturstrategien im Städtevergleich
Städte und Gemeinden sind entscheidende Akteure der Kulturpolitik, tragen sie doch im Vergleich zu Bund und Land den größten Anteil an den Kulturausgaben der öffentlichen Hand. Dem Rechnung tragend widmete sich der "Impuls Kulturpolitik" dem Thema "Kulturstrategien im Städtevergleich - Düsseldorf, Frankfurt/ Main, Leipzig, Nürnberg". Das Kulturdezernat lud in das Paulinum - Aula und Universitätskirche St. Pauli der Universität Leipzig ein. Die Diskussion fand im Vorfeld der 153. Sitzung des Kulturausschusses des Deutschen Städtetages in Dresden statt.
Die kommunale Kulturpolitik gestaltet die kulturelle Vielfalt vor Ort und ist wichtiges Instrument einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung. Die Städte reagieren häufig auf die spezifischen Herausforderungen; vergleichende Perspektiven zu anderen Kommunen sind eher selten. "Impuls Kulturpolitik" fragte nach den kulturellen Strategien in Düsseldorf, Frankfurt am Main, Leipzig und Nürnberg: Wie werden kulturpolitische Ziele vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen entwickelt? Gibt es in den Städten Kulturkonzepte und wenn ja, wie sehen diese aus? Wo liegen die Schwerpunkte und wie misst man den Erfolg der Umsetzung? Wie thematisieren die Städte ihre gegebenenfalls konfliktreiche Geschichte und wie gestalten diese eine zukunftsorientierte Erinnerungskultur? Welche Marketingstrategien werden vor dem Hintergrund eines interkommunalen Wettbewerbs entwickelt? Wie werden Kooperationen zwischen den unterschiedlichen Kulturakteuren befördert, beispielsweise zwischen der Freien Szene und öffentlich geförderte Kulturinstitutionen?
Diese Fragen diskutierten in der Moderation von Peter Korfmacher (LVZ):
- Frankfurts Dezernentin für Kultur und Wissenschaft Dr. Ina Hartwig
- Düsseldorfs Kulturdezernent Hans-Georg Lohe
- Nürnbergs Kulturreferentin Prof. Dr. Julia Lehner
- Leipzigs Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke
17. September 2018: Workshop "Austausch Kultur und Wirtschaft"
40 Vertreter/-innen aus Kultur und Wirtschaft diskutierten in gemischte Arbeitsgruppen zu jeweils 4 bis 5 Personen. Die Gesamtmoderation übernahm Gudula Kienemund (Leipziger Kulturpaten).
Anfang April 2018 hatte das Dezernat Kultur zum Impuls Kulturpolitik "Kultur und Wirtschaft" eingeladen. Kulturakteure und Wirtschaftsvertreter stellten ihre Erfahrungen der Zusammenarbeit vor. Die anschließende Diskussion machte deutlich, dass die unterschiedlichen Perspektiven der Vermittlung bedürfen, für die sich der Rahmen eines Workshops als besser geeignet herausstellte.
Gesprächsrunde I:
Welche Erwartungen haben die jeweiligen Partner? Gibt es ganz unterschiedliche "Logiken" der beiden Seiten? Was war konkret die beste und die schlechteste Erfahrung? Welche Empfehlungen/ Regeln/ Voraussetzungen sind für eine erfolgreiche Kooperationen wichtig?
Gesprächsrunde II:
Welche Kooperationsmöglichkeiten werden für sinnvoll, erfolgreich, liebenswert oder innovativ gehalten? Welche konkreten Möglichkeiten der Zusammenarbeit gibt es? Welche Formate können erprobt werden?
20. August 2018: Die Kulturstadt Leipzig im Kontext der sächsischen Landespolitik
Sachsen ist deutschlandweit das einzige Bundesland, das sich zur Förderung von Kunst und Kultur verfassungsrechtlich verpflichtet und entsprechend finanzielle Zuwendungen aus dem Landeshaushalt bereitstellt. Das hat sich bewährt. Ohne die Unterstützung wäre die Leipziger Kulturlandschaft in der national wie international geschätzten Qualität und Vielfalt nicht erlebbar. Die Stadt Leipzig erhält derzeit circa 31,2 Millionen Euro. Erst im Juni hat der Freistaat Sachsen eine Erhöhung der Kulturraumzuweisungen für die nächsten vier Jahre beschlossen. Die Stadt Leipzig profitiert erheblich davon.
Sächsische Landtagsabgeordnete haben die Möglichkeit, kulturpolitische Entscheidungen zu gestalten und bei der Aufstellung von Landeshaushalten mitzuwirken. "Impuls Kulturpolitik" fragte: Welche kulturpolitischen Positionen vertreten Landtagsabgeordnete aus Leipzig? Welche langfristigen Strategien werden verfolgt? Inwiefern wird auf die Herausforderungen der Leipziger Kunst und Kultur eingegangen? Welche kulturpolitischen Positionen entwickelt der Freistaat Sachsen bzw. das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst? Wie können Strategien des Landes und der Kommune verzahnt werden?
Es diskutierten:
- Uwe Gaul (Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst)
- Dr. Claudia Maicher (MdL, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
- Holger Mann (MdL, SPD)
- Wolf-Dietrich Rost (MdL, CDU)
- Franz Sodann (MdL, DIE LINKE)
Durch die Diskussion führte Dr. Skadi Jennicke, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig.
10. April 2018: Kultur und Wirtschaft
Kultur und Wirtschaft scheinen sehr gegensätzliche Konzepte zu vertreten: Auf der einen Seite steht die Kultur als zweckfreie Form der künstlerischen Selbstverwirklichung mit oftmals kritischem Blick. Auf der anderen Seite steht die gewinnorientierte Welt der Ökonomie. Zwei Sphären mit ganz unterschiedlichen Haltungen treffen hier aufeinander. "Impuls Kulturpolitik" hat gefragt: Mit welchen Erwartungen gehen Kulturakteure und Wirtschaftsvertreter aufeinander zu? Wie können die mittelständische Wirtschaft und die freie Kultur ins Gespräch kommen? Wie wird ein professionelles Sponsoringkonzept erarbeitet? Welche positiven Effekte zieht die Wirtschaft aus der Unterstützung von kulturellen Projekten? Wie können gemeinsame Vorhaben entwickelt werden?
Darüber diskutierten Akteure aus Kultur und Wirtschaft im Kunstkraftwerk Leipzig:
- Dirk Deumeland (FAIRNET Gesellschaft für Messe-, Ausstellungs- und Veranstaltungsservice mbH)
- Christian Fanghänel (Gewandhaus zu Leipzig)
- Steffen Foede (Gemeinsam für Leipzig e. V.)
- Stefan Heilig (Jazzclub Leipzig e. V.)
- Gudula Kienemund (HHL Leipzig / Leipziger Kulturpaten)
- Holger Krause (Ensemble amarcord / a cappella Festival)
- Annekatrin Michler (Industrie- und Handelskammer zu Leipzig)
- Volkmar Müller (LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH)
- Matthias Wießner (Kunstkraftwerk Leipzig)
Es moderierte Peter Korfmacher (Ressortleiter Kultur der Leipziger Volkszeitung).
13. November 2017: Transkulturelle Kulturarbeit
Damit Kultur ihre Bedeutung als identitätsfördernder Faktor in einer demokratischen Gesellschaft erhalten kann, müssen die künstlerischen Narrative die Diversität des Publikums auch widerspiegeln. Themen und Fragestellungen, die in unserer kulturell vielfältigen Welt aktuell zur Debatte stehen und einen Bezug zur Lebensrealität einer von Migration und Globalisierung geprägten Bevölkerung haben, werden zunehmend relevant. Ebenso gilt es in Leipzig verortete Kunst und Kultur stärker überregional zu zeigen und im Austausch mit auswärtigen Partnern internationale Diskurse aufzugreifen und mitzugestalten.
Vor diesem Hintergrund fokussierte die die Veranstaltungsreihe "Impuls Kulturpolitik" das Thema "Transkulturelle Kulturarbeit ". In Impuls-Vorträgen und Workshops wurden Perspektiven für den Umgang mit dem gesellschaftlichen Wandel im Zeichen der Migration und Globalisierung diskutiert, um Diversität und Internationalität in der Kulturarbeit nachhaltig zu stärken.
Dr. Martin Rohmer, stellvertretender Leiter der Abteilung "Kulturelle Bildung, Internationales, Urbane Kulturen" des Kulturreferates der Stadt München gab zunächst Einblicke in das "Gesamtkonzept Internationale Kulturarbeit" der Stadt München.
Es folgten good-practice-Beispiele aus Leipzig innerhalb von sechs Schwerpunktthemen:
- Die Galerie für Zeitgenössische Kunst stand für die transkulturelle Ausrichtung ihres Kulturprogramms.
- Das "ConActionCafé" des Schauspiel Leipzig und des interaction Leipzig e. V. verdeutlichte beispielhaft die Notwendigkeit einer transkulturellen Publikumsentwicklung.
- Der Frauenkultur e. V. Leipzig bot Einblicke in die diversitätsorientierte Personalentwicklung.
- Der internationale Fachaustausch war Thema eines Impulses durch das Kulturamt, das die Stadt Leipzig im Netzwerk Eurocities vertritt.
- Die Akquise von Drittmitteln stand im Fokus eines kurzen Impulses durch das LOFFT Leipzig.
- Das Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig referierte zum Begriff der "Transkulturalität".
Anschließend wurden Herausforderungen und Maßnahmen der Kulturschaffenden und der Kulturpolitik innerhalb der Schwerpunktthemen diskutiert.
25. September 2017: Städtische Museen - Museen für die Stadt
Im Fokus der Veranstaltung stand die Zusammenarbeit von Leipziger kommunalen Museen mit Akteuren der Kunst und Kultur, Bürgerschaft und Wissenschaft. Das Naturkundemuseum, das Stadtgeschichtliche Museum, das GRASSI Museum für Angewandte Kunst sowie das Museum der bildenden Künste sind sammelndes, speicherndes und verarbeitendes Gedächtnis unseres kulturellen Erbes und spielen eine wichtige Rolle bei der gesellschaftlichen, insbesondere kulturellen Standortbestimmung und Strukturentwicklung der Stadt. Dazu arbeiten die städtischen Museen bereits mit vielfältigen, museumsexternen Partnern zusammen. Im "Impuls Kulturpolitik" stellte sich die Frage, wie die Vernetzung der Museen in der Stadtgesellschaft zukünftig gestaltet werden kann.
Es diskutierten:
- Uwe-Karsten Günther (Gründer des Ladens fuer Nichts)
- Dr. Benjamin Meyer-Krahmer (Leiter des Studiengangs "Kulturen des Kuratorischen" an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig)
- Constanze Müller (Vorstand D21 Kunstraum Leipzig e. V., Sprecherin Bildende Kunst der Initiative Leipzig + Kultur)
- Maximilian Protzner (Koordinator der Arbeitsgruppe "Kultur Freizeit Sport" des Jugendparlaments der Stadt Leipzig)
- René Reinhardt (Vorstand und künstlerischer Leiter der Schaubühne Lindenfels)
- Dr. Renate Wein (Verein Erdgeschichte im Südraum Leipzig e. V.)
sowie die Museumsdirektoren der städtischen Museen:
- Dr. Ronny Maik Leder (Naturkundemuseum)
- Dr. Volker Rodekamp (Stadtgeschichtliches Museum)
- Dr. Olaf Thormann (GRASSI Museum für Angewandte Kunst)
- Dr. Alfred Weidinger (Museum der bildenden Künste)
Die Moderation übernahm Peter Korfmacher (Ressortleiter Kultur der Leipziger Volkszeitung).
Die Veranstaltung fand am 25. September 2017 um 19 Uhr im Museum der bildenden Künste, Katharinenstraße 10, 04109 Leipzig, statt. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.
23. Mai 2017: Literaturstadt Leipzig – Was kommt nach der Tradition?
Leipzig beruft sich immer wieder auf seinen Ruf als Literatur- und Buchstadt. Dabei schwingt stets mit, dass es bessere Zeiten gegeben habe. Dieser zuweilen einseitige Blick zurück verstellt die freie Sicht auf das Potenzial, das sich in unserer Stadt entwickelt hat: Neben vielen hier lebenden verdienten Autor/-innen und Übersetzer/-innen hat sich eine innovative, jüngere Literaturszene etabliert. Es existiert ein enormes Spektrum an Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Buch und Literatur.
Wie können Sichtbarkeit, Kooperation und Vernetzung sowie internationale Orientierung der Literaturstadt Leipzig über die Leipziger Buchmesse hinaus forciert werden?
Die Entwicklungspotentiale der Literatur und Literaturvermittlung waren Fokus des "Impuls Kulturpolitik". Die Diskussion knüpfte an die Veranstaltung "Impuls Kulturpolitik: Leipzig als Zentrum europäischer Buchkultur?" an, in der der Fokus auf Buchkunst und -druck in Leipzig lag.
Impulse kamen von:
- Elisabeth Jaspersen (Vorstand des Livelyrix e. V.)
- Anna Kaleri (freie Autorin und Journalistin)
- Susanne Metz (Direktorin der Leipziger Städtischen Bibliotheken)
- Regine Möbius (unter anderem Stellvertretende VS-Bundesvorsitzende, Projektleitung Leipziger Literarischer Herbst)
- Claudius Nießen (Geschäftsführer des Deutschen Literaturinstitutes in Elternzeit und Veranstalter)
- Dr. Sibille Tröml (Geschäftsführung des Sächsischen Literaturrates e. V.)
- Sebastian Wolter (Verleger des Verlags Voland & Quist GmbH)
- Mathias Zeiske (Geschäftsführer des Literaturverein edit e. V. - EDIT Papier für neue Texte).
Die Moderation übernahm Peter Korfmacher (Ressortleiter Kultur der Leipziger Volkszeitung).
28. Februar 2017: Leipzig als europäisches Zentrum der Buchkultur?
Leipzig hat eine lange und große Tradition als Buchstadt. Über Jahrhunderte hinweg waren wirtschaftliche und kulturelle Identität der Stadt wesentlich durch polygraphisches Gewerbe und namhafte Verlage geprägt. Bewegt durch die Vielzahl und Diversität der Akteure, spielen Buchkunst und Buchdruck in Leipzig bis heute eine bedeutende Rolle. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie das Themenfeld zukunftsgerecht gestaltet werden kann? Wie können sich ein effektiver Austausch und dauerhafte Kooperationen zwischen den vielfältigen Akteuren entwickeln, um gemeinsam Leipzigs europäische Position im Kontext der Buchkultur zu stärken?
Die Diskussion wurde eröffnet durch:
- Dr. Susanne Richter (Direktorin des Museums für Druckkunst)
- Prof. Dr. Wolfgang Kleinwächter (Vorsitzender Medienstadt Leipzig e. V.)
- Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider (Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig)
- Oliver Zille (Direktor der Leipziger Buchmesse)
Die Moderation übernahm Claudius Nießen (Geschäftsführer des Deutschen Literaturinstituts in Elternzeit).
Rückblick Impuls Kulturpolitik 2012 - 2016
24. November 2016: Europa fördert Kultur – aber wie?
Die Internationalität Leipziger Kulturproduktionen weiter zu stärken, ist ein wichtiges kulturpolitisches Ziel. Das Seminar-Angebot sollte die Teilnehmer befähigen, verstärkt europäische Fördermittel zu akquirieren, um internationale Austauschprojekte zu initiieren.
Ein Impulsreferat von Sabine Bornemann, Leiterin der nationalen Kontaktstelle für die EU-Kulturförderung (Bonn), befasste sich mit dem Teilprogramm "Kultur" des europäischen Förderprogramms "Kreatives Europa". Im anschließenden Workshop entstanden erste Ansätze antragsfähiger Projekte. Rund 30 Kulturschaffende, von den Eigenbetrieben Kultur bis zu Vertreterinnen und Vertretern der freien Kunst und Kultur, nahmen am Seminar in der Oper Leipzig teil.
17. Oktober 2016: Interkulturelle Zugänge
In einer zunehmend von wechselseitigen Abhängigkeiten gezeichneten Welt verändert sich unser Kulturverständnis unentwegt. Die ansteigende Mobilität von Menschen und das Wachstum Leipzigs wird die Stadtgesellschaft vielfältig neu gestalten. Dem sich verändernden Kulturbegriff offen zu begegnen und die interkulturelle Kompetenz zu erhöhen, ist für Leipzigs Kulturakteure ein wichtiges Ziel. Anpassungen der Kulturarbeit, die sich allein auf Methoden der Vermittlung beziehen, um traditionelle Inhalte neuen Zielgruppen zu erklären, werden auf lange Sicht nicht ausreichen. Es wird zukünftig darum gehen, ein verändertes Kulturverständnis bereits bei der Mitarbeiterstruktur und der Programmentwicklung mitzudenken.
"Impuls Kulturpolitik - Interkulturelle Zugänge" diskutierte eine Perspektiverweiterung in der Leipziger Kulturpolitik und fragte, welche "Best practice"- Bespiele sowohl in Kultureinrichtungen als auch der freien Szene bereits erprobt werden und wie eine interkulturelle Kulturpraxis zukünftig für Leipzig gestaltet werden kann. Konkretes Ziel der Veranstaltung war, eine Agenda für eine vielfältige interkulturelle und internationale Kulturarbeit in Leipzig zu formulieren. Im zweiten Teil der Veranstaltung nahmen Kurzpräsentationen und Diskussionen an Thementischen Leipziger Beispiele konkret in den Blick.
Es diskutierten und präsentierten:
- Prof. Dr. Birgit Mandel (Professorin für Kulturmanagement und Kulturvermittlung an der Universität Hildesheim)
- Dr. Mark Terkessidis (Publizist mit den Schwerpunkten Popkultur und Migration)
- Dr. Volker Rodekamp (Stadtgeschichtliches Museum Leipzig)
- Uta Schnell (Kulturstiftung des Bundes)
- Jörn Kalbitz (Theater der Jungen Welt)
- Nanette Snoep (GRASSI Museum für Völkerkunde)
- Thomas Rötting (Konfuzius-Institut Leipzig e. V.)
27. September 2016: Leipziger Kultureigenbetriebe und freie Szene im Gespräch
Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke lud dazu ein, über vielfältige Kooperationen zwischen den Leipziger Kultureigenbetrieben (Gewandhaus Leipzig, Oper Leipzig, Schauspiel Leipzig, Theater der Jungen Welt, Musikschule Leipzig "Johann Sebastian Bach") und der freien Szene zu diskutieren: Welche Formen der Zusammenarbeit wurden bereits erprobt? Welche Vorteile bringen die jeweiligen Organisationsformen mit sich? Die freie Szene kann schneller auf neue Impulse reagieren, während Kultureinrichtungen langen Planungshorizonten folgen: Kann diese "Ungleichzeitigkeit" für beide Formen zu einem Gewinn werden? Auf der einen Seite stehen Projektstrukturen und kulturelle "Allrounder", auf der anderen feste Ensembles und hochspezialisiertes Fachpersonal: Wie kann hier die Zusammenarbeit gestärkt werden - durch Offenheit, Austausch, Ergänzung? Und wie kann generell durch Reflexion eine respektvolle Streitkultur entstehen?
Einblicke in ihre Zusammenarbeit gaben:
- Prof. Ulf Schirmer von der Oper Leipzig im Dialog mit René Reinhardt von der Schaubühne Lindenfels
- Jürgen Zielinski vom Theater der Jungen Welt in Kooperation mit Dirk Förster vom LOFFT - Das Theater
In der anschließende Podiumsdiskussion kamen freie Kulturakteure von Leipzig Plus Kultur (Falk Elstermann, Anja Christin Winkler) mit den Leitern der kulturellen Eigenbetriebe Leipzigs ins Gespräch:
- Enrico Lübbe vom Schauspiel Leipzig
- Prof. Ulf Schirmer von der Oper Leipzig
- Prof. Andreas Schulz vom Gewandhaus
- Matthias Wiedemann, von der Musikschule Leipzig
- Jürgen Zielinski, vom Theater der Jungen Welt
Peter Korfmacher moderierte die Diskussion.
5. Oktober 2015: Fortschreibung Kulturentwicklungsplanung - ein Zwischenbericht
Zu dieser Veranstaltung wurden die Herausforderungen und Akzente der Kulturentwicklungsplanung bis 2020 aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert: Der Perspektive der Verwaltung, der städtischen Kulturbetriebe, der freien Kunst und Kultur und der wissenschaftlichen Analyse. Es nahmen teil:
- Petra Köpping (Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Dresden)
- Michael Faber (Beigeordneter für Kultur der Stadt Leipzig)
- Susanne Kucharski-Huniat (Leiterin des Kulturamts der Stadt Leipzig)
- Jun.-Prof. Dr. Nina Tessa Zahner (Kulturwissenschaftliches Institut, Universität Leipzig)
- Dr. Volker Rodekamp (für die städtischen Museen Leipzig)
- Falk Elstermann (Leipzig Plus Kultur e. V.)
9. April 2014: Visionen und Strategien Kultureller Bildung
Die Veranstaltung nahm aktuelle Weichenstellungen in der kulturellen Bildung in den Blick und fragte, wie Vermittlungsprojekte auf Kulturinstitutionen zurückwirken und diese verändernd gestalten. Ein spezieller Fokus lag auf Museen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren:
- Lydia Grün (Geschäftsführerin Netzwerk Junge Ohren)
- Prof. Dr. Susanne Hilger (Leiterin Stiftungsteam, PwC-Stiftung)
- Prof. Dr. Dirk Jäschke (Referatsleiter, Referat 23, Sächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst)
- Dr. Bernd Liebau (Schulleiter 94. Oberschule Leipzig)
- Prof. Dr. Isabella Vanessa Reinwand-Weiss (Professorin für kulturelle Bildung am Institut für Kulturpolitik, Universität Hildesheim und Direktorin der Bundesakademie für Kulturelle Bildung, Wolfenbüttel)
- Dr. Daniel Tyradellis (Philosoph und Kurator)
- Melike Yar (Moderatorin und Bildungsmanagerin)
11. September 2013: UNESCO-Welterbe-Bewerbung der Stadt Leipzig
In der Veranstaltung wurden die Möglichkeiten und Chancen der UNESCO-Welterbelisten ausgelotet. Diskutiert wurde die Leipziger Bewerbung mit authentischen Stätten europäischer Musikgeschichte entlang der Leipziger "Notenspur".
Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zählten unter anderen:
- Prof. Dr. Tiago de Oliveira Pinto (Professor für Musikwissenschaft, Lehrstuhl für Transcultural Music Studies, Direktor des Instituts für Musikwissenschaft Weimar-Jena)
- Prof. Dr. Wolfgang Schuster (Professor an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus)
- Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider (Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig, Professor für Philosophie am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig)
- Prof. Dr. Werner Schneider (Vorstandsvorsitzender Notenspur Leipzig e. V.)
28. März 2012: Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas?
Die Frage einer möglichen Bewerbung der Stadt Leipzig als Kulturhauptstadt Europas stand im Mittelpunkt der ersten Diskussionsveranstaltungen. Teilgenommen haben unter anderen Prof. Dr. Oliver Scheytt und Prof. Dr. Christoph Türcke.