Konzepte der Leipziger Kulturpolitik
Nachdem die Leipziger Kulturpolitik in den Jahren 2008 – 2020 mit der Kulturentwicklungsplanung arbeitete, bedient sie sich aktuell verschiedener strategischer Instrumente. Denn es wurde deutlich, dass die komplexen Prozesse der Kulturpolitik nicht mit einem einzigen Gesamtkonzept gesteuert werden können. Die Leipziger Kulturpolitik setzt aktuell zum einen auf eine Verankerung der kulturpolitischen Ziele und Maßnahmen innerhalb stadtweiter Strategien, wie im Fachkonzept Kultur des "Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes INSEK 2030" oder im Arbeitsprogramm des Oberbürgermeisters 2023. Daneben werden themenorientierte sowie einrichtungsbezogene Konzepte erarbeitet, die einerseits spezifische Querschnittsthemen der Leipziger Kultur behandeln, andererseits konkrete Ziele und Maßnahmen der einzelnen Institutionen festhalten.
1. Themenorientierte Konzepte der Leipziger Kulturpolitik
Mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb, Digitalisierung, Erinnerungskultur u.a. werden Themen bearbeitet, die alle Kultureinrichtungen sowie die freie Szene übergreifend betreffen.
- E-Culture-Strategie der Stadt Leipzig
- Konzept Erinnerungskultur der Stadt Leipzig
- Leipziger Strategie Nachhaltigkeit in der Kultur (in Planung)
- Zukunftskonzept Nachtkultur Leipzig (in Planung)
- Konzept "Kulturelle Bildung" (in Arbeit / Überarbeitung)
- Konzept "Soziokultur" (in Arbeit / Überarbeitung)
2. Einrichtungsbezogene Konzepte der Leipziger Kulturpolitik
Die zum Dezernat Kultur zugehörigen Ämter und Eigenbetriebe entwickeln darüber hinaus einrichtungsbezogene Zielstellungen, die die gesamtstädtischen Planungen aufnehmen, aber vor allem konkrete Maßnahmen für die eigenen Häuser definieren.
- Museumskonzeption 2030 der städtischen Museen Leipzig
- Bibliotheksentwicklungskonzept der Leipziger Städtischen Bibliotheken 2021 - 2025 (PDF 646 KB)
- Entwicklungskonzeption der Volkshochschule Leipzig 2019 - 2023 (PDF 2,6 MB)
- Masterplan Zoo der Zukunft
- Eigentümerziele und Strategische Unternehmenskonzepte der Eigenbetriebe Kultur
- Fachförderrichtlinie Kultur als mittelfristige Strategie für die Förderung der freien Kunst und Kultur (in Arbeit / Überarbeitung)
3. Leipziger Kulturbericht seit 2023
Seit 2023 wird der Leipziger Kulturbericht (PDF 2,77 MB) veröffentlicht. Der erste Kulturbericht bezog sich auf die Jahre 2019/2020. Die Entwicklungen in diesen Jahren hätten kaum gegensätzlicher verlaufen können. Im Jahr 2019 liefen die Kulturbetriebe auf Hochtouren, die Auslastung zeugte von einem begeisterten Publikum. Dies änderte sich abrupt mit dem Jahr 2020. Die Corona-Pandemie und die entsprechenden Schutzmaßnahmen versetzten die Kulturbranche in kürzester Zeit in einen anhaltenden Ausnahmezustand. Diese Themen und weitere werden im ersten Leipziger Kulturbericht verhandelt.
Rückblick Kulturentwicklungsplanung 2008 - 2020
Maßnahmen zum Kulturentwicklungsplan der Stadt Leipzig 2016 bis 2020
Der Kulturentwicklungsplan der Stadt Leipzig für die Jahre 2016 bis 2020 wurde am 21. September 2016 mit der Bedingung vom Stadtrat zur Kenntnis genommen, noch bis Ende 2016 einen konkreten Maßnahmeplan zur Kulturentwicklung vorzulegen. Daraufhin wurden Maßnahmen entwickelt, die die Schwerpunkte des Kulturentwicklungsplans untersetzen und mit denen im Integrierten Stadtentwicklungskonzept "Leipzig 2030" (INSEK) zusammenführen. Die Ratsversammlung hat die Maßnahmen zum Kulturentwicklungsplan der Stadt Leipzig 2016-2020 am 8. Februar 2017 zur Kenntnis genommen. Über die Umsetzung dieser Maßnahmen wurde der Stadtrat am 25. März 2021 informiert.
Kulturentwicklungsplan der Stadt Leipzig für die Jahre 2016 bis 2020 (Fortschreibung)
Die Prämissen der Fortschreibung des Kulturentwicklungsplans der Stadt Leipzig waren:
- Kulturpolitik als strategische Stadtpolitik zu verstehen,
- das rasante Wachstum der Stadt für Leipzigs Kulturlandschaft zu berücksichtigen sowie
- Kooperationen zwischen Leipzigs vielfältigen Kulturakteuren zu befördern.
Das Verfahren zur Fortschreibung bestand aus verschiedenen Arbeitsschritten, die zwischen September 2014 und Frühjahr 2016 umgesetzt wurden. Vertreter der Kultureinrichtungen der Stadt und der freien Kultur trafen sich zu Workshops, die Universität Leipzig befragte Experten und es gab ein breites Diskussionsforum mit Beteiligung von Kulturexperten, Politik und Verwaltung.
In der Ratsversammlung vom 21. September 2016 wurde der Kulturentwicklungsplan der Stadt Leipzig für die Jahre 2016 bis 2020 mit der Bedingung zur Kenntnis genommen, noch bis Ende 2016 einen konkreten Maßnahmeplan zur Kulturentwicklung vorzulegen. Beschlossen wurden drei Schwerpunkte der Kulturentwicklung in Leipzig:
Markenzeichen: kulturelle Vielfalt
Kulturelle Vielfalt ist ein unverwechselbares Markenzeichen Leipzigs. Die Stadt bekennt sich zur Pluralität der kulturellen Ausdrucksformen und erklärt deren Wertschätzung und Förderung auch zukünftig zu einem der wichtigsten kulturpolitischen Ziele.
Vision: kulturelle Teilhabe in einer wachsenden Stadt
Die Vision, kulturelle Bildung vor allem für junge Menschen in Leipzig zugänglich zu machen, wurde erfolgreich eingelöst und soll verstetigt werden. Zukünftig kommt es darauf an, Konzepte für eine differenzierte und zugleich inklusive, generationsübergreifende und interkulturelle Teilhabe zu entwickeln
Verpflichtende Tradition und neue Klangkulturen: Musikstadt
Die Musikstadt Leipzig besitzt eine herausragende Stellung in der Kulturlandschaft und soll weiterhin profiliert werden. Es gilt, das Authentische zu bewahren, ohne es museal zu konservieren. Verstärkt soll das Entwicklungs- und Innovationspotential der Musikstadt in den Blick genommen werden.
Die Ratsversammlung hat mit dem Kulturentwicklungsplan 2016-2020 auch folgende Fortschreibungen zur Kenntnis genommen:
- Fortschreibung Entwicklungskonzept kulturelle Bildung 2016-2020,
- Fortschreibung Entwicklungskonzept Soziokultur 2016-2020.
Kulturentwicklungsplan der Stadt Leipzig für die Jahre 2008 bis 2015
In der Ratsversammlung vom 17. September 2008 wurde der Kulturentwicklungsplan der Stadt Leipzig für die Jahre 2008 bis 2015 verabschiedet.
Beschlossen wurden vier Schwerpunkte der Kulturentwicklung in Leipzig:
Markenzeichen: kulturelle Vielfalt
Die ausgesprochen lebendige Kulturszene und das vielfältige kulturelle Angebot sind ein wichtiges Markenzeichen Leipzigs. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für weitere Entwicklungen zu sichern und zu verbessern.
Vision: Kunst und Kultur in einer jungen Stadt
Ziel ist es, die gut ausgebildeten soziokulturellen Strukturen zu bewahren, um dem zu erwartenden demografischen Wandel gerecht zu werden. Die kulturelle Infrastruktur für Kinder und Jugendliche soll weiter entwickelt werden.
Verpflichtende Tradition: Musikstadt
Musik besitzt in der Leipziger Kultur starke Authentizität und Entwicklungspotenzial. Ausgehend von diesen Stärken soll die Musik in Leipzig weiterhin gefördert und profiliert werden.
Potential: Kreativwirtschaft
Kreativwirtschaft sucht Großstädte mit geschichtlicher Aura und mit Zentralitätsfunktion. Beides gilt für Leipzig in hohem Maße. Hier bestehen damit beste Aussichten für kulturwirtschaftliches Wachstum. Ziele sind dabei auch der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Die Ratsversammlung hat mit dem Beschluss zum Kulturentwicklungsplan 2008-2015 eine Fortschreibung der Planung zu folgenden Themen in Auftrag gegeben:
- Entwicklungskonzept für die Eigenbetriebe Kultur und die städtischen Museen,
- Konzept Kulturelle Bildung,
- Entwicklungskonzept Soziokultur.
Die Entwicklungskonzepte für die städtischen Museen und die Soziokultur wurden in der Ratsversammlung am 14.12.2011, das für die kulturelle Bildung am 22.11.2012 als Information zur Kenntnis genommen. Der Beschluss der Ratsversammlung vom 18.07.2012 "Zukünftige Struktur der Eigenbetriebe Kultur; Festlegung der Zuschüsse für die Jahre 2013 bis 2015" ist zugleich das Entwicklungskonzept zur Kulturentwicklungsplanung für die Eigenbetriebe Kultur.
Die Kulturentwicklungsplanung wirkt nachhaltig weiter. 2012 wurde entsprechend Stadtratsbeschluss das Kulturforum Leipzig einberufen, um aktuelle kulturpolitische Themen zu diskutieren. Es tagte erstmals am 28. März 2012 zum Thema "Chancen und Risiken einer Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt". Die Reihe wird seit 2016 als "Impuls Kulturpolitik" weitergeführt.