Bisherige Preisträger/-innen Leipziger Jazznachwuchspreis
Die Stadt Leipzig verleiht seit 1997 jährlich den von der Marion-Ermer-Stiftung gestifteten Leipziger Jazznachwuchspreis in Höhe von 6.500 Euro. Er dient der Förderung und Anerkennung künstlerischer Leistungen junger Nachwuchskünstlerinnen und -künstler auf dem Gebiet des Jazz.
Der Preisträger 2022: Carl Christian Wittig
Der Leipziger Jazznachwuchspreis der Marion Ermer Stiftung 2022 ging an Carl Christian Wittig. Der Preis wurde am 26. Oktober von Kulturamtsleiterin, Dr. Anja Jackes, und der Juryvorsitzenden, Eva Klesse, im Rahmen der 46. Leipziger Jazztage „Talkin ‘bout my generation“ im UT Connewitz verliehen. Nach der Preisverleihung war Carl Christian Wittig mit seinem Ensemble Aurora Oktett in einem Preisträgerkonzert zu hören.
Die namhafte Jury aus Eva Klesse, Daniel Erdmann und Nadin Deventer kürte den Preisträger aus insgesamt vierzehn, qualitativ sehr hochwertigen Bewerbungen. In ihrem Jurystatement betonten die Jurymitglieder grundsätzlich, dass die junge Leipziger Jazzszene bunt, vielfältig, aktiv und divers, in vielerlei Hinsicht ist. Diese Diversität abzubilden und hervorzuheben, solle nun noch stärker in den Fokus des Jazzwuchspreises rücken.
In der Begründung für die Preisvergabe hieß es weiter: „Die Bewerbung von Kontrabassist, Bandleader und Komponist Carl Christian Wittig stach besonders heraus, denn stilistische Vielfalt ist das, was er in seinem Schaffen verkörpert: Trotz seines jungen Alters schon etabliert in der Szene und bekannt auch aus anderen umtriebigen Bands wie moment’s concept verbindet Carl Christian Wittig mit seinem Aurora Oktett auf erstaunlichem Niveau Jazz mit klassisch anmutenden Elementen, scheut sich dabei nicht vor großen Besetzungen und den damit verbundenen großen kompositorischen Aufgaben und hat in diesem Kontext seine ganz eigene Klangsprache entwickelt. Carl Christian Wittig überzeugt mit seiner musikalischen Qualität, seiner Einzigartigkeit, seiner Offenheit und Reflektiertheit, auch in Bezug auf außermusikalische Themen (offenkundig unter anderem durch zum Beispiel die geschlechterparitätischen Besetzungen seiner Ensembles) und stellt damit eine substantielle Bereicherung der Leipziger Musiklandschaft dar.“
Carl Christian Wittig (geb. 1995) interessiert sich von Beginn seiner musikalischen Laufbahn an sowohl für klassische Musik als auch für Improvisation. Noch bevor er an der HMT Leipzig beginnt Jazz- und klassischen Kontrabass zu studieren, gewinnt er bei Jugend Jazzt mit seiner Band moment`s concept den Studiopreis des Deutschlandfunks. Für ein Semester wechselt er an die HSLU Luzern um bei Ed Partyka und Nils Wogram Komposition zu studieren. Kurz darauf wird er Mitglied im Bundesjazzorchester unter der Leitung von Prof. Jiggs Whigham und Prof. Niels Klein. Sein kompositorisches Interesse führt für ihn notwendigerweise zur Gründung einer größeren Besetzung. „Ich will Musik machen, die viele unterschiedliche Klangfarben und Strukturen miteinander verbindet, und die Arbeit mit einem größeren Ensemble hat mich hierbei total gereizt. Ich selber lege den Fokus meinem Gefühl nach auf die Konzeption und auf Kompositionen, die Streicher und Quartett schlüssig verbinden und verschmelzen lassen. Ein Streichquartett und ein Jazzquartett zu verbinden ist auch sehr autobiographisch beeinflusst. Das sind zwei Pole, in denen ich mich total zuhause fühle.“
Mit seinem 2016 gegründeten Aurora Oktett hat Carl Christian Wittig ein Ensemble gegründet, das sich sowohl im Jazz, als auch in der klassischen Tradition frei bewegt. Die Integration von Streichquartett und Jazzquartett gelingt dem Ensemble mühelos. Das dadurch entstehende breite Repertoire an Klangfarben und die facettenreichen Kompositionen machen das Aurora-Oktett zu einem der interessantesten interdisziplinär arbeitenden Ensembles in Deutschland. Im Winter 2022 legte das Ensemble unter der Leitung von Carl Christian Wittig sein Debütalbum Perspective Suite bei nWog Records vor. Der Grundgedanke des aktuellen Albums ist, das Leben und die damit verbundenen Probleme aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Musik also, die sich sowohl mit Haltlosigkeit beschäftigt, als auch tröstende Momente bereithält.
Der Preisträger 2021: Philippos Thönes
Der Jazznachwuchspreis der Stadt Leipzig 2021 ging an Philippos Thönes. Der Preis wurde von Oberbürgermeister Burkhard Jung am 30. September 2021 im Rahmen der Eröffnung der 45. Leipziger Jazztage in der Musikalischen Komödie verliehen. Nach der Preisverleihung war Philippos Thönes mit seiner Band "Church of Jupiter" in einem Preisträgerkonzert zu hören.
Die namhafte Jury aus Eva Klesse, Nils Wogram und Bert Noglik kürte den Preisträger aus insgesamt dreizehn Bewerbungen. In der Begründung für die Preisvergabe hieß es: "Philippos Thönes überzeugt als ein Schlagzeuger, der mit großem Elan und Können in unterschiedlichen Ensembles aktiv ist und mit seinem hochenergetischen Spiel kreative Impulse zu geben vermag. Seine intensive Beschäftigung mit der afroamerikanischen Tradition des Jazz führte ihn zu deren aktueller und persönlich geprägter Aneignung, wie er sie insbesondere mit der Band 'Church of Jupiter' demonstriert. Dabei geht es ihm stets um Kommunikation, Interaktion und emotionale Mitteilung. Als ein aufgeschlossener und suchender Musiker, der sich mit einer Vielzahl von Einflüssen beschäftigt und zugleich integrierend zu wirken vermag, trägt er aktiv zur Entfaltung der Leipziger Jazzszene bei."
Philippos Thönes, 1994 in Bergisch Gladbach geboren, erhielt seit 2006 Unterricht bei Ingo Kaiser, Jan Roth, Philipp Scholz und Dominique Ehlert. Ab 2015 studierte er Schlagzeug an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" bei Prof. Heinrich Köbberling.
Die Preisträger 2020: Die Band Perplexities on Mars
Der Jazznachwuchspreis 2020 ging an Perplexities on Mars. Die Band setzt sich zusammen aus Maximilian Hirth sowie Christopher Kunz am Tenorsaxofon, Stephan Deller am Kontrabass und Tom Friedrich am Schlagzeug. Die amtierende Kulturamtsleiterin Antje Brodhun verlieh den Preis am 15. Oktober 2020 im Kunstkraftwerk im Rahmen der Eröffnung der 44. Leipziger Jazztage.
Nach der Verleihung war das Quartett in einem Preisträgerkonzert zu hören sein. Das Publikum konnte sich dabei einen Eindruck verschaffen, wie durch die spezielle Besetzung der Band ohne Harmonieinstrument eine stilistisch tief in der Jazztradition verankerte, aber zugleich moderne und neue Musik entsteht.
Die Preisträger 2019: Trio Heuken/ Stadtfeld/ Heigenhuber
Der Jazznachwuchspreis 2019 ging an ein Trio, welches aus dem Vibraphonisten Volker Heuken, dem Schlagzeuger Max Stadtfeld und dem Kontrabassisten Lorenz Heigenhuber besteht.
Oberbürgermeister Burkhard Jung verlieh ihn am 10. Oktober, 20 Uhr, im UT Connewitz im Rahmen der Eröffnung der 43. Leipziger Jazztage.
Der Jazznachwuchspreis der Stadt Leipzig ist auf 6.500 Euro dotiert und wird von der Marion Ermer Stiftung mit 1.000 Euro unterstützt.
Nach der Verleihung demonstrierte das Trio sein Können in einem Preisträgerkonzert.
Drei musikalisch gleichberechtigte Individualisten vereinten sich gemeinsam im Ensembleklang.
Die namhafte Jury aus Nicole Johänntgen, Christian Lillinger und Bert Noglik kürte das Preisträgertrio aus sechzehn gültigen Bewerbungen. In der Begründung für die Preisvergabe hieß es: "Das Trio Heuken/ Stadtfeld/ Heigenhuber überzeugt mit einem auf dichter Interaktion beruhenden Spiel in der exquisiten Besetzung mit Vibraphon, Schlagzeug und Kontrabass. Dabei tragen alle Instrumente gleichberechtigt zu einem kammermusikalisch orientierten Jazz voller Drive und Dynamik bei. Der Vibraphonist Volker Heuken, der Schlagzeuger Max Stadtfeld und der Kontrabassist Lorenz Heigenhuber haben sich während ihres Studiums an der Leipziger Musikhochschule zum Trio zusammengeschlossen und in einem dreijährigen gruppenbezogenen Arbeitsprozess zu einem Bandprofil mit einer eigenen Klangsprache gefunden. Die Musiker, die auch Veranstaltungsreihen initiieren, tragen mit ihrem Schaffen zu einer Bereicherung der Leipziger Jazzszene bei."
Seit ihrem ersten Zusammentreffen 2017 arbeiten die Musiker kontinuierlich an ihrer Klangsprache und ihrem konzeptionellen Vorgehen auf der Bühne. Das Vibraphon steht dabei im Mittelpunkt des Geschehens. Für diese ungewöhnliche Trio-Besetzung gibt es in der Jazzgeschichte kaum Vorbilder. Sie ist aber bei weitem nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal für die drei Wahl-Leipziger. Die Kompositionen lassen den Musikern alle Freiheiten zur Interpretation und zur Improvisation. Diese Offenheit wird zur ständigen Metamorphose und zum "instant composing" während der Stücke genutzt. Dadurch werden gängige, jazztypische Strukturen aufgebrochen und neu verhandelt. Absprachen werden immer nur im hier und jetzt getroffen, sodass jedes Stück seinen eigenen Charakter erhält und dieser jedes Mal neu austariert wird. Jeder Abend erhält somit sein eigenes Gesicht. Die Art des Zusammenspiels erfordert blindes Vertrauen und gute Kenntnisse der Klangsprache der anderen mitwirkenden Musiker. Dieser hohe Grad an Freiheit und Individualität ist in dieser Form sowohl in Leipzig als auch über die Stadt hinaus etwas Besonderes.
Der Jazznachwuchspreis wurde im Rahmen der Leipziger Jazztage verliehen, welche vom Kulturamt gefördert werden.
Der Preisträger 2018: Philipp Rumsch
Am Donnerstag, dem 11. Oktober 2018, wurde im UT Connewitz um 20 Uhr der Leipziger Jazznachwuchspreis durch Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke verliehen. Preisträger war der Pianist und Komponist Philipp Rumsch. Die Verleihung fand im Rahmen der 42. Leipziger Jazztage statt. Organisator ist jedes Jahr der Jazzclub Leipzig e. V. in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt. Der durch die Marion Ermer Stiftung gestiftete Preis ist auf 6.500 Euro dotiert. Im Anschluss an die Verleihung konnten sich Besucher von dem außergewöhnlichen musikalischen Talent des Preisträgers in einem Konzert mit seinem Ensemble überzeugen.
Philipp Rumsch besucht seit 2013 die Jazzklavierklasse an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" und erhielt dort auch weitere Ausbildungen in den Fächern Musiktheorie, Tonsatz, Kontrapunkt, Komposition, Instrumentation und Dirigieren. 2016 und 2017 besuchte er das Rytmisk Musikkonservatorium in Kopenhagen und konzentrierte sich dabei auf Studien im Bereich Sound Design und Elektroakustik. Er gehörte 2013 bis 2015 dem Jugend-Jazzorchester Sachsen an und wurde mit mehreren Nachwuchspreisen ausgezeichnet.
Die namhafte Jury, welche aus Winnie Brückner, Heinz Sauer und Bert Noglik bestand, kürte den Preisträger aus 9 gültigen Bewerbungen. In der Begründung für die Preisvergabe heißt es: "Philipp Rumsch hat mit dem von ihm formierten Ensemble eine Plattform geschaffen, die es ihm ermöglicht, seine bei der Beschäftigung mit unterschiedlichen musikalischen Bereichen gewonnenen Erfahrungen in einen Gruppenklang zu transformieren. Vermeintliche Stilgrenzen überschreitend, fusioniert er Einflüsse aus Ambient, Minimal Music und Pop. Dabei verbindet Philipp Rumsch kompositorische Ansätze aus zeitgenössischer und klassischer Musik mit den Ausdrucksmöglichkeiten der Jazzimprovisation. Mit dem zwölfköpfigen Philipp Rumsch Ensemble ist es dem Pianisten und Komponisten zudem gelungen, ein Netzwerk aufzubauen, das Musiker und Musikerinnen unterschiedlicher Szenen in der Konzentration auf ein gemeinsames Projekt zusammenzuführt."
Der Preisträger 2017: Philipp Scholz
Philipp Scholz besuchte von 2004 bis 2008 das Sächsische Landesgymnasium für Musik. Ab 2008 studierte er Jazzschlagzeug an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy". Er gehörte 2010 und 2011 dem Bundesjazzorchester an und wurde mit mehreren Nachwuchspreisen ausgezeichnet, unter anderem 2007 mit dem des Sächsischen Staatministeriums für Wissenschaft und Kunst.
Die namhafte Jury, welche aus Eva Kruse, Rolf Kühn und Bert Noglik bestand, kürte den Preisträger aus 13 gültigen Bewerbungen. In der Begründung für die Preisvergabe heißt es:
"Philipp Scholz gelang es, eine hochdifferenzierte Musiksprache auf dem Schlagzeug zu entwickeln, mit der er in unterschiedlichen Kontexten kreative Impulse zu geben vermag. Der 26-Jährige, der an der Leipziger Musikhochschule studierte, ist mit einer ganzen Reihe von Bands aktiv. Dabei beweist er einen hohen Grad an musikalischer Flexibilität und überzeugt zugleich mit einer individuellen, unverwechselbaren Spielweise. Mit seiner Band FLAM transformiert er seine künstlerischen Vorstellungen in ein von ihm geprägtes, aber stets interaktives und gruppenbezogenes Musizieren. Innovative Wege, fernab der konventionellen Muster von Jazz und Lyrik, beschreitet Philipp Scholz in der Zusammenarbeit mit der Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Nora Gomringer. Im spannungsreichen, ebenso ernsthaften wie lustvollen Miteinander von Sprache und Schlagzeugspiel - 'Wort Drum Dran' - werden neue Ausdrucksbereiche erschlossen. Als Mitinitiator der gemeinsam mit dem Jazzclub Leipzig organisierten Konzertreihe 'Reihe 2' stellt Philipp Scholz Verbindungen zu anderen Szenen her und wirkt zugleich integrierend."
Der Preisträger 2016: Robert Lucaciu
Robert Lucaciu, 1988 in Plauen geboren, spielte zunächst Cello. Ab 2005 studierte er als Jungstudent und ab 2008 regulär klassischen Kontrabass sowie Jazzkontrabass an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig.
Die namhafte Jury, welche aus Ulrike Haage, Martin Auer und Bert Noglik bestand, kürte den Preisträger aus 17 gültigen Bewerbungen. In der Begründung für die Preisvergabe heißt es:
"Dem Kontrabassisten Robert Lucaciu gelang es, sich in tiefgründiger Auseinandersetzung mit einer Vielzahl von musikalischen Einflüssen zu einer Musikerpersönlichkeit zu profilieren, die konsequent einen eigenen Weg einschlägt. Dabei hat er sich eine große musikalische Offenheit bewahrt. In unterschiedlichen Formationen weiß er kollektive Spielzusammenhänge herzustellen und zugleich musikalische Individualität zu demonstrieren. Auch in der intensiven Beschäftigung mit den Klangmöglichkeiten seines Instrumentes hat er zu eigenem Ausdruck gefunden, was er eindrucksvoll mit einem Soloalbum unter Beweis stellte. [...] Er trägt maßgeblich dazu bei, die Leipziger Jazzszene mit frischen Ideen, persönlichem Einsatz und dem Aufbau von Netzwerken attraktiv zu gestalten."
Der Preisträger 2015: Evgeny Ring
Evgeny Ring, geboren und aufgewachsen in Rostow am Don, begann 2007 ein Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, das er im Hauptfach Jazzsaxophon mit Auszeichnung abschloss.
In der Begründung der Jury, die 2015 aus der Saxophonistin Angelika Niescier aus Köln, dem Schlagzeuger Eric Schaefer aus Berlin und dem Publizist Dr. Bert Noglik aus Leipzig bestand, heißt es:
"Evgeny Ring gelang es, als Saxophonist einen individuellen Ton und eine eigene Erzählweise zu entwickeln. Mit 28 Jahren lässt er eine erstaunliche musikalische Reife erkennen, klingt dabei aber durchaus frisch und experimentierfreudig. Er gibt mehreren in Leipzig beheimateter junger Jazzformationen kreative Impulse und hat sich auch als Bandleader sowie als Komponist profiliert. Kontinuierlich mit seinem 'Leipziger' Quartett arbeitend, legte er nach dem Debüt-Album 'Ya Tashus' unlängst die viel beachtete CD 'Mesokosmos' beim Schweizer Label Unit Records vor. ... Unablässig aktiv, ist Evgeny Ring eine Bereicherung für die Leipziger Jazzszene."
Die Preisträger 2014: Trio.Diktion
Eigentlich handelt es sich beim Ensemble "Trio.Diktion" um ein Quartett, dem Antonia Hausmann an der Posaune, Matti Oehl am Saxophon, Jakob Petzl am Kontrabass und Philip Frischkorn am Klavier angehören. Die vier haben sich an der Leipziger Musikhochschule kennen und schätzen gelernt. Seit Mitte 2012 komponieren, musizieren und diskutieren sie ihre Musik und fanden in diesem Prozess zu ihrer eigenen Ästhetik.
Mitglieder der Fachjury waren der Jazzjournalist und Musikkritiker Dr. Bert Noglik, Professor Thomas Zoller von der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden und der Berliner Saxophonist Ulrich Kempendorff.
In der Begründung für die Preisvergabe heißt es: "Das Ensemble 'Trio.Diktion' findet in der schöpferischen Aneignung von Ausdrucksmöglichkeiten des Jazz und der Musik der Romantik zu einer eigenen Klangsprache. Auf der Basis einprägsamer Kompositionen, die sich formal schlüssig mit Improvisationen verknüpfen, gelingen vielschichtige musikalische Stimmungsbilder. In der Besetzung mit Posaune, Saxophon, Klavier und Kontrabass, ohne Schlagzeug, entwickelt das Quartett einen kammermusikalischen Gestus, der einerseits an die Klassik anknüpft, sich aber andererseits in der freien Ausgestaltung vom Jazz inspirieren lässt. Hervorzuheben sind die intensive Arbeit von "Trio.Diktion" als Ensemble und die Suche nach eigenen Wegen im jazzmusikalischen Umfeld."
Die Preisträgerin 2013: Eva Klesse
Eva Klesse begann ihre Ausbildung am Schlagzeug mit 11 Jahren an der Musikschule ihrer Heimatstadt Werl. Sie sammelte musikalische Erfahrungen in diversen Bands und Orchestern verschiedenster Stilrichtungen und nahm 2008 ein Jazzschlagzeugstudium bei Professor Jo Thönes an der Hochschule für Musik in Weimar auf. Seit September 2009 setzt sie dieses Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig bei Professor Heinrich Köbberling fort.
In die Jury für den Leipziger Jazznachwuchspreis wurden 2013 Susan Weinert, Nico Teichmann und Bert Noglik berufen. Nach ihrem einstimmigen Urteil hat Eva Klesse ein exzellentes, mit jungen Musikern besetztes Quartett formiert, dem der Saxophonist Evgeny Ring, der Pianist Philip Frischkorn und der Bassist Robert Lucaciu angehören. Sie besitzt die Gabe unterschiedliche Temperamente zu integrieren und Kompositionen zu schreiben, die der Gruppe Zusammenhalt geben, dabei aber zugleich unverkennbar ihre Handschrift erkennen lassen. Eva Klesse verfolgt als Schlagzeugerin ein anspruchsvolles Konzept, das impulsives Spiel mit klangrhythmischer Sensibilität verbindet. Alle Mitglieder der Band finden unter ihrer souveränen Leitung Raum zur eigenen Entfaltung.
- 2012: Johannes Bigge
- 2011: Diego Piñera
- 2010: Felix Franzke Trio
- 2009: Sascha Stiehler und Antonio Lucaciu
- 2008: Moritz Sembritzki
- 2007: LU:V
- 2006: Oliver Schwerdt
- 2005: Sascha Paul Stratmann
- 2004: Marcus Kesselbauer
- 2003: Jan Roth
- 2002: Winnie Brückner
- 2001: Ronny Graupe
- 2000: Ulla Viol
- 1999: Großkopf-Schmidt-Duo
- 1998: Jazzduo Timm-Brockelt
- 1997: Michael Breitenbach