Abtnaundorfer Park
Der Abtnaundorfer Park mit seiner Fläche von 15,8 Hektar wurde zwischen 1752 und 1755 durch Dr. Traugott Thomasius als Rittergutspark angelegt. Ab 1789 gelangte das Rittergut in den Besitz der Familie Frege, die 1800 eine Erweiterung des etwa fünfzig Jahre alten Parks im Stil eines sentimentalen Landschaftsgartens ausführen ließ.
Da ein Teil der Parkanlage nahe dem Herrenhaus während der Völkerschlacht 1813 stark verwüstet wurde, begann 1833 eine Umgestaltung. Als Vorbild dienten die Royal Kew Gardens aus der Nähe von London.
Im August 1886 wurde eine eiserne Festhalle am Vorwerk Heiterblick aufgestellt, die zuvor kurzzeitig im Park stand und Theateraufführungen anlässlich der Goldenen Hochzeit von Richard Woldemar und Livia Frege diente. Zwischen 1889 und 1891 wurde am nordöstlichen Ende der Kastanienallee ein Mausoleum für die Familie Frege errichtet. Im Jahre 1891 lässt Richard Woldemar von Frege das alte Herrenhaus abreißen und durch den Neorenaissance-Schlossbau mit zweis Portalgebäuden ersetzen.
Ab 1920 begann aufgrund häufig wechselnder Besitzer der Niedergang der Anlage durch Abholzung vieler Bäume und Begradigung des Flüsschens Parthe.
Während der Naziherrschaft verwahrloste der von der NSDAP genutzte Park, Wege wuchsen zu, Brücken vermorschten. Zwischen 1943 und 1945 wurde der Park durch Bombenangriffe schwer geschädigt und nach dem Krieg holzte man die meisten Schwarzpappeln als Feuerholz ab.
Trotzdem sind noch einige Elemente der ursprünglichen Parkgestaltung erhalten, wie beispielsweise der Teich mit Insel und Tempel, ein Säulenstumpf am Teich, ein Gedenkstein im Wald, eine Bogenbrücke über die Parthe und die Kastanienallee, deren Endpunkt, das Mausoleum der Familie Frege, nach 1945 zerstört wurde. Das dunkle Laub der Kastanienallee sollte den Weg des Todes symbolisieren.
In der Zeit der DDR wurde die Fregesche Erbengemeinschaft enteignet und der Park seither für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zwischen 1966 und 1996 war die Kinderabteilung des Krankenhauses St. Georg im Schloss untergebracht.
An Stelle des 1988 zerstörten „Fregesteins“ wurde 1991 im Gartentempel auf der Teichinsel des Parks eine Skulptur in Form einer weiblichen Gestalt aufgestellt.
Die Sanierung des Schlosses und seiner Portalgebäude, die heute als private Wohnanlage genutzt werden, begann 1998.