Der obere Park
Umläuft man das Stadtzentrum weiter im Uhrzeigersinn, kommt man nach Überquerung der Goethestraße zum Oberen Park. Dieser wird im Volksmund „Schwanenteichanlage“ genannt, weil hier ein Teil des alten wasserführenden Stadtgrabens erhalten und zu einem Teich umgestaltet wurde. Der nördliche Bereich dieser Anlage (Richtung Hauptbahnhof) erinnert heute noch an die Grundstruktur der Promenade um 1800. Ein Teil des großen Wiesenbereiches und der historischen Wegeführung ist hier erhalten geblieben.
Dagegen bietet der südliche Abschnitt heute ein gänzlich anderes Bild. Am Standort der Oper befand sich bis in die 1860er Jahre der „Schneckenberg“ - ein Hügel, zu dessen „Gipfel“ ein spiralförmig gewundener Weg führte. Hier bot sich eine malerische Aussicht über die Stadt bis zu den umliegenden Dörfern. Am Abhang des Berges plätscherte ein künstlicher Wasserfall. An diesem eigentlich beschaulichen Ort soll Theodor Körner „Lützows wilde verwegene Jagd“ gedichtet haben.
Durch die Nähe zum Leipziger Hauptbahnhof war die Schwanenteichanlage prädestiniert dafür, Denkmale zur Erinnerung an die erste deutsche Ferneisenbahnstrecke Leipzig – Dresden aufzunehmen. Außer dem noch vorhandenen Eisenbahnobelisken befand sich hier das List-Harkort-Denkmal, das den beiden Pionieren dieses Projektes gewidmet war. 1942 wurden Teile des Denkmals zu Rüstungszwecken eingeschmolzen. Die zwei erhaltenen Marmorbüsten fanden vor wenigen Jahren Aufstellung im Hauptbahnhof.