Goerdelerring/Tröndlinring
In diesem Bereich hinterließen der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit gravierende Einschnitte. In der 1911 bis 1913 nach Plänen Hugo Lichts errichteten Leipziger Feuerversicherungsanstalt bezog das DDR-Ministerium für Staatssicherheit sein örtliches Hauptquartier. 1989 wurde die sogenannte Runde Ecke von Bürgerrechtlern besetzt; heute befindet sich hier eine Gedenkstätte. In der Nachbarschaft stand seit dem Mittelalter bis zur Abtragung der Außenmauern nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg die Matthäikirche. Mit dem Promenadenring verband sie seit 1913 eine von Max Klinger konzipierte Freitreppe. Auf ihr sollte eine ebenfalls von dem Leipziger Bildhauer zu schaffende Richard-Wagner-Statue Platz finden. Der Tod Klingers verhinderte dies, die Treppe wurde in den 1970er Jahren im Zuge einer Erweiterung der Stasi-Zentrale abgebaut.
Lange verschollen, fanden sich die Einzelteile in den 1990er Jahren in einem Depot wieder, der unvollendete Sockel von Max Klinger stand lange Zeit im Palmengarten. Inzwischen wurde der im Frühjahr 2010 begonnene Wiederaufbau der Treppe abgeschlossen. Der Denkmalsockel wurde mit einer zeitgenössischen Wagner-Plastik des Bildhauers Stephan Balkenhol ergänzt. (Quelle: "Leipzigs Grün", Passage-Verlag)
Ein Wiederaufbau des Alten Theaters wird indes nicht möglich sein. Seit 1766 bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg prägte es den nordwestlichen Ring. Goethe war hier während seiner Leipziger Studienzeit häufiger Gast. Heute verläuft eine Hauptverkehrstrasse über den ehemaligen Standort. Das unweit 1851 errichtete Denkmal für den Leipziger Arzt und Dozenten Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1753 bis 1843), den Begründer der Homöopathie, überdauerte die Zeiten. Vor wenigen Jahren wurden auch hier die umgebenden Schmuckpflanzungen von Carl Hampel wiederhergestellt. (Quelle: "Leipzigs Grün", Passage-Verlag 2013)