Der Leipziger Hauptbahnhof
Verkehrsanker, Touristen-Magnet, Dauer-Shoppingmall: Der Leipziger Hauptbahnhof hat viele wichtige Funktionen. Seit nunmehr einem Jahrhundert prägt er das Stadtbild wie kaum ein anderes Bauwerk. 1915 eröffnet, feierte der heute größte Kopfbahnhof Europas 2015 seinen 100. Geburtstag.
Verkehrsknotenpunkt und Shoppingparadies - Der Leipziger Hauptbahnhof
Der Leipziger Hauptbahnhof ist Dreh- und Angelpunkt im Leipziger Verkehrsnetz und aufgrund seiner Architektur und seiner Shopping-Möglichkeiten sowohl bei Touristen als auch bei den Leipzigern selbst sehr beliebt. Das Bahnhofsgelände erstreckt sich auf rund 80.000 Quadratmetern, was Leipzig den Titel "Größter Kopfbahnhof Europas" beschert. Mit rund 1.300 Zügen sowie 120.000 Reisenden und Besuchern täglich gilt er als hoch frequentiert. Einen Anteil an der starken Nutzung des Bahnhofes hat seit 2013 auch der Leipziger Citytunnel, der Leipzig in das Netz der neuen S-Bahn Mitteldeutschland integriert und den Nah- und Fernverkehr weiter stärkt.
Shopping und Veranstaltungen im Hauptbahnhof
Über 140 Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Dienstleister auf drei Etagen füllen das Innere des Hauptbahnhofes auch abseits des Reiseverkehrs mit Leben. Die Läden und gastronomischen Einrichtungen sind Montag bis Samstag von 9:30 bis 22:00 Uhr geöffnet. Sonntags und an Feiertagen haben rund 80 der Geschäfte von 13 bis 18 Uhr offen.
Zudem bilden die Gänge des Bahnhofes regelmäßig die Kulisse für verschiedenste Ausstellungen und Konzertreihen. Mit seiner imposanten Dekoration und der wunderschönen Außenbeleuchtung sorgt der Leipziger Hauptbahnhof besonders zur Weihnachtszeit immer wieder für leuchtende Besucheraugen. 2015 wurde das 100-jährige Bahnhofsjubiläum gebührend gefeiert.
Führungen im Leipziger Hauptbahnhof
Regelmäßig finden im Hauptbahnhof öffentliche Rundgänge mit Wissenswertem zum Gebäude und zur Geschichte statt. Alle Termine und Informationen zu den Bahnhofs-Führungen.
Geschichte des Leipziger Hauptbahnhofes
In seiner mittlerweile 100-jährigen Geschichte durchlebte der Leipziger Hauptbahnhof viele Höhen und Tiefen. Streitigkeiten vor und während seiner Erbauung, Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg, Umbaumaßnahmen in den 1990er Jahren - all diese Phasen machten ihn zu dem, was er heute für die Stadt Leipzig ist: Verkehrsknotenpunkt und Baudenkmal zugleich.
Errichtung des Hauptbahnhofes
Nach jahrelangen, zähen Verhandlungen zwischen der sächsischen und der preußischen Staatsregierung sowie der Stadt Leipzig, einigten sich die Parteien 1898 auf den Bau eines gemeinsamen Kopfbahnhofes am Georgiring. Der umfassende Umbau des Geländes, auf dem vorher mit dem Dresdner, dem Magdeburger und dem Thüringer Bahnhof bereits drei einzelne Bahnhöfe angesiedelt waren, dauerte insgesamt 13 Jahre und musste den komplizierten Besitzansprüchen der Beteiligten gerecht werden.
Es entstand ein Doppelbahnhof mit zwei Verwaltungen, zwei Wartesälen, getrennten Gleisanlagen und zwei Eingangshallen. So gehörten die Bahnsteige 1-13 den Preußen und 14-26 den Sachsen, die heutige Westhalle trug damals den Namen "Preußische Eingangshalle", die jetzige Osthalle hieß "Sächsische Eingangshalle". Am 4. Dezember 1915 konnten die Bauarbeiten des - zwar zweigeteilten und dennoch als Einheit errichteten - Leipziger Hauptbahnhofs abgeschlossen werden. Noch heute erinnert ein Schlussstein in der Osthalle an die Fertigstellung des für die Stadt so wichtigen Verkehrsdrehpunktes.
Der Leipziger Hauptbahnhof im Wandel der Zeit
Nach seiner Eröffnung wuchs der Hauptbahnhof schnell zu einem zentralen Punkt im deutschen und teilweise auch internationalen Eisenbahnnetz. Der Zweite Weltkrieg markiert auch in der Historie des Hauptbahnhofes eine dunkle Zeit. Nachdem der Bahnhof im Oktober 1934 der Reichsbahndirektion unterstellt worden ist, wird er 1944 bei zwei Bombenangriffen stark zerstört. Beschwerlich und nur langsam konnte nach Kriegsende die Wiederinbetriebnahme des Bahnverkehrs und der Wiederaufbau des Gebäudes beginnen. Über 30.000 Tonnen Schutt mussten beseitigt werden, die Bahnsteighalle blieb insgesamt zehn Jahre ohne Überdachung.
In den 1990er Jahren erfährt der Hauptbahnhof eine erneute Sanierung. Über drei Stockwerke entstehen die bis heute beliebten Bahnhofspromenaden mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen. Zudem werden die Gleise 25 und 26 durch ein innliegendes Parkhaus ersetzt, auf Gleis 24 finden Besucher verschiedene historische Schienenfahrzeuge zur Besichtigung.
Quellen:
Riedel, Horst: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, herausgegeben von Pro Leipzig, Leipzig 2005.
Projekt der HTWK Leipzig zum 1000-jährigen Stadtjubiläum
Bilder des Leipziger Hauptbahnhofes
Bau der Querbahnsteighalle des Leipziger Hauptbahnhofes vor 1915. © Stadtgeschichtliches Museum Bilder vergrößert anzeigenDer Leipziger Hauptbahnhof im Bau etwa um 1912. © Stadtgeschichtliches Museum Bilder vergrößert anzeigenAußenansicht des Leipziger Hauptbahnhofs in den 1930er Jahren vom Dittrichring aus gesehen. © Stadtgeschichtliches Museum Bilder vergrößert anzeigenReisende an einem Bahnsteig des Leipziger Hauptbahnhofes 1972. © Stadtgeschichtliches Museum Bilder vergrößert anzeigenDer Querbahnsteig des Leipziger Hauptbahnhofes 1939. © Stadtgeschichtliches Museum Bilder vergrößert anzeigenTrümmer der Bahnhalle des zerstörten Leipziger Hauptbahnhofs nach einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg, 1944
Bilder vergrößert anzeigenDer Leipziger Hauptbahnhof lag nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Trümmern. © Stadtgeschichtliches Museum Bilder vergrößert anzeigenDer Leipziger Hauptbahnhof von Außen in den 1980er Jahren © Stadtgeschichtliches Museum Bilder vergrößert anzeigen© Deutsche Bahn, Christoph Busse Bilder vergrößert anzeigen © Marcel Schauer - Fotolia.com Bilder vergrößert anzeigen © LTM GmbH, Andreas Schmidt Bilder vergrößert anzeigen Hauptbahnhof - Eingang Osthalle © Stadt Leipzig Bilder vergrößert anzeigen© Jürgen Meier Bilder vergrößert anzeigen