BAUHAUS_SACHSEN
Ein "Bauhaus Leipzig" hätte es tatsächlich geben können. Denn bevor die Avantgardeschmiede von Dessau nach Berlin übersiedeln musste, wurde auch über einen Wechsel in die Messestadt verhandelt. Letztlich erfolglos. Doch Leipzig war seit 1923/24 für das Bauhaus enorm wichtig. Sowohl auf den Grassimessen wie auch in den Hallen der Mustermesse fanden Bauhäusler ein Podium für ihre neuen Gestaltideen. Und auch über Leipzig hinaus erwies sich die sächsische Industrie als potenter Partner für das Bauhaus, man denke nur an den Leuchtenbau und die Textilindustrie. Bauhaustypographie und -bildästhetik fanden Eingang in sächsische Verlagsprodukte und Werbemittel. In der modernen Architektur Sachsens hinterließ das Bauhaus prägnante Spuren. Kunstgalerien und Museen in Dresden, Chemnitz und Leipzig stellten die Werke der Bauhausmeister häufig aus. Überraschend groß ist die Zahl der in Sachsen gebürtigen und tätigen Bauhäusler.
Das Grassi-Museum für Angewandte Kunst spürt diesen Verwicklungen nach. In einem Buch zur Ausstellung wird der Fokus auf den historischen Verknüpfungen liegen. Die Ausstellung erweitert das Spektrum und bezieht heutige Künstler mit Projekten ein, die das Bauhaus rezipieren und so die Brücke vom Gestern ins Heute schlagen.
Veranstaltungsort
Grassi-Museum für Angewandte Kunst
04103 Leipzig