Grünau bewegt sich
Projektidee
Über eine Laufzeit von fünf Jahren (2015-2019) wurden von die Stadt Leipzig (Gesundheitsamt) gemeinsam mit der Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig sowie der AOK PLUS gezielt Interventionen für einen Leipziger Stadtteil entwickeln, durchführen und evaluieren.
Wissenschaftliche Studien belegen den Zusammenhang von sozialen und baulichen Merkmalen der Wohnumgebung und der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
Ziel des Projektes "Grünau bewegt sich" war es, durch bedarfsgerechte, dem Stadtteil und der Zielgruppe angemessene Interventionen, die Gesundheitschancen von Kindern und Jugendlichen in Grünau nachhaltig zu verbessern. "Grünau bewegt sich" verfolgte einen theoriegeleiteten hauptsächlich verhältnispräventiven Ansatz, der in besonderer Weise auf die bestehenden Strukturen, Ressourcen und Risiken im Stadtteil einging.
Das Projekt kooperierte intensiv mit Partnern der Stadtentwicklung, dem Quartiersmanagement und versuchte auf Stadtteilebene eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure wie Bildungseinrichtungen, soziale Einrichtungen, Wohnungsbauunternehmen, Händler, Initiativen und andere einzubinden und aktiv an der Entwicklung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen im Stadtteil zu beteiligen. Um gezielte Interventionen zu entwickeln, wurde zunächst das gesamte Interventionsgebiet detailliert beschrieben und analysiert, wobei sich auf statistisches Datenmaterial sowie subjektive Wahrnehmungen der Akteure, Bewohner/-innen, Experten und Expertinnen gestützt wurde. Darauf aufbauend wurden zusammen mit den Akteuren vor Ort Strategien und Maßnahmen entwickelt und umgesetzt, die zu einer Verbesserung der Gesundheit(schancen) von Kindern und Jugendlichen beitragen konnten. Dazu zählten zum Beispiel Lebenswelten wie Schule, Kitas, die Wohnumgebung aber auch der Einzelhandel so zu gestalten sein, dass sie zu Bewegung anregen beziehungsweise eine ausgewogene Ernährung förderten.
Ziel von "Grünau bewegt sich" war es, das Bewusstsein für den Einfluss der Lebenswelt auf die Gesundheit bei Bewohner/-innen und "Professionellen" (Schule, Kita, Handel ...) im Stadtteil zu stärken und so das Fundament für weitere gesundheitsförderliche Maßnahmen zu legen.
Bestehende gesundheitsförderliche Aktivitäten und Initiativen wurden durch das Projekt unterstützt, qualifiziert und zum Vorteil des Stadtteils erweitert.
Zur Sicherung der Nachhaltigkeit des Projektes wurde im Stadtteil ein breites Gesundheitsnetzwerk bestehend aus Bürger/-innen, sozialen und kommunalen Einrichtungen, Medizinern und Medizinerinnen, Vereinen, Gewerbetreibenden und dem Quartiersmanagement etabliert.
"Grünau bewegt sich" wurde derzeit hauptsächlich von der AOK PLUS und anteilig von der ikk classic und der Knappschaft über §20 SGB V finanziert. Im Rahmen von "Grünau bewegt sich" enstandene Mikro-Projekte von Kitas beziehungsweise Schulen konnten über den Verfügungsfonds Gesundheit unterstützt werden.
Veröffentlichungen des Projektes
Bewegungskiste - ein Angebot (nicht nur) für Grünauer Stadtteilakteure
Seit Januar 2016 können diverse Bewegungs- und Sportmaterialien von nicht kommerziellen Stadtteilakteuren (Kindergärten, Schulen, Jugendtreffs, Vereinen und weitere) kostenfrei im Gesundheitsamt und in der Kontaktstelle "Bewegungsmelder" ausgeliehen werden.
Die "Bewegungskiste" kann individuell nach den Bedürfnissen der Einrichtung zusammengestellt werden und beinhaltet eine Vielzahl unterschiedlicher Bewegungsmaterialien (PDF 574 KB) für den Einsatz im Freien und in geschlossenen Räumen.
Das Gesundheitsamt bietet entsprechende Fortbildungen an, wie mit Hilfe der Materialien und einfacher Alltagsgegenstände der pädagogische Arbeitsalltag bewegungsfreundlich gestaltet werden kann.