Kopfläuse
Kopfläuse sind zwar lästig, aber ungefährlich. Sie sind keine Sache der persönlichen Sauberkeit, aber sie übertragen sich leicht von Kopf zu Kopf. Das Wichtigste über Kopfläuse - wie Sie sie erkennen, behandeln und welche Begleitmaßnahmen nötig sind - ist hier zusammengefasst:
Kopfläuse leben nicht auf Bäumen, in Nestern oder in schmutzigen Wohnungen! Sie leben ausschließlich auf dem menschlichen Kopf, und das schon seit Jahrtausenden. Weil sie immer wieder neue Köpfe zum Niederlassen finden, sterben sie nicht aus.
Kopfläuse werden von Mensch zu Mensch übertragen – jeder, der näheren Kontakt zu anderen Menschen hat, kann sie bekommen. Kopfläuse haben nichts mit persönlicher Sauberkeit zu tun, sie fühlen sich auf jedem Kopf wohl – egal, ob schmutzige oder frisch gewaschene, lange oder kurze, glatte oder lockige Haare. Schamgefühle und Vorwürfe sind also fehl am Platz.
Da Kopfläuse nicht fliegen oder springen, sondern nur krabbeln können, müssen sich die Haare zweier Menschen direkt berühren, damit Kopfläuse übertragen werden können. Das passiert beispielsweise, wenn man die Köpfe zusammensteckt, um sich gemeinsam ein Buch anzuschauen, oder wenn man nah beieinander sitzt.
Auch wenn sich anders lautende Gerüchte hartnäckig halten: Kopfläuse werden nur äußerst selten über Gegenstände übertragen, und auch nur dann, wenn Gegenstände, die mit Kopfhaar in Berührung kommen, innerhalb kurzer Zeit gemeinsam benutzt werden (zum Beispiel Kämme, Bürsten, Mützen).
Kopfläuse übertragen bei uns keine Krankheiten.
Wenn Sie bei Ihrem Kind Kopfläuse finden, können Sie davon ausgehen, dass noch andere Kinder betroffen sind, zu denen Ihr Kind näheren Kontakt hat. Informieren Sie deshalb sofort Ihr Umfeld (Freunde, Schule, Kita). Sonst kann es passieren, dass sich die Kinder gegenseitig immer wieder neu anstecken.
Kopflausbefall erkennt man an lebendigen Läusen auf dem Kopf (mit bloßem Auge gut sichtbar), Larven auf dem Kopf (besser sichtbar mit einer Lupe) oder bräunlich-gräulichen Läuseeiern, die weniger als 1 Zentimeter von der Kopfhaut entfernt fest am Haar kleben.
Behandelt man den Kopflausbefall insgesamt zwei Mal (Tag 1 und Tag 8, 9 oder 10) mit einem zugelassenen Läusemittel und kämmt darüber hinaus das Haar zwei Wochen lang alle vier Tage mit Pflegespülung und einem Läusekamm nass aus, dann kann man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass man die Läuse wieder los ist.
Die Behandlung kostet Zeit und Mühe. Besonders das Auskämmen empfinden viele Kinder als unangenehm und langwierig. Halten Sie die dennoch konsequent bis zum Ende durch - auch wenn Sie vielleicht keine Läuse mehr entdeckt haben. Denn nur dann können Sie sicher sein, dass Sie die Kopfläuse auch wirklich loswerden.
Dass man auf Gegenständen eine lebendige, mobile Laus findet, ist äußerst selten. Konzentrieren Sie Ihre Kräfte deshalb auf die Behandlung der Köpfe und auf die schnelle Information des Umfelds. Danach das Bett frisch beziehen, Bürsten und Kämme reinigen, Mützen und Kuscheltiere waschen oder einer genauen Sichtkontrolle unterziehen - das sollte genügen!
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, kindergesundheit-info.de; http://www.kindergesundheit-info.de/fileadmin/user_upload/kindergesundheit-info.de/Download/info_kopflaeuse_pdf/merkblatt_wissen-kopflaeuse.pdf (PDF 88 KB), CC BY-NC-ND
Behandlungsablauf bei Läusen
Behandlungstag | Maßnahme |
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Tag 1 | Mit einem zugelassenem Läusemittel (Insektizid) behandeln, anschließend nass auskämmen. Bitte Beipackzettel beachten!. |
Tag 5 | Nass auskämmen, um früh nachgeschlüpfte Larven zu entfernen, bevor sie mobil sind. |
Tag 8, 9 oder 10 | Erneut mit dem gleichen Läusemittel behandeln, um spät geschlüpfte Larven abzutöten. |
Tag 13 | Kontrolluntersuchung durch nasses Auskämmen. |
Tag 17 | Eventuell letzte Kontrolle durch nasses Auskämmen. |
Das nasse Auskämmen der Haare muss Strähne für Strähne mit einem speziellen "Läuse-/Nissenkamm" erfolgen. Streichen Sie den Kamm zwischendurch immer wieder auf einem Küchenpapier aus. Wenn Sie vorher ein wenig Pflegespülung im Haar verteilen, lässt es sich leichter auskämmen.
Mögliche Fehler bei der Behandlung
Bitte halten Sie sich bei der Anwendung des Läusemittels genau an die Gebrauchsanweisung des Herstellers!
Mögliche Fehler in der Behandlung, die das Überleben von Eiern, Larven und/oder Läusen begünstigen:
- zu kurze Einwirkzeit
- zu sparsame Verwendung des Mittels
- eine ungleichmäßige Verteilung des Mittels
- eine zu starke Verdünnung des Mittels in sehr nassem Haar
- Behandlung wurde nicht wiederholt
- Die Wiederholungsbehandlung wurde mit einem anderen Läusemittel durchgeführt
Informieren Sie andere!
Wenn Sie bei Ihrem Kind Kopfläuse entdecken, müssen Sie unverzüglich die Kita oder Schule/ Hort Ihres Kindes informieren, nach § 34 Infektionsschutzgesetz besteht eine gesetzliche Meldepflicht.
Informieren Sie auch die Eltern von anderen Spielkameraden. Dies ist der beste Weg, Ihre Familie und andere zu schützen.
Ein gehäuftes (und/ oder wiederholtes) Auftreten von Kopfläusen in der Einrichtung, ist von den Leitern von Gemeinschaftseinrichtungen an das zuständige Gesundheitsamt zu melden.