Hausmittel bei Erkältung
Es kratzt im Hals, die Nase läuft und schließlich kommt auch noch der Husten dazu. Im Durchschnitt erwischt einen Erwachsenen zwei bis viermal im Jahr eine Erkältung.
Bleibt die Frage, was man dann am Besten tut, um schnell wieder gesund zu werden. Die Stiftung Warentest fand heraus, dass ein Großteil der häufig angepriesenen "Grippemittel" aus der Apotheke nicht wirklich hilfreich sind. Dennoch kann man selbst einiges tun, um sich Linderung zu verschaffen. Viele dieser Hausmittel sind altbekannt und erfreuen sich gerade in der heutigen Zeit neuer Beliebtheit. Im Folgenden haben wir einige dieser natürlichen Hausmittel zusammengestellt, die helfen, die Abwehr zu stärken beziehungsweise die Symptome wie Schnupfen und Halsschmerzen zu lindern.
Aufwärmen in der kalten Jahreszeit
Wenn Sie nach dem Spazieren gehen oder Einkaufen durchgefroren nach Hause kommen, kann ein warmes (Fuß-)Bad bzw. eine warme Dusche Sie unter Umständen vor einer Erkältung bewahren. Weil Kälte das Immunsystem schwächt und damit den Erkältungsviren den Eintritt und die Vermehrung in den Körper erleichtert, ist es wichtig, sich schnell wieder aufzuwärmen.
Ein warmer Tee oder heiße Zitrone helfen ebenfalls und wärmen sozusagen "von innen". Auch kann man mit einem heißes Vollbad (37 bis 38 °C) eine beginnende Erkältung "wegbaden". Durch die Wärme wird die Schleimhaut besser durchblutet und die Virenvermehrung so gedrosselt. Herz-Kreislauf-Patienten sollten aber hierbei die allgemeinen Hinweise des Arztes nicht außer Acht lassen!
Erkältungsbad
Ist die Erkältung bereits fortgeschritten, lindern Badezusätze wie Heublumenextrakt oder Thymian die Beschwerden und können die Heilung unterstützen. Anschließend sollte man sich am besten ins warme Bett legen und schlafen.
Halzschmerzen
Bei Halsschmerzen hilft oft Gurgeln mit Salbei-, Kamille- oder Salzwasserlösungen (einen halben Teelöffel Salz mit einem viertel Liter lauwarmen Wasser vermischen). Das desinfiziert und wirkt entzündungshemmend. Das Lutschen von Salbei- oder Eukalyptusbonbons bringt ebenfalls Erleichterung. Auch äußere Halswickel sind ein altes Hausmittel gegen Halsschmerzen. Dazu werden ungeschälte Kartoffeln gekocht, noch heiß in ein Tuch gelegt und zerdrückt. Den warmen (nicht mehr heißen!) Kartoffelwickel mit einem Handtuch umwickelt für etwa eine halbe Stunde um den Hals legen.
Schnupfen und Entzündungen der Nasenschleimhäute
Bei Schnupfen und Entzündungen der Nasenschleimhäute helfen Dampfbäder, diese lassen die Nasenschleimhaut abschwellen und verflüssigen das Sekret in den Nasennebenhöhlen. Dazu geben Sie eine Hand voll Kamillenblüten (zum Beispiel als Kamillentee aus der Drogerie oder dem Supermarkt) in eineinhalb bis zwei Liter kochendes Wasser und lassen diesen Sud mit geschlossenem Topfdeckel eine Viertelstunde ziehen. Dann das Gesicht zehn bis zwölf Minuten über eine dampfende Schüssel halten und den Kopf dabei mit einem Handtuch abdecken. Als Zusatz für das Dampfbad können auch ätherische Öle verwendet werden.
Ohrenschmerzen
Bei beginnenden Ohrenschmerzen können Zwiebelwickel helfen. Dazu werden Zwiebeln klein gehackt und in einem Baumwolltuch weiter zerdrückt. Bei schwacher Hitze wird der Zwiebelbrei langsam erwärmen aber nicht gekocht! Den Wickel auf das schmerzende Ohr legen und einwirken lassen, bis er kalt ist.
Fieber
Fieber ist eine normale Reaktion des Immunsystems und dient der körpereigenen Abwehr von Viren und Bakterien und damit dem Heilungsprozess. Es sollte bei einer Erkältung - wenn nicht andere Grunderkrankungen dagegen sprechen - nicht sofort gesenkt werden. Erst ab etwa 39 Grad oder bei länger andauerndem Fieber kann die Temperatur zum Beispiel durch Wadenwickel gesenkt werden. Die Unterschenkel werden dabei maximal 15 Minuten lang mit kühlen, aber nicht eiskalten Tüchern umwickelt.
Die gute alte Hühnerbrühe
Eine kräftige selbst gekochte Hühnerbrühe (das Huhn mit kaltem Wasser aufsetzen) hat sich ebenfalls als heilsames Hausmittel bewährt, das ist inzwischen sogar wissenschaftlich belegt. Wenn Chili oder Ingwerwurzel mitgekocht werden, kann die Wirkung der Suppe noch gesteigert werden.
Ausruhen und dem Körper Ruhe gönnen
Bestimmt kennen Sie das Sprichwort, dass eine Erkältung mit Arzt sieben Tage und ohne eine Woche dauert. Insofern ist es auch wichtig, dass Sie sich in dieser Zeit nicht überfordern. Zwei bis drei Tage Bett- oder Sofaruhe tun dem Körper gut, so kann er sich am besten regenerieren.
Unterschied Virusgrippe und Erkältung
Eine echte Virusgrippe unterscheidet sich von einer Erkältung in erster Linie durch den Schweregrad der Symptome. Eine Virusgrippe erkennen Sie am plötzlichen Krankheitsbeginn mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Muskelschmerzen und allgemeiner Schwäche. Bei diesen schlagartig auftretenden Krankheitszeichen sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Handelt es sich hingegen um eine "normale Erkältung", so können Sie diese mit den oben genannten Hausmitteln gut selbst kurieren. Sollten sich aber die Beschwerden nach vier bis sechs Tagen nicht deutlich gebessert haben, ist auch hier ein Arztbesuch anzuraten.