Oberschulen
Die Oberschule vermittelt eine allgemeine und berufsvorbereitende Bildung und schafft Voraussetzungen für eine berufliche Qualifizierung. Sie ist eine differenzierte Schulart und gliedert sich in einen Hauptschulbildungsgang und einen Realschulbildungsgang. Die Schüler erwerben mit dem erfolgreichen Besuch der Klassenstufe 9 den Hauptschulabschluss. Ab dem Schuljahr 2005/06 nehmen alle Schüler im Hauptschulbildungsgang an einer besonderen Leistungsfeststellung teil und erwerben durch die erfolgreiche Teilnahme an dieser den qualifizierenden Hauptschulabschluss (siehe Broschüre "Fit für die Zukunft").
Mit erfolgreichem Besuch der Klassenstufe 10 und bestandener Abschlussprüfung erwerben die Schüler im Realschulbildungsgang den Realschulabschluss (= mittlerer Bildungsabschluss).
Wechsel zwischen Oberschule und Gymnasium
Die Oberschule umfasst die Klassenstufen 5 bis 9 bzw. 5 bis 10.
Die Klassenstufen 5 und 6 haben eine Orientierungsfunktion, d. h. Lehrpläne und Stundentafeln sind in diesen Schuljahren an Oberschulen und Gymnasien noch annähernd gleich. So ist ein Wechsel zwischen diesen Schularten auch am Ende der 5. oder 6. Klasse möglich.
Ab der 7. Klasse beginnt eine auf Leistungsentwicklung und Abschlüsse bezogene Differenzierung: Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder Realschulabschluss nach Klasse 10.
Bei einem Wechsel nach Abschluss der Mittelschule (Realschulabschluss) zum Gymnasium muss am Gymnasium die dortige 10. Klasse durchlaufen werden, um den Anschluss an die 11. Klasse des Gymnasiums zu gewährleisten.
Profilkonzept
Oberschulen weisen ein Profilkonzept auf. In den Klassen 7 bis 9 legt das Fach Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales die Grundlagen; zusätzliche Neigungskurse sind im Angebot: Naturwissenschaft und Technik, Kunst und Kultur, Gesundheit und Sport, Sprache und Kommunikation, soziales und gesellschaftliches Handeln, Informatik und Medien sowie unternehmerisches Handeln. In der 10. Klasse findet eine Vertiefung statt, angeboten werden können die Fachbereiche Wirtschaft, Technik, zweite Fremdsprache, Kunst und Kultur sowie Gesundheit und Soziales.
Für ausländische Kinder und Kinder aus Aussiedlerfamilien sind zur besseren Integration an einigen Oberschulen Vorklassen eingerichtet.
Entsprechend dem bildungspolitischen Erfordernis, Kindern und Jugendlichen eine ganztägige Bildung und Betreuung zu ermöglichen, Schule als Lebens- und Erfahrungsraum zu etablieren und damit Lernort, Integrations- und Sozialisationsstätte gleichermaßen zu sein, begeben sich in der Stadt Leipzig einige Oberschulen auf den Weg, Schulen mit ganztägigen Angeboten zu werden.