Die Anzahl der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen sozialer Mindestsicherung ist unter das Niveau von 2019 gesunken, auch die Arbeitslosigkeit ist deutlich gesunken und mit 6,1 Prozent beinah auf dem Stand von 2019. Die Anzahl der Sterbefälle hat sich im Jahr 2021 deutlich erhöht, die Anzahl der Geburten ist weiter gesunken.
Die Stadt wächst auf niedrigem Niveau
Der Einwohnerzuwachs fiel mit 0,7 Prozent wieder etwas höher aus als im Vorjahr. Zum Jahresende 2021 lebten insgesamt 4.230 Frauen und Männer mehr in Leipzig als noch im Jahr 2020. Dies ist der zweitgeringste Einwohnerzuwachs seit dem Jahr 2010. Insgesamt betrug die Einwohnerzahl 609.869.
2021 gab es erneut mehr Sterbefälle als Geburten in Leipzig. Das war nach 2020 zuletzt 2013 der Fall. Die Zahl der Geburten sank auf 6.252. Die Zahl der Sterbefälle erhöhte sich deutlich stärker auf 7.088.
Die Anzahl der Personen, die Leistungen der sozialen Mindestsicherung erhalten, sinkt wieder
Das monatliche Haushaltsnettoeinkommen in Leipzig lag 2021 bei rund 1.590 Euro und damit etwa 110 Euro höher als im Vorjahr. Die Einkommensunterschiede zwischen den einkommensschwächsten und einkommensstärksten 20 Prozent der Bevölkerung haben sich auf rund 1.410 Euro erhöht.
Die Zahl der Regelleistungsempfängerinnen und -empfänger nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch („Hartz IV“) ist 2021 im Gegensatz zum Vorjahr wieder deutlich gesunken. Insgesamt erhielten 49.951 Personen diese Leistungen, im Vorjahr waren es 54.996. Die Anzahl der Kinder unter 15 Jahren, die Sozialgeld erhielten, ging im dritten Jahr in Folge zurück. 2021 waren noch 12.507 Kinder auf diese Leistung angewiesen. Das entsprach einem Anteil von 14,8 Prozent. Die Anzahl der Kinder, für die Kinderzuschlag bezogen wurde, blieb im Jahresverlauf stabil bei etwa 6.000.
Die durchschnittliche Nettokaltmiete steigt bei gleichbleibender Gesamtmietbelastung, mehr Wohnberechtigungsscheine ausgestellt
Seit 2016 stiegen die Nettokaltmieten der Wohnungen im Bestand um 14 Prozent. Die Angebotsmieten stiegen im selben Zeitraum mit 25 Prozent noch deutlicher.
2021 wurden 1.700 Wohnberechtigungsscheine ausgestellt, wovon 715 Haushalte auch tatsächlich mit neuem Wohnraum versorgt werden konnten. 985 Haushalte, die einen Wohnberechtigungsschein bewilligt bekamen, waren noch auf Wohnungssuche, in der Vermittlung oder in ihren Ursprungswohnungen geblieben.
2021 wurden 3.120 Wohnungsnotfälle beziehungsweise Haushalte vom Sozialamt betreut. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach dies einer Abnahme von 13,6 Prozent. Die Anzahl der Räumungsklagen (696) und der Räumungstermine (740) ging im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls zurück.
Insgesamt übernachteten 900 Personen 2021 mindestens einmal in einer Gemeinschaftsunterkunft zur Notunterbringung. Das waren 62 Personen mehr als im Vorjahr. 300 Personen wurden im Laufe des Jahres in Gewährleistungswohnungen untergebracht.
Die Kindertagesbetreuung wurde weiter ausgebaut
Seit 2015 wurden die Betreuungskapazitäten bis zum Schuleintritt um mehr als 20 Prozent erhöht (+ 5.570 Plätze). Der Versorgungsgrad, der die Anzahl der Ein- bis unter Siebenjährigen in Beziehung zu der Anzahl der vorhandenen Plätze setzt, stieg auf 94,3. Gegenüber Dezember 2020 standen Ende des Jahres 2021 insgesamt 1.889 Plätze mehr zur Verfügung, davon 875 Plätze für Kinder bis zum Schuleintritt und 1.014 Plätze für Hortkinder.
2021 wurden insgesamt 52.031 Kinder betreut. Die Betreuungsquote für Ein- bis unter Dreijährige lag bei 76,5 Prozent. Dies ist der bisher höchste Wert seit 1990. Für Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren lag die Betreuungsquote bei 94,6 Prozent.
Die Schülerzahl stieg langsamer als in den Vorjahren
Das große Wachstum der Schülerzahlen in den letzten Jahren führte zu einer starken Erweiterung des Schulnetzes. Nachdem in den vergangenen drei Schuljahren insgesamt 13 neue Schulen ihren Betrieb aufnahmen, waren es zum Schuljahr 2021/22 drei weitere neue Einrichtungen. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler wuchs weiterhin, der Zuwachs mit 1.586 Schülerinnen und Schülern und 2,9 Prozent fiel ähnlich aus wie im Vorjahr.
Der Anteil der Abgängerinnen und Abgänger, die eine allgemeinbildende Schule ohne mindestens einen Hauptschulabschluss verließen, stieg auf 10,2 Prozent. Im Vorjahr wurde mit 9,4 Prozent der niedrigste Wert seit 1990 gemessen.
Die Anzahl der inklusiv unterrichteten Kinder stieg im Schuljahr 2021/2022 auf insgesamt 2.521. Die Inklusionsquote betrug 48,1 Prozent. Das bedeutet, dass fast jede zweite Schülerin bzw. jeder zweite Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an einer Regelschule unterrichtet wird.