Mit einem Plus der Entleihungen von fast 230.000 erreichten die Bibliotheken 2015 ihr bestes Jahresergebnis überhaupt. Einen Zuwachs gibt es auch bei den Besuchen: Fast 1,1 Millionen Menschen kamen in die Stadtbibliothek, die Stadtteilbibliotheken oder Fahrbibliothek und mehr als 3,7 Millionen Besuche gab es virtuell.
"Die sehr guten Ergebnisse zeigen, dass sich die Investitionen in der Vergangenheit gelohnt haben. Besonders die kontinuierliche Erhöhung des Medienetats zahlt sich aus, weil wir durch gute, zeitgemäße und auch digitale Angebote zukunftsfähig bleiben", kommentiert Kulturbürgermeister Michael Faber die Leistungen der Bibliothek.
Wichtige Weichen wurden im vergangenen Jahr bereits gestellt
Die Öffnungszeiten in den Bibliotheken Gohlis und Südvorstadt wurden erweitert und die Sanierung der Bibliothek Plagwitz begonnen. Auch die Geschichte der Musikbibliothek Peters wird nun multimedial erzählt und online gibt es noch mehr Service und Angebote. "Ein neues Online-Angebot konnten wir ab März 2015 mit der neuen Lernplattform 'Scoyo' anbieten und mehr Service haben wir durch die Einführung der elektronischen Neuanmeldung und Bezahlung erreicht."erläutert die Direktorin der Leipziger Städtischen Bibliotheken, Susanne Metz. Nachgefragt sind auch die Veranstaltungen der Leipziger Städtischen Bibliotheken: In über 1.680 Lesungen, Vorträgen, Schulungen oder Kursen, Präsentationen oder Diskussionen begrüßten sie mehr als 44.860 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Besonderer Höhepunkt war dabei das Jubiläum "1000 Jahre Leipzig" mit Ausstellungen und Veranstaltungen in den Bibliotheken.
Bibliotheksentwicklungskonzeption als wichtige Grundlage
Wichtigste Basis für die Nachhaltigkeit der Bibliotheksangebote ist die Bibliotheksentwicklungskonzeption. "Die erste entstand bereits 2003 und wurde dann etwa alle fünf Jahre fortgeschrieben" erläutert Michael Faber. "Seitdem wir die Entwicklungsmaßnahmen umsetzen, verzeichnen wir einen deutlichen und kontinuierlichen Anstieg der Besuche und Entleihungen. Aktuell ist die neue Konzeption für die Jahre 2016 - 2020 in Vorbereitung, um weiterhin Planungssicherheit zu geben."
Stärker ausrichten wollen sich die LSB auch interkulturell, denn gerade Bibliotheken sehen sich als Teil der Willkommenskultur. "Wir haben hier einen sozialen Auftrag, sind Ort und Treffpunkt für Bildung, Kultur und Kommunikation für die Bürger dieser Stadt und auch für Menschen aus anderen Ländern. Angebote wie Sprachkurse online oder der Sprachlernplatz in der Bibliothek, fremdsprachige Literatur und Internetplätze sind gut nachgefragt. Natürlich reagieren wir auch mit unseren Veranstaltungen auf die gesellschaftliche Veränderung, arbeiten beispielsweise schon seit 2014 intensiv mit dem Flüchtlingsrat zusammen", erläutert Susanne Metz.
Neues im Jahr 2016
Und schon ist wieder viel passiert: Gleich zu Jahresbeginn hat die Stadtbibliothek am Samstag Ihre Öffnungszeiten erweitert. Jetzt ist bis 16 Uhr geöffnet, da lohnt sich der Familienausflug in die Bibliothek, vor allem, weil noch Ende des letzten Jahres die Kinderbibliothek im Erdgeschoss mehr Platz bekommen hat. Gerade geschafft haben die LSB ihr Softwareupdate, bei dem notwendig gewordene Sicherheitsanforderungen umgesetzt wurden.
Am 24. Februar wird die Bibliothek Gohlis nach Erich Loest benannt. "Loest wäre an diesem Tag 90 Jahre alt geworden. Der Stadtrat hat beschlossen, der Bibliothek seinen Namen zu geben, um so die Erinnerung an diesen couragierten Ehrenbürger und Autor unserer Stadt wach zu halten", so Michael Faber.
Auch die Buchmesse wirft schon ihre Schatten voraus. "Es wird wieder ein sehr umfangreiches Programm in unseren Bibliotheken geben", sagt Susanne Metz. "Besonders freuen wir uns auf den Thementag 'Manga und Comic' für Kinder und Jugendliche am Messesamstag in der Stadtbibliothek, und für die Erwachsenen haben wir an allen Messetagen viele Autoren im Haus. Ich selbst habe mir auch schon die Lesung von Birgit Vanderbeke am Donnerstagabend vorgemerkt."
Davor - an den Tagen vor der Buchmesse - treffen sich aber erst einmal Fachleute aus Bibliotheken und Informationseinrichtungen zu einem Kongress, um sich zum Thema "Bibliotheksräume - real und digital" auszutauschen. Vielleicht gibt es dort gleich neue Erkenntnisse, die für die Neueinrichtung der Bibliothek Plagwitz aufgegriffen werden können. In diesem Jahr bleibt die Bibliothek noch geschlossen, um Anfang 2017 in neuem Glanz zu erstrahlen. "Wir wollen unsere Ressourcen für die Bürgerinnen und Bürger so optimal einsetzen wie möglich. Wir sind öffentliches Wohnzimmer, Arbeitszimmer und Kinderzimmer für diese Stadt", sagt Susanne Metz.