Am 16. Januar wurde der Leipziger Maler und Grafiker Matthias Klemm durch Oberbürgermeister Burkhard Jung für seine herausragenden Verdienste um das kulturelle Leben der Stadt Leipzig mit der Ehrenmedaille der Stadt Leipzig geehrt.
Matthias Klemm nimmt immer wieder Bezug auf aktuelle politische Themen
Seit Jahrzehnten bezieht der heute 70-Jährige zu aktuellen politischen Themen in seinen Bilderzyklen Stellung. Der Theologe und Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer charakterisierte Klemm einst als "den künstlerischen Begleiter der christlich motivierten Friedensbewegung seit 1980". Damals entstanden Grafiken zum Verbot der Aktion "Schwerter zu Pflugscharen". Im Herbst 1989 setzte sich Matthias Klemm künstlerisch mit der Friedlichen Revolution auseinander. Mit Collagen protestierte er beispielsweise im Jahr 2003 gegen den Irak-Krieg der Bush-Administration.
Seine Werke in kirchlichen und medizinischen Einrichtungen in Leipzig und der gesamten Bundesrepublik sowie auch sein offenes Atelier in der Psychiatrischen Klinik des Parkkrankenhauses Leipzig Probstheida zeugen von Matthias Klemms Streitbarkeit, Herzenswärme und der fortwährenden Auseinandersetzung mit dem Sinn des Lebens. Ebenso wie sein vitales politisches ist auch sein soziales und kunsttherapeutisches Engagement von seiner christlichen Lebenshaltung geprägt.
Künstlerischer Werdegang
Matthias Klemm wurde 1941 in Bromberg (Bydgoszcz / Polen) geboren. Nach einer Lehre als Gebrauchswerber nahm er 1960 ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden auf. 1962 wechselte er an die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo er 1965 diplomierte. Nach einigen Jahren als Ausstellungsgestalter bei VEB Leipzig-Projekt machte sich Klemm 1969 selbständig. Bis heute ist er als freiberuflicher Maler und Grafiker tätig. Neben seinen grafischen Arbeiten schuf Matthias Klemm zahlreiche Werke architekturgebundener Kunst an kirchlichen und medizinischen Einrichtungen u. a. den Gedenkstein zur 25. Wiederkehr der Sprengung der Universitätskirche, Wandbilder für die Strahlentherapie der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden und für die Leipziger Robert-Koch-Klinik sowie zwei Glasfensterfronten für die neue Kapelle des Diakonissenkrankenhauses Leipzig.
Ehrenmedaille der Stadt Leipzig
Die Ehrenmedaille der Stadt Leipzig wird seit 1997 "an Frauen und Männer verliehen, die sich um das politische, kulturelle, religiöse, wirtschaftliche, soziale oder gesellschaftliche Leben der Stadt Leipzig in besonders herausragender Weise verdient gemacht haben oder durch ihr geistiges und künstlerisches Werk das Ansehen der Stadt gemehrt haben" (aus dem Statut zur Verleihung der Ehrenmedaille der Stadt Leipzig).
Die Ehrenmedaille der Stadt Leipzig wurde verliehen an
- Roswitha Maria Schröter (1997)
- Aron Adlerstein, ?, (1997)
- Siegfried Schmutzler, ?, (1997)
- Kurt Schoop (1997)
- Werner Heiduczek (1997)
- Cornelius Weiss (1998)
- Helmut Klotz (1998)
- Kerstin Mühlner (1998)
- Arend Oetker (1998)
- Agnes Berkemeier (1999)
- Roland Quester (1999)
- Hans-Jürgen Sievers (1999)
- Anita Unger (1999)
- Helmut Warmbier (1999)
- Otto Sperling (2001)
- Thomas Noack (2001)
- Bernhard Heisig, ?, (2004)
- Werner Tübke, ?, (2004)
- Wolfgang Mattheuer, ?, (2004)
- Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg (2005)
- Rolf Kralovitz (2005)
- Brigitte Kralovitz (2005)
- Friedrich Magirius (2005)
- Egidius Braun (2007)
- José Carreras (2009)
- Sir Ralph Kohn (2011) <br<br />
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