Hier eine deutliche Kehrtwende einzuleiten, das will die MINT-Regionalgruppe auch in Leipzig erreichen. Am 13. November hat die Initiative Erzieherinnen und Erzieher eingeladen.
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr: Doch wenn Hänschen eine Zitronenbatterie baut oder Hochwasser in der Schüssel erlebt, hat Hans von klein auf Spaß am Forschen. Die Grundlagen dafür, ob Kinder für Naturwissenschaft und Technik Interesse zeigen, werden vor allem im Grundschulalter gelegt. Deshalb ist es besonders wichtig, Pädagogen zu befähigen, diese Inhalte so zu vermitteln, dass sie schon in diesem Alter besonders Mädchen, aber auch Jungen begeistern.
"Kinder sollen bewusst ihre Umwelt erkunden", sagt Prof. Sabine Wieland, "damit sie als Jugendliche Freude am Mathe- und Physikunterricht haben und als junge Erwachsene in Mathe, Bio und Informatik nicht nur Schulfächer, sondern auch berufliche Perspektiven sehen". Sabine Wieland ist Dozentin an der Hochschule für Telekommunikation Leipzig, einem MINT-Partner, und Sprecherin des Leipziger Netzwerkes.
Zu dem haben sich Schulen, Hochschulen und Unternehmen der Regionen Leipzig und Mitteldeutschland zusammengeschlossen, um die Aktivitäten rund um MINT-Themen zu koordinieren. In einem Plenum während World-Skills im Juli 2013 wurde das Anliegen deutlich, sich mit möglichst vielen verschiedenen Bildungseinrichtungen der Stadt zu vernetzen.
Die Folgeveranstaltung lief am 13. November im Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften, einem weiteren MINT-Partner. In Workshops probierten die Erzieher aus, wie man spannend Phänomene des Alltags erklärt, z. B. eben beim Bau einer Zitronenbatterie. Ideengeber für die Experimente ist auch das Mitmach-Museum "Inspirata", das genau am 13. November seinen fünften Geburtstag feierte. Mit jährlich über 15 000 Besuchern gehört dieser außerschulische Lernort auf der Alten Messe (Deutscher Platz 4) auch zu einem wichtigen Partner vom MINT Netzwerk Leipzig.
Unterstützt wird das hiesige Netzwerk auch von der Stadt Leipzig. Das Referat für Beschäftigungspolitik bereitet gemeinsam mit dem Netzwerk für April 2014 ein Treffen der MINT-Botschafter Deutschlands vor und im Herbst 2014 kommen Pädagogen der Sekundarstufe 1 zu einem Treffen zusammen, die dann wiederum die Altersklasse der 10- bis 16-Jährigen für MINT-Themen begeistern wollen.
"Ich begrüße, dass sich immer mehr Unternehmen und Einrichtungen für MINT-Themen engagieren", so Wirtschaftsbürgermeister Uwe Albrecht. "Wenn Pädagogen bereits in der Kita Interesse für Naturwissenschaft wecken können, dann werden mehr Schülerinnen und Schüler in MINT-Berufen eine persönliche Zukunft sehen. Deshalb unterstützen wir als Stadt aktiv das Netzwerk".