Hans-Ulrich Jörges, Mitglied der Chefredaktion des "Stern" und einer der Initiatoren des Zentrums, sagte, man wolle in Leipzig Netzwerke und Verbände, die sich für die Pressefreiheit einsetzen, europaweit zusammenführen. "Dafür kann ich mir keine bessere Stadt als Leipzig vorstellen", sagte Jörges. Bis zu 50 europaweite Journalisten-Verbände und Initiativen sollen in dem Zentrum gebündelt und koordiniert werden. Oberbürgermeister Jung sagte, Leipzig sei in der Tradition des Herbst '89 auch ein symbolischer Ort für die Freiheit der Medien.
Dokumentation der Verletzungen der Meinungs- und Pressefreiheit in Europa
Künftig werden in Leipzig sechs Mitarbeiter Verstöße gegen die Pressefreiheit in Europa dokumentieren. Der Blick richtet sich dabei sowohl nach West- als auch nach Osteuropa. "Auch Russland und die Türkei habe man im Fokus, sagte Jörges. "Unser Ziel ist ähnlich wie die EU eine Medien-Union für Europa, die überall auf dem Kontinent die gleichen Standards der Pressefreiheit einfordert." Die ganz praktischen Aufgaben umreißt Lutz Mükke, Koordinator des Zentrums: es solle im ersten Schritt eine Datenbank und Dokumentation geben, wo Verstöße gegen die Meinungs- und Pressefreiheit einsehbar sind.
Gefördert wird das Zentrum von der Stadt Leipzig, der Europäischen Kommission, dem Auswärtigen Amt, der Medienstiftung der Sparkasse und dem Freistaat Sachsen.