Der Richard-Wagner-Platz, Leipzigs nordwestliches Entrée zur Innenstadt, präsentiert sich in neuer, deutlich aufgewerteter Gestalt. Einen Tag vor dem Geburtstag des Namenspatrons, der vor 200 Jahren ganz in der Nähe zur Welt kam, stellte Baubürgermeister Martin zur Nedden den umgebauten Platz der Öffentlichkeit vor. Mit der Neugestaltung geben wir einem geschichtsträchtigen Ort ein seiner Bedeutung entsprechendes und zeitgemäßes Aussehen, so Martin zur Nedden. Von dieser Stelle aus nahm die Stadtwerdung Leipzigs einst ihren Ausgang, denn hier, am Schnittpunkt der Via Regia und Via Imperia, befand sich im 10. Jahrhundert der Marktplatz der Siedlung Lipsk. Ich denke, es ist uns gelungen, einen hochwertigen Freiraum zu schaffen, der vielen Ansprüchen gerecht wird. Mit der Neugestaltung wird auch der Promenadenring wieder zu einer geschlossenen Grünverbindung. Das trägt seiner historischen Relevanz Rechnung: Sind die am Ende des 18. Jahrhunderts entstandenen Promenadenanlagen doch der älteste städtische Landschaftspark Deutschlands.
Der rund 7.200 m² große Richard-Wagner-Platz ist im Zusammenhang mit dem Bau der Höfe am Brühl entsprechend dem Wettbewerbsergebnis für die Straßen im Umfeld dieses Vorhabens umge- staltet worden. Der preisgekrönte Entwurf stammt von dem Büro Irene Lohaus Peter Carl Landschaftsarchitektur (Hannover). Von einem Parkplatz mit schadhaftem Belag hat der Platz sich zu einem mit Grün und Springbrunnen aufgewerteten Ort gewandelt, der vor allem in seinem westlichen Bereich zum Verweilen einladen soll, aber auch auf der östlichen Platzfläche Raum für Märkte bietet. Die Skater erhalten eine neue, 42 Meter lange und 7,50 Meter breite Anlage aus Granitplatten mit fünf Skaterelementen, die gemeinsam mit dem Leipziger Skaterverein Urban Souls entwickelt wurden. Am 1. Juni wenn die Fugen ausgehärtet sind können sie von ihr Besitz ergreifen.
Deutliche Akzente als Brunnenplastiken setzen die Pusteblumen des Leipziger Bildhauers Harry Müller, drei Stahlplastiken, die von 1972 bis 1999 in den Springbrunnen am Sachsenplatz standen und dann im Vorfeld der Errichtung des Museums der bildenden Künste abgebaut und eingelagert wurden. An ihrem neuen Standort korrespondieren sie mit Harry Müllers wohl bekanntestem Werk, der 1967 bis 1968 entstandenen Aluminiumfassade des ehemaligen konsument-Kaufhauses, der Blechbüchse, die nun in restaurierter Form die Fassade der Höfe am Brühl ziert. Komplettiert wird die Wasserkunst durch eine Fontäne, die bis zu drei Meter hoch aufschießt und deren Sprühbild an einen Vulkan erinnert. In den kommenden Wochen wird die Wasserzuführung noch nachjustiert werden. Daher kann es vorkommen, dass das Wasser mitunter nicht fließt.
Der Platz hat einen Belag aus Granitkleinpflaster erhalten. 59 Winterlinden wurden neu gepflanzt, 13 Bäume, die zuvor hier standen, sind an die Bornaische Straße und die Gersterstraße versetzt worden. Für entsprechende Beleuchtung sorgen die neu aufgestellten Schinkelleuchten sowie Leuchtstelen und die Anstrahlung der Aluminiumfassade. Auch die Brunnen werden beleuchtet. Zur weiteren Ausstattung gehören 34 Fahrradbügel, neun Bänke sowie Papierkörbe, eine beleuchtete Litfasssäule und eine beleuchtete Werbetafel sowie versenkbare Strom- und Wasseranschlüsse für Märkte. Zwei neue Stelen des Bürgerkomitee Leipzig e. V. weisen auf Orte der Friedlichen Revolution hin.
Gebaut wurde von April 2012 bis Mai 2013. Aufgrund des außergewöhnlich lang andauernden Winterwetters verschob sich die Fertigstellung um drei Wochen. Die Baukosten betragen rund 2,6 Millionen Euro. Bund und Land fördern mit 900.000 Euro.
Im Umfeld des Richard-Wagner-Platzes läuft noch bis Ende Oktober ein Straßenbauvorhaben: Die Richard-Wagner-Straße wird ausgebaut.
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Richard-Wagner-Platz wird ein attraktives Entrée zur Innenstadt
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