Das Denkmal für Albrecht Daniel Thaer ist nach 64 Jahren wieder an seinen ursprünglichen Ort im Leipziger Stadtbild zurückgekehrt. Heute wurde es durch Kulturbürgermeister Michael Faber feierlich in der Lenné-Anlage Schillerstraße/Moritzbastei wiedereingeweiht. Das Denkmal des herausragenden Agrarwissenschaftlers hat nach einer langen Odyssee nun wieder einen würdigen Standort, sagte Faber.
Die Wiederherstellung des historischen Sockels und der Stufenanlage kostete rund 30.000 Euro. Für die Restaurierung der Bronzefigur betrugen die Kosten rund 4.700 Euro.
Die Wiederaufstellung des Thaer-Denkmals konnte durch die Bauarbeiten im Umfeld realisiert werden. Bereits seit 2009 sind die historischen Mauern der Moritzbastei saniert worden. In diesem Jahr folgten die Fläche vor der Moritzbastei sowie bauliche Folgemaßnahmen in der Lenné-Anlage. Diese Maßnahmen wurden im Rahmen des Bund-Länder-Förderprogramms Städtebaulicher Denkmalschutz realisiert. Insgesamt flossen rund 1,5 Millionen Euro Fördermittel, rund 500.000 Euro städtische Mittel und rund 350.000 Euro private Mittel.
Mit der heutigen Einweihung des Thaer-Denkmals an seiner ursprünglichen Heimstatt in der Lenné-Anlage konnte die Stadt Leipzig die städtebaulichen Missstände in einem der Schwerpunktbereiche im Erhaltungsgebiet Leipzig-Innenstadt beseitigen. Dies war nur möglich durch die sehr gute Zusammenarbeit der Stadt Leipzig mit der Universität und der Moritzbastei sowie durch die finanzielle Unterstützung von Bund, Freistaat Sachsen und der Stiftung Moritzbastei als Bauherr für die Sanierung der historischen Mauern, so der Bürgermeister und Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bau, Martin zur Nedden.
Albrecht Daniel Thaer - Begründer der deutschen Agrarwissenschaft
Der Arzt, Wissenschaftler und Landwirt Albrecht Daniel Thaer (1752 1828) gilt als Begründer der deutschen Agrarwissenschaft. Er verfasste maßgebliche Schriften und Standardwerke, baute das erste deutsche landwirtschaftliche Lehrinstitut auf und gründete die erste deutsche landwirtschaftliche Akademie. Die Hauptversammlung der Wandergesellschaft der deutschen Land- und Forstwirte beschloss 1843 in Leipzig, den großen Lehrer des Berufsstandes hier, im Mittelpunkt Deutschlands, mit einem Denkmal zu ehren. Es wurde 1850 von Ernst Rietschel, einem der bedeutendsten deutschen Bildhauer des Spätklassizismus, geschaffen und stand seit 1859 in den Lennéschen Anlagen vor dem Westflügel der damaligen Bürgerschule. Nach deren Zerstörung im Krieg wurde es 1947 ohne den verlorengegangen Sockel in der Liebigstraße auf Universitätsgelände aufgestellt, wo es bis zu seiner Restaurierung 2009 blieb.
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Thaer-Denkmal in der Lenné-Anlage wiedereingeweiht
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