Dem Beschluss war eine umfängliche und beispielhafte Bürgerbeteiligung vorangegangen, in die die Anlieger, und damit auch die Wirte, eng eingebunden waren. So hat es in der Planungsphase 2012 allein vier bauabschnittsweise Gesprächsrunden nur für Handel, Gastronomie und Gewerbe gegeben. Der Vorwurf einiger Gastwirte, man habe das alles nicht gewusst, verfängt also nicht.
Die Debatte wird vielleicht klarer wenn man sich vor Augen hält, worum es bei Freisitzen geht. Es geht um öffentliche Flächen, in der Regel um Fußwege. Und diese Flächen sind in erster Linie auch für Fußgänger gedacht, für Ältere, für Mütter und Väter mit Kindern, auch für Menschen, die zum Beispiel auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Die Nutzung eines Fußweges als Freisitz für Gastronomen ist eine nach den Bedingungen der Sondernutzungssatzung zu genehmigende Ausnahme, nicht die Regel. Auch der Gehweg vor einer Kneipe oder einem Restaurant bleibt grundsätzlich öffentliche Verkehrsfläche, auf der zuerst eine freie Mindestbreite für Fußgänger zu gewährleisten ist und auch Fahrradbügel ihren Platz finden. Radfahrer sind immerhin eine der wichtigsten Zielgruppen auch der Gastwirte.
Ziel des Umbaus der KARLI war und ist es, allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt künftig eine attraktive Straße bieten zu können. Dazu mussten und müssen die Interessen der verschiedenen Nutzer unter einen Hut gebracht werden. Die KARLI ist eine der lebendigsten Straßen Leipzigs, mit Einzelhandel, mit Modegeschäften, mit Lebensmittelhändlern, mit Imbissläden und auch mit Restaurants und Kneipen. Die Straße wird gleichermaßen von Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern genutzt. Beim Umbau der KARLI gilt es, die Interessen all dieser Gruppen auszugleichen. Aus Sicht der Stadt ist dies mit dem Ratsbeschluss zum Umbau der Straße gelungen und auch die Gastronomie wird weiterhin angemessene Freisitzmöglichkeiten erhalten.
Weitere Informationen unter www.leipzig.de/karli