Innerer Osten: Ein Quartier entwickelt sich
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Die Stadt Leipzig informiert:
Innerer Osten: Ein Quartier entwickelt sich
Das Quartier östlich des Hauptbahnhofs verändert sein Gesicht. Jahrelang war der so genannte Innere Osten eher durch Brachen gekennzeichnet. Seit einigen Jahren aber tut sich hier etwas. Insgesamt 15 Bauvorhaben sind derzeit in Planung, zwei Projekte sind bereits im Bau und eines ist schon fertig gestellt. Unter anderem sollen hier 700 Wohnungen, über 200 Appartments vor allem für Studenten sowie Gewerbeeinrichtungen, Hotels und drei Tiefgaragen entstehen. Bei einem Vor-Ort-Termin stellten Oberbürgermeister Burkhard Jung und Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau vier ausgewählte Vorhaben vor. „Was im Inneren Osten begonnen hat, ist beispielhaft für die Revitalisierung ehemaliger Baulücken und damit für die Wiederbelebung eines ganzen Quartiers“, hob das Stadtoberhaupt hervor. „Diese gute Entwicklung soll mittelfristig auf die ganze Oststadt ausstrahlen.“ Leipzig verfügt – und das ist eine Besonderheit – über viele innerstädtische Brachen. Jetzt werden sie sternförmig ausgehend vom Zentrum in allen Richtungen der Stadt nach und nach erschlossen. „Aus stadtplanerischer Sicht ist eine solche Brachen-Entwicklung deutlich besser als Neubaugebiete am Stadtrand“, so Burkhard Jung.
Im Stadtbezirk Zentrum-Ost, der auch die Eisenbahnstraße mit umfasst, leben derzeit 4.220 Einwohner. Seit 2011 wuchs die Bevölkerung hier um 18 Prozent. „Auch aus diesem Grunde ist die städtebauliche Entwicklung des Quartiers Innerer Osten hoch willkommen“, kommentierte Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau bei der Vorstellung der ausgewählten Projekte. „Die Initialzündung war der städebauliche Wettbewerb, den die LWB im Auftrag der Stadt 2010 für das etwa fußballfeldgroße Areal nördlich und östlich des Wintergartenhochhauses auslobte. Damit war der Rahmen für den 2012 erfolgten Realisierungswettbewerb für den neuen Firmensitz abgesteckt.“ 2015 zog die kommunale Bau- und Wohnungsgesellschaft in ihr neues Gebäude ein. Zwischen Wintergarten- und Querstraße – wo bis zum zweiten Weltkrieg das Hotel „Rom“ stand“ – baut die LWB seit März 2016 zwei Wohngebäude mit 54 Wohnungen und 44 Appartments sowie acht Gewerbeeinheiten und einer Tiefgarage.
Das derzeit größte Vorhaben im Inneren Osten ist die Bebauung des Krystallpalast-Areals. Zwischen Brandenburger Straße und Wintergartenstraße will der private Grundstückseigentümer auf 2,7 Hektar Fläche eine Abfolge von vernetzten Block- und Hofstrukturen entstehen lassen. Die geplanten Gebäude bieten Platz für 175 Wohnungen und 164 Studentenapartments. Ansonsten ist an Hotelnutzung, Büros, Dienstleistungseinrichtungen, Einzelhandel und Gastronomie gedacht. Das Konzept basiert auf einem Masterplan, der aus einer Städtebauwerkstatt mit vier Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten hervorging, sowie auf den Ergebnissen einer Architekturwerkstatt mit fünf Büros. Der Entwurf des Bebauungsplans, mit dem die planungsrechtlichen Grundlagen geschaffen werden, liegt derzeit öffentlich aus und kann noch bis 13. Juli eingesehen werden. Nach Abwägung der Stellungnahmen und Abschluss eines städtebaulichen Vertrages zwischen Stadt und Investor beschließt der Stadtrat über ihn.
Neu im Entstehen ist Thiemes Hof zwischen Czermaks Garten und Querstraße. Ein Investor errichtet hier ein mehrgeschossiges Wohnhaus. Das 1875 errichtete Wohn- und Geschäftshaus, das einst den Namen Thiemes Hof trug, gibt es seit 2002 nicht mehr. Es war zuletzt eine Ruine und hatte abgerissen werden müssen. Aufgrund einer Gestattungsvereinbarung zwischen dem Grundstückseigentümer und der Stadt war die durch den Abriss entstandene Freifläche als mit Baum- und Strauchpflanzungen als Zwischennutzung gestaltet worden.
Neues Leben soll in den Bayrischen Hof in der Wintergartenstraße 13 einziehen. Der 1888 errichtete dreiflügelige Hotelbau stand lange leer. Jetzt soll er saniert und als Wohngebäude mit 22 Wohnungen umgenutzt werden. Die Baugenehmigung ist bereits erteilt worden. +++