Neuer Stadtentwicklungsplan soll helfen, strategisch Wohnbauflächen zu entwickeln
Veröffentlichungsdatum:
Aus der Dienstberatung des Oberbürgermeisters:
Neuer Stadtentwicklungsplan soll helfen, strategisch Wohnbauflächen zu entwickeln
Mehrfachnutzungen von Flächen, Schutz von Grün- und Freiräumen, kompakte Planung von Eigenheimstandorten – der neue Stadtentwicklungsplan Wohnbauflächen reagiert auf die wachsende, enger werdende Stadt und zeigt neue Perspektiven auf. Demnach kann der Bedarf für den Geschosswohnungsbau bis ins Jahr 2040 mit den bereits vorhandenen Bauflächen gedeckt werden. In der inneren Stadt ist geplant, gezielt die Mehrfachnutzung von Gebäuden und auf Freiräumen zu ermöglichen. Neue Flächen für Eigenheime sollen als vielfältige, kompakte Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser realisiert werden und fehlende Angebote in den Bestandssiedlungen ergänzen. Dies geht aus dem Stadtentwicklungsplan (STEP) Wohnbauflächen hervor, den Oberbürgermeister Burkhard Jung jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg auf den Weg gebracht hat. Der Stadtrat entscheidet abschließend darüber.
Baubürgermeister Dienberg sagt: „Leipzig wächst weiterhin, jedoch soll dies nachhaltig und maßvoll geschehen. Sollten wir neue Wohnbauflächen für Eigenheime ausweisen, dann nur als Abrundungen von bestehenden Siedlungen. Mit Leipzigs Nachbarkommunen müssen wir noch stärker in die Abstimmung gehen, damit deren Neubausiedlungen so wenig wie möglich zusätzlichen Autoverkehr generieren."
Der Leipziger Wohnungsmarkt ist bereits heute in Teilbereichen angespannt – nicht zuletzt aufgrund des starken Einwohnerwachstums der vergangenen Jahre. Der Analyse zufolge steht dem Flächenpotenzial für den Geschosswohnungsbau von insgesamt 41.500 Wohneinheiten bis 2030 eine Nachfrage von 13.900 Wohneinheiten gegenüber, bis 2040 werden weitere 25.300 Wohnungen gebraucht. Dieser Bedarf kann also mit den vorhandenen Flächen für Geschosswohnungsbau gedeckt werden. Für den Einfamilienhausbau ergeben sich hingegen zusätzliche Bedarfe von rund 1.500 Wohneinheiten gegenüber dem vorhandenen Flächenangebot.
Dazu schlägt die Verwaltung vor, diesen Bedarf anteilig auszugleichen, indem geeignete Erweiterungsflächen zur Arrondierung von Siedlungsstrukturen innerhalb der Stadtgrenzen ausgewiesen werden. Angesichts vorhandener Flächenpotentiale wird zudem empfohlen, sich mit den Umlandkommunen abzustimmen, um gemeinsam eine flächen- und verkehrssparende Siedlungsentwicklung anzustreben. Hierzu arbeitet die Stadt Leipzig bereits zusammen mit den Umlandgemeinden an den Grundlagen für ein gemeinsames Wohnbauflächenentwicklungskonzept (www.stadtlandnavi.de).
Vor dem Hintergrund der Debatte zu Standorten für den Einfamilienhausbau in großen Städten soll mit dem STEP Wohnbauflächen ein Kompromiss beschlossen und in die weitere Diskussion gegeben werden. Gleichzeitig möchte sich die Stadtverwaltung mit dem Entwicklungsplan einen Prüfauftrag für ein Integriertes Flächenkonzept abholen: Denn mit Blick beispielsweise auf Klimaschutz, Klimawandel, nachhaltige Landwirtschaft oder die Energiewende sowie ein anhaltendes Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum ergeben sich strategisch notwendige Mehrbedarfe an Platz, die zu Flächenkonkurrenzen innerhalb des Stadtgebietes führen können. Die Bedarfe für den Wohnungsbau sollen hierbei gleichrangig mit den genannten Aspekten abgewogen und untersucht werden. +++