Die Entstehung und Wahrnehmung von Lärm
Die Entstehung von Lärm
"Hörschall" ist der Schall, der vom Menschen wahrgenommen werden kann.
Damit ist nach DIN 1320 Schall im Frequenzbereich des menschlichen Hörens gemeint.
Entsprechende Schallereignisse rufen nur dann ein Hörereignis beim Menschen hervor, wenn die Schallintensität oberhalb der sogenannten Hörschwelle liegt. Bei Schallintensitäten oberhalb der Schmerzgrenze werden zusätzlich Schmerzempfindungen ausgelöst.
Lärm ist jedes unerwünschte Geräusch - ein Geräusch wird erst durch die subjektive Bewertung zu Lärm. Die Bewertung von Lärm ist ebenfalls subjektiv, dass heißt jeder Mensch empfindet Geräusche unterschiedlich, den einen stören sie nicht oder wenig, den anderen belasten sie sehr.
Schallereignisse, die das menschliche Wohlbefinden beeinträchtigen, gelten als Lärm.
Lautstärke und die zugehörigige Geräuschempfindung typischer Geräuscharten (BMU, 2008):
Lärmstufe | Geräuschart | Lautstärke | Geräuschempfinden |
---|---|---|---|
Lärmstufe I 30 - 65 dB (A) Psychische Reaktion | Ticken einer leisen Uhr, feiner Landregen, Flüstern | 30 dB (A) | sehr leise |
Lärmstufe I 30 - 65 dB (A) Psychische Reaktion | nahes Flüstern, ruhige Wohnstraße | 40 dB (A) | ziemlich leise |
Lärmstufe I 30 - 65 dB (A) Psychische Reaktion | Unterhaltungssprache | 50 dB (A) | normal |
Lärmstufe I 30 - 65 dB (A) Psychische Reaktion | Unterhaltungssprache in 1 m Abstand, Bürolärm | 60 dB (A) | normal bis laut |
Lärmstufe II 65 - 90 dB (A) Physiologische Reaktion | laute Unterhaltung, Rufen, Pkw in 10 m Abstand | 70 bB (A) | laut bis sehr laut |
Lärmstufe II 65 - 90 dB (A) Physiologische Reaktion | Straßenlärm bei starkem Verkehr | 80 dB (A) | sehr laut |
Lärmstufe III 90 - 120 dB (A) Gehörschäden, Ohrenschmerzen | laute Fabrikhalle | 90 dB (A) | sehr laut |
Lärmstufe III 90 - 120 dB (A) Gehörschäden, Ohrenschmerzen | Autohupen in 7 m Abstand | 100 dB (A) | sehr laut bis unerträglich |
Lärmstufe III 90 - 120 dB (A) Gehörschäden, Ohrenschmerzen | Kesselschmiede | 110 dB (A) | sehr laut bis unerträglich |
Lärmstufe III 90 - 120 dB (A) Gehörschäden, Ohrenschmerzen | Flugzeugtriebwerk | 120 dB (A) | unerträglich bis schmerzhaft |
Lärmstufe III 90 - 120 dB (A) Gehörschäden, Ohrenschmerzen | 130 dB (A) | Schmerzschwelle |
Wahrnehmung von Lärm
Aus Meinungsumfragen ergibt sich, dass der Kfz-Verkehrslärm im Umweltbereich der größte Störfaktor ist.
Nach Untersuchungen des Umweltbundesamtes (UBA, 2008) fühlen sich knapp 60 % der Bürger vor allem durch den Kfz-Verkehrslärm belästigt, wiederum 12 % davon fühlen sich stark beeinträchtigt.
Im Allgemeinen werden Geräusche des Eisenbahnverkehrs weniger belästigend empfunden als Straßenverkehrslärm. Dieser Tatsache wird bei der Beurteilung von Schienenverkehrsgeräuschen durch einen so genannten "Schienenbonus", das heißt einen Abschlag von 5 dB(A) vom Mittelungspegel, Rechnung getragen.
Anteile der wahrgenommenen Lärmbelästigung entsprechend der Emittenten in Sachsen (SMUL, 2010):
- 62 % Straßenverkehr
- 47 % Nachbarn
- 38 % Flugverkehr
- 26 % Industrie und Gewerbe
- 22 % Schienenverkehr
- 13 % Sport- und Freizeitanlagen