Wirkung von Luftreinhaltemaßnahmen
Die Maßnahmen des Luftreinhalteplans aus dem Jahr 2009, insbesondere die Einführung der Umweltzone im Jahr 2011 und deren Wirkung, wurden wissenschaftlich begleitet. Im Rahmen eines Projekts, an dem das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung e. V. Leipzig (TROPOS) beteiligt waren, wurden Sondermessungen durchgeführt. Dazu zählte die Bestimmung der Ruß- und der Partikelanzahlkonzentration in den Jahren von 2010 bis 2016. Die Ergebnisse dieser mehrjährigen Untersuchung sind in verschiedenen Berichten des LfULG veröffentlicht.
Der erste Bericht widmet sich der Situation im Jahr 2010 vor Einführung der Umweltzone. Dieser stellt die Ausgangsbeurteilung dar, wohingegen die Folgeberichte die Veränderungen im Jahr 2011, 2013, 2014, 2015 und 2016 gegenüber dem Jahr 2010 analysieren und dabei vergleichend auf die Situation in Leipzig (mit Umweltzone) und Dresden (ohne Umweltzone) eingehen (siehe Download).
Im Ergebnis ist festzuhalten, dass die motorbedingte Rußbelastung (gemessen als schwarzer Kohlenstoff) vom Jahr 2010 bis zum Jahr 2016 um bis zu 59 Prozent gesunken ist (vergleiche Abbildung). Im gleichen Zeitraum verringerte sich die Anzahl der Partikel im Größenbereich von 30 bis 200 Nanometer um 74 Prozent.
Die Umweltzone wirkte beschleunigend auf den Ersatz von älteren, insbesondere dieselbetriebenen Kraftfahrzeugen und auf deren Nachrüstung mit Partikelfiltern. Dies führte zu einer Abnahme der Rußemissionen, welche vor allem aus Dieselmotoren stammen. Da Rußpartikel sehr klein sind und eine geringe Masse besitzen, können sie bis in die Blutbahn vordringen. Im Jahr 2012 stufte die WHO (Weltgesundheitsorganisation) Dieselabgase als krebserregend ein. Eine Reduzierung der Rußpartikel hat einen großen gesundheitlichen Nutzen. Auf die PM10-Gesamtkonzentration in der Umgebungsluft wirkt sich die Rußminderung anteilig aus, da sie einen kleinen Teil des gemessenen Feinstaubs (PM10) ausmacht.
Die Belastung mit Feinstaub (PM10 und PM2,5) und Stickstoffdioxid hat ausgehend vom Jahr 2010 sowohl an verkehrsreichen Straßen als auch im städtischen Hintergrund weiter abgenommen. Dies ist anteilig auf das Wirken von Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zurückzuführen.
Einen Überblick zur Entwicklung der Luftqualität finden Sie auf der Seite Messung der Luftschadstoffbelastung.