Verbreitung der Böden in Leipzig
Im Folgenden werden die natürlichen und anthropogenen Böden von Leipzig skizziert. Für Leipzig sind Böden aus quartären Deckschichten, Böden der Fluss- und Bachtäler sowie Böden organischer Prägung typisch.
Natürliche Böden - trockene und wechselfeuchte Standorte
Die Bodentypen Parabraunerde und Fahlerde sind charakteristisch und repräsentativ für den gesamten Leipziger Raum.
Bei tonreichem dichtgelagertem Unterboden (Geschiebelehm) tritt die Pseudovergleyung (Stauvernässung) als weitere typische und häufige Bodenentwicklung hinzu.
Die weitaus häufigsten Bodentypen im Leipziger Stadtgebiet sind Pseudogley-Parabraunerde bzw. Parabraunerde-Pseudogley je nach Gewichtung von Tonverlagerung und Staunässe.
Der Bodentyp Braunerde besitzt geringe lokale Flächenanteile im Gebiet sandig-kiesiger Substrate, zum Beispiel im Moränen-Rücken der Rückmarsdorfer Endmoräne. Eine ebenfalls geringere Bedeutung für das Stadtgebiet Leipzig besitzt der Podsol.
Eine Besonderheit sind lokale Vorkommen von Schwarzerden. Diese Böden mit tiefreichender Humusakkumulation sind im Stadtgebiet kleinflächig verbreitet. Ihre Existenz erklärt sich aus der Randlage Leipzigs zum westlich-nordwestlich gelegenen Mitteldeutschen Trockengebiet, in welchem Schwarzerden den Hauptbodentyp darstellen. Insofern befindet sich die westliche Stadtgebietsgrenze im Bereich einer überregional bedeutenden bodengeografischen Grenze. Bei Knautnaundorf sind noch typische Schwarzerden entwickelt.
Besonders bemerkenswert stellt sich das inselartige Vorkommen von Pseudogley-Schwarzerden im Südosten dar. Diese Standorte befinden sich offenbar völlig isoliert und in größerer Entfernung zu den bekannten typischen Schwarzerde-Gebieten.
Sehr häufig, aber kleinflächig ist der Bodentyp Kolluvisol (umgelagerter Boden) vertreten. In Hangverflachungen und Senkenbereichen tritt dieser Bodentyp auf.
Natürliche Böden - feuchte Standorte
Durch das Stadtgebiet von Leipzig verläuft das Niederungsgebiet der Weißen Elster, welche im Bereich der Südvorstadt die Pleiße und bei Gohlis die von Osten einmündende Parthe aufnimmt.
Die in diesen Tälern vorkommenden Auenböden besitzen auch in größeren Abschnitten naturnahen Charakter.
Je nach Grundwasserflurabstand sind als Bodentypen Auengley, Vega-Gley und Gley-Vega sowie Vega (Auenbraunerde) ausgebildet.
In der Partheaue bei Mockau sind im Auenbereich häufig Niedermoorareale vorhanden.
Am Zschampertgraben bei Rückmarsdorf ist ein lokales Kalkniedermoor dokumentiert.
Grundwasserböden außerhalb von Auen befinden sich inselhaft ebenfalls im peripheren Stadtbereich.
Am Zauchegraben bei Baalsdorf sind als besondere Böden Humusgleye ausgebildet.
Anthropogene Böden Leipzigs
Die durch die Tätigkeit des Menschen geschaffenen Böden (anthropogene Böden) unterliegen häufig einem besonders kleinräumigen, horizontalen und vertikalen Wechsel. Daher ist ihre kartografische Erfassung und Darstellung schwierig. Außerhalb des urbanen Kerngebietes sind für Leipzig die bergbaubedingten Aufschüttungsböden bedeutsam.
Im peripheren Stadtgebiet bestehen verschiedene Areale mit Kippböden des ehemaligen Braunkohlenbergbaues am Cospudener See sowie am Kulkwitzer See. Bei Holzhausen wurde der Tontagebau aktiviert und schafft neue Aufschüttungsböden. Südwestlich von Rückmarsdorf an den Schönauer Lachen wurde der Kiessandtagebau neu aufgeschlossen.
Entlang der Autobahn A 38 im Süden der Stadt und A 14 im Osten der Stadt entstanden in den letzten Jahren ebenfalls neue Aufschüttungsböden.