Leipziger Netzwerk für Kinderschutz und Frühe Hilfen
- Leipziger Netzwerk für Kinderschutz und Frühe Hilfen
- Was das Netzwerk leistet
- Fachlicher Austausch und Handlungsmaxime
- Leipziger Leitfaden für Kinderschutz
- Weitere Informationen
- Zur Entstehung
- Insoweit erfahrene Fachkräfte - Kinderschutzfachkräfte zur Risikoeinschätzung für Fachkräfte
- Konferenzen und Fachtagungen
- Fachtag zum Thema "Häusliche Gewalt – im Focus „Was brauchen die Kinder, die Familien, die Helfenden?“"
- Fortbildung im Kinderschutz
- Kontakt
- Formulare bei gewichtigen Anhaltspunkten einer Kindeswohlgefährdung
"Vertrauensvoll miteinander für die Kinder unserer Stadt"
Jedes Kind muss die Möglichkeit haben, gewaltfrei und gesund aufzuwachsen. Wir möchten deshalb alle Leipziger dazu ermutigen, in ihrem privaten und beruflichen Umfeld bewusst hinzusehen, denn Kindeswohl ist unsere Bürgerpflicht.
Sollten Sie in Ihrer Umgebung einen Fall von Kindeswohlgefährdung oder Vernachlässigung bemerken, wenden Sie sich an den Allgemeinen Sozialdienst.
Das Leipziger Netzwerk für Kinderschutz und Frühe Hilfen wächst stetig. Im Moment gehören u.a. die Vertreter/-innen folgender Berufsgruppen dazu:
Mitarbeiter/-innen der Bildungsagentur, des Gesundheitsamtes und des Amtes für Jugend und Familie. Niedergelassene Kinder-, Frauen-, und Allgemeinmediziner/-innen, Hebammen, Fachkräfte der sozialen Arbeit, Rechtsmediziner/-innen, Erzieher/-innen, Lehrer/-innen, Psychologen/-innen und Rechtsanwälte/-innen. Eingebunden in das Netzwerk sind auch Vertreter/-innen von Kinder- und Frauenkliniken inklusive Entbindungsstationen, Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen, Erziehungsberatungsstellen, die Polizei und das Familiengericht.
Was das Netzwerk leistet
Das Leipziger Netzwerks für Kinderschutz und Frühe Hilfen koordiniert eine enge Zusammenarbeit der einzelnen Akteure, um garantiert - vor allem bei Not- und Problemfällen - eine schnelle und individuelle Hilfe und eine geeignete Maßnahme zur Abwendung einer Kindeswohlgefährdung zu finden. Dabei bietet es Familien in schwierigen sozialen Lagen verschiedene Beratungsangebote und/oder Begleitung zur Vorsorge an.
Fachlicher Austausch und Handlungsmaxime
Regelmäßige Treffen der Vertreter/-innen des Netzwerkes sichern professionelles Handeln.
Aktuelle Themenschwerpunkte werden durch Veranstaltungen wie:
- Fachtag zum Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung
- zwei jährliche Netzwerkkonferenzen
- vier Projektgruppensitzungen
- zwei Weiterbildungsmodule, mit Frühjahrs- und Herbstsemester an der Volkshochschule
angeboten und abgesichert. Interdisziplinäre Reibungspunkte, die sich aus der Praxis ergeben, werden in kleinen fachübergreifenden Projektgruppen und Qualitätszirkeln analysiert, diskutiert und bei Bedarfen bearbeitet.
Ergebnisse daraus dienen der Gestaltung weiterführender Qualifizierungen und Fortbildungen aller Kooperationspartner, und münden in Vereinbarungen zum abgestimmten Handeln im Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung nach §§ 4 KKG, 8a und 8b des SGB VIII.
Leipziger Leitfaden für Kinderschutz
Mit dem Leipziger Leitfaden für Kinderschutz wollen wir allen, die mit Kindern, Eltern oder Familien arbeiten, ein Instrument der Orientierung an die Hand geben und die Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen stärken.
Er enthält alle wichtigen Informationen der Netzwerkpartner/-innen und die derzeitigen Hilfsangebote.
Darüber hinaus klärt er über relevante Datenschutzbestimmungen oder gesetzliche Grundlagen auf.
Weitere Informationen
Zusätzliche Informationen und/oder Material, beispielsweise zu Ergebnissen vergangener, aktueller oder geplanter Fachtagungen und Konferenzen erhalten Sie auf Nachfrage bei dem Leipziger Netzwerks für Kinderschutz und Frühe Hilfen.
Zur Entstehung
Im September 2007 verkündete die damalige Staatsministerin für Soziales, Frau Orosz, dass die Stadt Leipzig als Modellstandort des Landesmodellprojektes "Netzwerke für Kinderschutz in Sachsen" ausgewählt wurde.
Der Leipziger Stadtrat beschloss im November 2008 die Einrichtung einer Koordinator/-innenstelle und nahm die Beteiligung der Stadt Leipzig am Landesmodellprojekt "Netzwerke für Kinderschutz in Sachsen" einschließlich des Modellprojektes "Pro Kind Sachsen" zur Kenntnis.
Das Leipziger Netzwerk für Kinderschutz und Frühe Hilfen hat sich seit 2008 im Leipziger Stadtgebiet etabliert und entwickelte sich zu einem festen und wichtigen Bestandteil.
Insoweit erfahrene Fachkräfte - Kinderschutzfachkräfte zur Risikoeinschätzung für Fachkräfte
Personen, die beruflich in Kontakt mit Kindern, Jugendlichen oder deren Familien stehen (beispielsweise Mitarbeitende im Gesundheitswesen, im Schulwesen, in Sportvereinen und so weiter), haben bei gewichtigen Anhaltspunkten einer Kindeswohlgefährdung gegenüber dem örtlichen Jugendamt Anspruch auf Beratung nach § 8 b Sozialgesetzbuch (SGB) VIII und/ oder § 4 Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG) durch eine insoweit erfahren Fachkraft (InsoFa).
Eine insoweit erfahrene Fachkraft kann für oben genannte Berufsgruppen unterstützend zur Einschätzung der Situation für eine pseudonymisierte Beratung hinzugezogen werden (Kontakte siehe "Liste insoweit erfahrene Fachkräfte"(PDF 413 KB)).
Achtung: Fachkräfte von Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe nach § 8a SGBVIII haben eine trägerinterne InsoFa zu benennen, die bei gewichtigen Anhaltspunkten einer Kindeswohlgefährdung zur Verfügung steht (siehe auch Vereinbarung zum Schutzauftrag des Kindeswohls, mit dem örtlichen Jugendamt, die dem Träger vorliegt).
Konferenzen und Fachtagungen
Fachtag zum Thema "Häusliche Gewalt – im Focus „Was brauchen die Kinder, die Familien, die Helfenden?“"
Fachtag zum Thema Frühe Hilfen und ihre Schnittstellen im System
Fachtag zum Thema "Institutionelle Kinderschutzarbeit und Kooperation im Kindergartenalter"
25. Netzwerkkonferenz "Kinder mit Eltern unsichtbarer Krankheiten" Kinderschutz/ Kindeswohl mit psychisch kranken Elternteilen
23. Netzwerkkonferenz "Willkommen, um zu bleiben – Kinderschutz im Kontext von Zuwanderung und Integration“
Fachtagung zu Medien, Jugend, Sexualität
Fachtag der UAG Kinder & Jugend zum Thema "Schüler/-innen als Mit_Betroffene häuslicher Gewalt"
Fachtag "Fragen, Fühlen, Entdecken - kindliche Sexualität und Kinderschutz in der Kita"
Regionalkonferenz Leipzig - Kinderschutz und Schule
21. Netzwerkkonferenz "Recht auf Kindeswohl, Recht im Kinderschutz"
Fachtagung "Auf_Hören!!! Kinder und Jugendliche als (Mit-)Betroffene häuslicher Gewalt" am 20.11.2017
20. Netzwerkkonferenz "Frühe Hilfen als Chance im interdisziplinären Netzwerk für Kinderschutz"
19. Netzwerkkonferenz "Manche Eltern ticken anders" Kinderschutz/ Kindeswohl mit psychisch kranken Eltern
18. Netzwerkkonferenz "Rückblicke und Perspektiven - Best Practice im Kinderschutz"
17. Netzwerkkonferenz "Migrationssensibler Kinder- und Jugendschutz"
Fortbildung im Kinderschutz
Im Rahmen der Arbeit des Leipziger Netzwerkes für Kinderschutz wurde im Jahr 2013 ein interdiziplinäres Fortbildungsprogramm für Fachkräfte entwickelt und mit Unterstützung der Volkshochschule Leipzig umgesetzt. Das seit dem Herbstsemester 2013 laufende Fortbildungsprogramm unter der Überschrift "Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch von Kindern erkennen und handeln" hält verschiedene Fortbildungsangebote zur Unterstützung der Arbeit in der jeweiligen eigenen Profession bereit, mit dem Ziel, ein sicheres Handeln im Kinderschutz zu erreichen.
Die Veranstaltungen richten sich an Mitarbeiter/-innen von Einrichtungen, Diensten und Institutionen aus den Bereichen Gesundheitswesen, Jugendhilfe, Kinderbetreuung, Geburtshilfe und Bildung sowie Recht. Veranstaltungen für spezielle Zielgruppen sind gesondert gekennzeichnet. Erstmalig wird das Angebot auch für Lehrer beworben, die auf Grund der Dauer und Intensität der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine sehr breite Zielgruppe erreichen. In Abstimmung mit der Sächsischen Bildungsagentur, Regionalstelle Leipzig, können Lehrkräfte aller Schularten im Rahmen der Schulinternen Lehrerfortbildung (SCHILF) an diesen Veranstaltungen teilnehmen.
Ziel der Workshops ist es, den Fachkräften aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern zum Thema "Kindeswohl und Kinderschutz" Handwerkszeug für den beruflichen Alltag anzubieten und mehr Sicherheit im Umgang mit Verdachtsfällen zu erlangen.
Zu den Schwerpunktthemen gehören unter anderem das Erkennen von Merkmalen einer Kindeswohlgefährdung" oder auch die Kommunikation mit Erziehungsberechtigten wie zur Frage: Wie spreche ich Eltern an?
Zugleich werden Verfahrensabläufe im Kinderschutz innerhalb der einzelnen Professionen, aber auch berufsübergreifend aufgerufen und unter anderem der Frage nachgegangen: Wer hat welche Rolle und Aufgaben bei einem Verdacht auf eine Kindeswohlgefährdung?
Sprechen Sie uns an, wenn Sie weitere Fortbildungswünsche zum Thema Kinderschutz haben.