Schon Anfang April 2022 soll die Kita in der Kändlerstraße 11 für ukrainische Kinder geöffnet werden. Es folgen im Mai die Kitas Arndtstraße 46, Reichelstraße 5 und Stötteritzer Straße 1. Insgesamt können damit 422 Plätze zusätzlich geschaffen werden. Dazu kommen in Zusammenarbeit mit freien Trägern Plätze in bestehenden Einrichtungen.
Interesse von ukrainischen Fach- und Unterstützungskräften
Von den über 2.700 ukrainischen Geflüchteten, die sich im Ankommenszentrum gemeldet haben, sind über 1.100 Kinder und Jugendliche. Für die jüngeren Kinder können die Familien schon jetzt ihren Kitaplatzbedarf im Ankommenszentrum anmelden. Bis jetzt liegen rund 120 Bedarfsmeldungen vor. Die größte Herausforderung ist die angespannte Personalsituation in den Kitas und die Gewinnung neuer Fachkräfte. Es gäbe allerdings bereits rund 20 Interessenbekundungen von geflüchteten ukrainischen Fach- und Unterstützungskräften, in formiert Jugendbürgermeisterin Vicki Felthaus. Man setze auch auf die Zusammenarbeit mit Freiwilligeninitiativen.
Die Jugendbürgermeisterin ist sich sicher: „Eine sehr große Unterstützung wird es sein, wenn wir mit den ukrainischen Pädagoginnen und Pädagogen arbeiten können. Außerdem möchte ich das außerordentlich große Engagement von Ehrenamtlichen und Kolleginnen und Kollegen aus den Ämtern an den vielen Einsatzstellen in Leipzig würdigen. Es ist beispiellos, was Leipzig in sehr kurzer Zeit möglich macht.“
Sie betont: "Die ukrainischen Kinder und Jugendlichen sind in allen unseren Einrichtrungen, sei es in Kita oder Schule, herzlich willkommen."
Schulunterricht und Hortangebot
Rund 700 schulpflichtige ukrainische Kinder sind bisher in Leipzig gemeldet. Sie sollen an zwölf Grund-, neun Oberschulen und fünf Gymnasien unterrichtet werden. Einige, bereits etwas deutsch sprechende Kinder besuchen schon den Unterricht. "Für die bis jetzt geplanten 26 Klassen konnten bereits 26 ukrainische Lehrerinnen nud Lehrer gewonnen werden, um muttersprachlichen Unterricht zu ermöglichen", freut sich Jörg Heynoldt, der den Standort Leipzig des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB) leitet. Zudem sind sprachlich homogene Vorbereitungsklassen vorgesehen, um die Kinder auf den Regelunterricht vorzubereiten. Für die Grundschulkinder soll ein Hortangebot geschaffen werden.
Die bestehenden Angebote an Schulsozialarbeit, Ganztagsangeboten und in den Schulbibliotheken stehen auch den ukrainischen Kindern und Jugendlichen offen und werden entsprechend angepasst. So sollen Sprach- und Kulturmittler eingesetzt werden oder die Medienbeschaffung (Bücher, CD und anderes) an die Bedarfe der geflüchteten Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine angepasst werden.
Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Das Amt für Jugend und Familie ist für die Unterbringung minderjähriger Flüchtlinge zuständig. Alle Kinder und Jugendlichen, die ohne Eltern oder andere Sorgeberechtigte ankommen, müssen dem Amt gemeldet werden. Ein Großteil von ihnen kann bisher bei den mitreisenden Verwandten bleiben. Nur sieben Kinder und Jugendliche mussten in einer Einrichtung des Amts für Jugend und Familie untergebracht werden. Eine Unterbringung in Gastfamilien ist in Vorbereitung. Dafür fanden bereits die ersten Informationsabende statt.