Das Schulmuseum Leipzig im Goerdelerring 20 eröffnet am Montag, dem 1. Februar, um 14 Uhr die neue Ausstellung Gegen den Strom - Schule im Widerstand. Bürgermeister Thomas Fabian eröffnet die Schau mit einem Grußwort. Einige Zeitzeugen schildern anschließend in einer kleinen Podiums-runde Auszüge ihrer persönlichen Geschichte.
Die Ausstellung dokumentiert widerständiges Verhalten von Lehrern und Schülern an Leipziger Schulen in den zwei Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Sie bietet Einblicke in die Motivation dieser Abweichler, ihre Taten und die daraus resultierenden Konsequenzen. Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Reaktionen der Schulbehörden zeigen, wie sehr verantwortliches Handeln gerade in der Diktatur von einzelnen Personen abhing. Kinder und Jugendliche sollten zu staatskonformen Bürgern erzogen werden. Dennoch gab es immer wieder Lehrer und Schüler, die ihre wenigen verbliebenen Handlungsspielräume nutzten, um dagegen Widerstand zu leisten. In der multimedialen Ausstellung stellt sich auch die Frage, inwiefern es heute Mut und Zivilcourage braucht, um Grundrechte wahrzunehmen und demokratische Werte zu verwirklichen. Virtuelle Mutproben an Touchscreens fordern die Besucher dazu auf, das eigene Handeln in Konfliktsituationen einzuschätzen und zu hinterfragen.
Die Ausstellung wird bis zum 30. Juni von Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr geöffnet sein. Der Eintritt ist frei. Gruppenführungen sollten jedoch telefonisch oder per Mail vorher vereinbart werden.
Die Projektleitung, die vorbereitende Recherche und die Suche nach geeigneten Zeitzeugen lag bis zum Sommer 2009 in den Händen von Leona Bielitz. Seitdem arbeitet ein Team von Museumsmitarbeitern und Studierenden der HTWK an der Verwirklichung dieser Ausstellung. Die Ausstellung wird durch das Förderprogramm Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz unterstützt.
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