Vor der festlichen Preisverleihung werden auch in diesem Jahr Blumen am Denkmal von Dr. Carl Friedrich Goerdeler am Neuen Rathaus niedergelegt.
Preis für Kommunalpolitik und Völkerverständigung
Der erstmals verliehene Preis für Kommunalpolitik und Völkerverständigung der Carl und Anneliese Goerdeler Stiftung 2016 geht an das Programm: "Deutsch-griechischer kommunaler Wissenstransfer", getragen von der Deutsch-Griechischen Versammlung, dem Gemeindetag Baden-Württemberg, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund sowie dem griechischem Städte- und Gemeindebund KEDE. An dem Projekt, das 2012 aus der Taufe gehoben wurde, nehmen 325 griechische Gemeinden teil. Mehr als 200 deutsche Kommunalmitarbeiter waren bislang ehrenamtlich im Einsatz, um vor Ort in Griechenland ihr Wissen weiterzugeben. Vor allem auf den Gebieten Abfallwirtschaft, Regenerative Energiequellen, Elektromobilität, Straßenbeleuchtung, Jugendaustausch, Modernisierung des Tourismus, Mobilisierung von Investitionen, Feuerwehr, Verwaltungsstruktur und bürgerschaftliches Engagement ist das Interesse an den Erfahrungen der deutschen Experten groß. Darüber hinaus konnten 25 griechischen Verwaltungsmitarbeitern Praktikumsplätze in deutschen Kommunen mit der Möglichkeit zur Teilnahme an Fortbildungen an einer Verwaltungsschule angeboten werden.
Kommunalwissenschaftlicher Preis
Mit dem Kommunalwissenschaftlichen Preis wird 2016 Dr. Andrea Walter ausgezeichnet. Sie überzeugte die Jury mit ihrer Dissertation "Administrative Governance: Chancen und Herausforderungen für Kommunalverwaltung in lokaler Politikgestaltung mit Zivilgesellschaft". In ihrer Arbeit untersuchte sie am Beispiel einer Fallkommune Chancen und Herausforderungen für Kommunalverwaltung in lokaler Politikgestaltung mit Vereinen und Verbänden. Auf der Basis des Rollenverständnisses der Verwaltung sowie der Bedeutung von Interaktionsregeln und dem lokalen Kontext entwickelte sie u. a. ein Modell administrativer Governance.
Andrea Walter promovierte an der Graduate School of Politics der WWU Münster. Sie ist seit 2012 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Deutsche und Europäische Sozialpolitik am Institut für Politikwissenschaft der WWU. Seit 2015 koordiniert sie dort ein BMFSFJ-gefördertes Forschungsprojekt, zuvor war sie als Projektmitarbeiterin im EU-Projekt WILCO zu sozialen Innovationen auf lokaler Ebene sowie im EU-Projekt EFESEIIS zur Situation von Sozialunternehmerinnen in Europa tätig.