Mertens ist seit Jahrzehnten einer der gefragtesten Bassisten und gilt in der Musikwelt als der ideale Vermittler von Bachs Kantaten- und Passionstexten. Mit seinem Anliegen, auch die Musik jenseits der großen Namen wieder bekannt zu machen, hat Klaus Mertens das barocke Kantatenrepertoire maßgeblich erweitert. Der sprechende Gestus seiner klaren Baritonstimme macht den Sänger - speziell in der Gesamteinspielung des Bachschen Vokalwerks unter der Leitung von Ton Koopman - zu einem der wichtigsten musikalischen Botschafter Bachs unserer Zeit.
Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, würdigte den Musiker in seiner Ansprache: "Klaus Mertens hat sich als einer der prominentesten und gesuchtesten Interpreten barocker Oratorien- und Konzertliteratur einen Namen gemacht. Ganze Generationen haben seine wunderbare Stimme im Ohr, denken Sie an die Partien des Jesus oder einfühlsamste Arien in Bachs Passionen. Er vermag mit seinem wunderbaren Timbre aus Bachs vielschichtiger Musik stets die richtige Botschaft zu vermitteln und hat sich um die Aufführung und Pflege auch und insbesondere der Musik des großen Thomaskantors J. S. Bach außerordentlich verdient gemacht."
Wegen besonderer Verdienste um die Pflege des Bachschen Werks wurde die Bach-Medaille der Stadt Leipzig unter anderem an Robert Levin (2018), Reinhard Goebel (2017), Peter Kooij (2016), Masaaki Suzuki (2012), Herbert Blomstedt (2011), Philippe Herreweghe (2010), Frieder Bernius (2009), Nikolaus Harnoncourt † (2007), Ton Koopman (2006), Sir John Eliot Gardiner (2005), Helmuth Rilling (2004) und Gustav Leonhardt † (2003) verliehen.
Mit dem Bachfest ehrt die Stadt Leipzig jährlich im Juni den bedeutenden Thomaskantor Johann Sebastian Bach. Sie folgt damit einer Tradition der Bachpflege, die bereits durch Felix Mendelssohn Bartholdy begründet wurde. Klaus Mertens gastiert im Rahmen des Bachfestes zudem mit Werken von J. S. Bach, G. P. Telemann und J. B. Lully in einem Konzert des Collegium Vocale Leipzig und der Merseburger Hofmusik am 18. Juni 2019 in der Leipziger Nikolaikirche.