Mit dieser Auszeichnung, die aufgrund eines Stadtratsbeschlusses seit 1999 vergeben wird, soll auf das für die Gesellschaft unverzichtbare ehrenamtliche Wirken aufmerksam gemacht werden. Insgesamt 181 Personen haben in Leipzig für ihr soziales, kulturelles, politisches Engagement oder ihre Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe oder im Sport diese Auszeichnung bislang erhalten. In seiner Ansprache unterstrich der Oberbürgermeister die außerordentliche Bedeutung des Ehrenamtes für das Miteinander in der Stadtgemeinschaft. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Jasmin Graf (Gesang) und Arne Donadell (Piano).
Vorstellung der Ausgezeichneten (in der Reihenfolge des Programmablaufs):
Simone Zimmermann (Leipziger Behinderten- und Reha-Sportverein e.V.)
Anfang der 1990er Jahre war Simone Zimmermann nicht nur Gründungsmitglied der Kommission zum Aufbau der Sportwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Leipzig, sondern engagierte sich zudem in der Initiativgruppe "Behindertensport" für einen Studiengang Rehabilitations- und Behindertensport. 1995 rief sie die erste Rollstuhlsportgruppe für Kinder in Sachsen ins Leben und ist seit fast dreißig Jahren als ehrenamtliche Übungsleiterin im Reha- und Behindertensport in Leipzig tätig, unterstütz zudem die Ausbildung von Übungsleitern/-innen. Nachdem Frau Zimmermann ab 2006 als Trainerin im Rollstuhl-Schnellfahren aktiv wurde, baute sie zwei Jahre später in Leipzig ein Rollstuhlbasketballteam auf. Mit ihrem Engagement hat Simone Zimmermann Kinder, Jugendliche und Erwachsene mobilisiert, ihnen Perspektiven aufgezeigt sowie ein wichtiges soziales Umfeld geboten.
Kerstin Susanne Kohl (Deutscher Kinderschutzbund Leipzig e.V.)
Seit 15 Jahren engagiert sich Kerstin Susanne Kohl im Projekt FREE YOUR MIND (FYM) des Deutschen Kinderschutzbundes Leipzig e.V. als FYM-Trainerin. Ziel des Projektes ist es, eine frühzeitige, kontinuierliche und langfristige Suchtprävention und Gesundheitsförderung von Jugendlichen im außerunterrichtlichen Bereich an Schulen durchzuführen. Sie hat die pädagogische Leitung für die wöchentlichen Treffen der Schülermultiplikator/-innen an einer Schule übernommen, begleitet die Projektarbeit, übernimmt die monatliche Berichterstattung und die Mitgestaltung schulübergreifender Veranstaltungen. Dank ihrer Fertigkeiten im Bereich der grafischen Gestaltung konnten verschiedene suchtpräventive bzw. pädagogische Materialien erarbeitet werden, die an Schulen sowie bei freien Trägern der Jugendhilfe eingesetzt werden.
Eucaris Guillen (Initiative Aktives Gestalten e.V.)
Frau Guillen ist Initiatorin und Mitbegründerin der Initiative Aktives Gestalten, die 2013 ins Leben gerufen worden ist und zweimal im Jahr das "KINO FINO Erlebniskino" für Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 21 Jahren organisiert. Dabei werden altersgerechte Filme in verschiedenen Sprachen zu sozialrelevanten Themen gezeigt, im Anschluss werden mit den Besuchern in Workshops Themen und Sprache aufgegriffen, um so die Medienkompetenzen und Sozialfähigkeiten der Kinder und Jugendlichen zu stärken. Im 2014 gegründeten Verein "Initiative Aktives Gestalten e.V." fungiert Eucaris Guillen als Vorstandsvorsitzende und verantwortet die Kommunikations- und Büroarbeit des Vereins. Als Mitglied im Verein Westbesuch e.V. engagierte sie sich darüber hinaus für die Stadtteilentwicklung in Plagwitz und Lindenau, z. B. beim Festival "Westbesuch" und der "Mustermesse des Westens".
Gisela Löffler (Seniorensicherheitsberaterin des Kommunalen Präventionsrats Leipzig)
Seit März 2011 gibt es in Leipzig das Projekt der Seniorensicherheitsberatung im Kommunale Präventionsrat (KPR). Es geht auf die Initiative von Gisela Löffler zurück, die sich mit viel Vehemenz und Ausdauer dafür eingesetzt und mit ihrem Wissen sowie ihrer Erfahrung den Ehrenamtlichen eine Orientierung gegeben hat. Aktuell sind fünf Seniorinnen und Senioren, allesamt vom Fachdienst Prävention der Polizeidirektion Leipzig ausgebildet, ehrenamtlich aktiv. Sie halten beispielsweise Vorträge zum Thema Sicherheit im Alter. Die Initiative ist deshalb besonders wertvoll, da die Beratung zu diesem sehr sensiblen und persönlichen Thema innerhalb derselben Altersklasse auf Augenhöhe passiert. So trägt sie dazu bei, das Sicherheitsgefühl zu stärken und die ältere Generation weiter zur aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu motivieren.
Katrin Gruel (AG Soziokultur und IG LiveKommbinat Leipzig e.V.)
Seit vielen Jahren, und ganz besonders während der Corona-Krise, engagiert sich Katrin Gruel ehrenamtlich für die freie Kunst- und Kulturszene, unter anderem in der AG Soziokultur und im IG LiveKommbinat Leipzig e.V. Mit ihrer Fähigkeit, ganz unterschiedliche Akteure an einen Tisch zu holen und die Interessen zusammenzuführen, hat sie im Jahr 2020 die Initiative #nurmitkultur und das sogenannte OUTS:DE Festival federführend geplant, gestaltet und umgesetzt. Der dadurch entstandene Zusammenschluss der freien Szene mit den großen Veranstaltern, den städtischen Eigenbetrieben und der Kulturverwaltung sowie -politik für die Belange der Kunst und Kultur in Leipzig ist beispielhaft. Die Initiative ist nicht nur online auf der neu geschaffenen Plattform "dasistleipzig" sichtbar geworden, sondern hat zwei stadtweite Aktionstage unter dem Hashtag "nurmitkultur" veranstaltet.
Thomas Ruhl (DRK Kreisverband Leipzig-Stadt e.V.)
Als ehrenamtlicher Präsident des DRK KV Leipzig-Stadt e.V. und Kenner des Deutschen Roten Kreuzes seit 28 Jahren hat Thomas Ruhl maßgeblichen Anteil, dass der DRK-Stadtverband ein verlässlicher Partner für die Hilfsorganisationen vor Ort und die Branddirektion Leipzig ist. Er zeichnet für die Einsatzbereitschaft der Katastrophenschutzeinheiten des DRK sowohl im Stadtgebiet als auch in der Region verantwortlich, ist darüber hinaus im Sozialbereich sowie in der Flüchtlingshilfe tätig. Gemeinsam mit weiteren Partnern organisierte Thomas Ruhl über die Weihnachtsfeiertage 2020 den zügigen Aufbau des Impfzentrums Leipzigs, so dass es im Januar 2021 als eines der ersten Impfzentren Sachsens für die Bevölkerung zur Verfügung stand. Der Präsident und Netzwerker ist aber auch bei einer Bombenentschärfung aktiv im Einsatz, um z. B. heiße Getränke zu verteilen.