Den Mittelpunkt des RoboCup bilden Fußball spielende Roboter. In fünf verschiedenen Ligen treten die Kicker mit künstlicher Intelligenz gegeneinander an. Die Ligen unterscheiden sich dabei hinsichtlich des Baus der Roboter und auch der zu programmierenden Software. Ihr Ziel ist aber gleich: Wie beim menschlichen Fußball sind die Roboter heiß darauf, den Ball ins gegnerische Tor zu bringen. Kicken und passen, alles ist möglich, sogar foulen können die Roboter - und werden vom Schiedsrichter dafür natürlich bestraft.
Neben dem Fußballspiel demonstriert der RoboCup als Vorreiter auch die unmittelbare Nutzung von intelligenten Robotern für Industrie und Wirtschaft sowie Wissenschaft und Alltag: In den Ligen RoboCup Industrial, RoboCup Rescue und RoboCup@Home zeigen die Wissenschaftler, wie Roboter bei Rettungseinsätzen unterstützen, im Haushalt helfen oder Produktionsprozesse verbessern können.
Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft
Zahlreiche Innovationen sind bereits aus dem RoboCup hervorgegangen: 1999 wurde als Reaktion auf das große Erdbeben in Kobe (Japan) die Liga der Rettungsroboter eingeführt, um die Forschung auf diesem Feld voranzutreiben. Der hier entwickelte Roboter Quince kam 2011 im havarierten Atomkraftwerk Fukushima als eines von nur wenigen Robotersystemen helfend zum Einsatz. Das große wirtschaftliche Interesse der Entwicklungen zeigen folgende Beispiele: Die Basistechnologie der Roboter von Kiva Systems - einem mobilen Roboter-Fulfillment-System - entstand in der Small Size League; das Unternehmen wurde von Amazon für über 700 Millionen Dollar aufgekauft. Der Erfolg der französischen Firma SoftBank Robotics begann mit dem Einsatz des humanoiden Nao Roboters in der Standard Platform League.
Den Nachwuchs im Blick
Neben den RoboCup Major Ligen widmet sich RoboCupJunior den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Zukunft. In dieser Nachwuchskategorie sind Kinder und Jugendliche bis 20 Jahre aufgerufen, sich intensiv mit Robotern auseinanderzusetzen. Im Schulunterricht oder AGs bauen und programmieren sie ihre Roboter und trainieren für eine Bühnenchoreografie (Kategorie OnStage), ein Fußballspiel (Soccer) oder simulieren einen Rettungseinsatz (Rescue).
Für die jungen Technikfans der Region öffnet drei Tage lang das RoboCamp, für das sich Kinder, Jugendliche und Familien bis Ende Mai bewerben konnten. Unter fachmännischer Anleitung lernen die jungen Roboterfreunde in einem dreitägigen Ferienworkshop, wie ein Roboter gebaut und programmiert wird. Am Ende der Veranstaltungstage messen sich die neu geschaffenen Freunde dann in ersten Wettbewerben. Wer erstmal nur kurz Roboterluft schnuppern möchte, sollte bei den Workshops von Festo (Anmeldung auf robocup2016.org) und noDNA vorbei schauen, die täglich auf dem Messegelände für alle Besucher vor Ort angeboten werden.
MINT-Ausstellung und Recruiting
Begleitet wird der RoboCup von einer großen Ausstellung. Marktführer auf dem Gebiet der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, den sogenannten MINT-Fächern, präsentieren ihre Produktneuheiten im Bereich Robotik, Maschinenbau und Medizintechnik. So zeigt unter anderem Siemens, wie es dank Robotertechnik gelingt, Operationen und Therapien effektiver und komfortabler für Arzt und Patient umzusetzen. Kinova demonstriert einen Serviceroboter, der es Menschen mit Behinderung ermöglicht, ein selbstbestimmteres Leben zu führen. Die Komplexität von Manipulationsaufgaben steht im Fokus der Produktvorstellung von KUKA. Besucher können auf einem Versuchsfeld gegen einen Roboter antreten und die komplexen Systeme direkt erleben.
Wer schon längst von Robotik fasziniert ist und unbedingt in dieser Zukunftsbranche arbeiten möchte, sollte zudem die Recruiting-Angebote nicht verpassen. Die innovativen Unternehmen stellen beim RoboCup ihre Jobangebote vor und freuen sich auf erste Gespräche mit potenziellen Bewerbern. Ein spannendes Highlight ist hier die Veranstaltung "Recruiting for Mobility 4.0", welche am 1. und 2. Juli 2016 die vielseitigen Facetten des mobility engineerings in den Fokus rückt (www.recruitingformobility.com).
Öffnungszeiten und Preise
Der RoboCup öffnet vom 30. Juni bis 2. Juli 2016 von 9 bis 18 Uhr sowie am 3. Juli 2016 von 9 bis 16 Uhr auf dem Leipziger Messegelände. Am 4. Juli 2016 findet das wissenschaftliche Symposium für registrierte Fachbesucher statt. Tickets für die Weltmeisterschaft der Roboter können ab sofort im Ticketshop für 8 Euro (ermäßigt 5 Euro) erworben werden.