Zeitzeugen in Leipzig
In diesem Jahr werden insgesamt 22 Gäste aus Israel, USA und Großbritannien erwartet. Darunter sind zwei in Leipzig geborene Zeitzeugen, Eva Sandrof aus den USA und Channa Gildoni aus Israel. Außerdem gehören Henri Obstfeld und seine Frau Dorothy zu den Gästen. Er, Jahrgang 1940, überlebte den Holocaust, weil er in Holland von 1942 bis 1945 versteckt wurde. Ihre Familie stammt ursprünglich aus Leipzig, hatte die Stadt aber bereits vor ihrer Geburt 1941 verlassen.
Weitere Teilnehmer des diesjährigen Besuchsprogramms stammen aus der zweiten und dritten Generation. Da viele Zeitzeugen aus Altersgründen nicht mehr oder nur in Begleitung nach Leipzig reisen können, wurde das Programm schon vor Jahren auch auf die Kinder und Enkel der Zeitzeugen erweitert. So bekommen auch die nachfolgenden Generationen einen Bezug zur Heimatstadt ihrer Familie und lernen das neue Leipzig kennen.
Abwechslungsreiches Gäste-Programm
Für den Aufenthalt der Gäste vom 3. bis 9. Juli hat das federführende Referat Internationale Zusammenarbeit ein abwechslungsreiches Programm voller Kultur, interessanter Begegnungen und Veranstaltungen vorbereitet.
Am Freitag, 4. Juli 2014, treffen die Besucher bei einem Empfang im Neuen Rathaus mit Oberbürgermeister Burkhard Jung zusammen und tragen sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Eine Stadtrundfahrt sowie eine Besichtigung des Denkmals der zerstörten Gemeindesynagoge schließen sich an.
Ein Konzert und eine Führung durch das Mendelssohn-Museum stehen genauso auf dem Programm wie beispielsweise eine Bootsfahrt über Leipziger Kanäle, ein Abend im Ariowitsch-Haus mit der Aufführung "Das glickliche Haus" des Theater der Jungen Welt sowie Besichtigungen der Jüdischen Friedhöfe in Leipzig, des Museums in der Runden Ecke und des Leipziger Schulmuseums.
Am 7. Juli 2014 wird die Gruppe das Friedensgebet in der Nikolaikirche besuchen, das von der Jüdisch-christlichen Arbeitsgemeinschaft gestaltet wird.
Am 8. Juli 2014, 9:30 Uhr, gibt es ein Treffen mit Leipziger Schülern im Ariowitsch-Haus, zu dem auch interessierte Leipziger herzlich willkommen sind. Die Tradition der Zeitzeugengespräche wird in diesem Jahr in abgewandelter Form fortgesetzt: Zwei Söhne von inzwischen verstorbenen ehemaligen jüdischen Leipzigern stellen ihre Familiengeschichte vor.