Die zahlreichen Rückmeldungen und Kommentare des Online-Dialogs zum Denkmal sind jetzt ausgewertet. Die Beteiligungsintensität am Dialog war hoch. Über 1.000 Beiträge wurden ausgewertet und alle Ergebnisse zusammengefasst
Sie finden die detaillierten Ergebnisse unter www.leipzig.de/denkmal sowie auf www.denkmaldialog-leipzig.de .
Auswertung des Online-Forums
Der 3. Preis Herbstgarten erhielt die meiste Zustimmung durch die Teilnehmenden und wird aufgrund der stärkeren Naturverbundenheit und Parkgestaltung bevorzugt. Die Symbolik mit den Jahreszeiten als Äquivalent zu den Phasen der Friedlichen Revolution schien den Teilnehmern leichter
zugänglich zu sein. Der Herbstgarten, so die Teilnehmenden, würde durch das Spazieren und Erzählen, die verschiedenen Generationen verbinden.
Kritisiert wurde beispielsweise, dass die Inschrift des Denkmals nur aus der Vogelperspektive lesbar sei oder Apfelbäume keinen Bezug zur Friedlichen Revolution hätten.
Preis 2 Eine Stiftung an die Zukunft erhielt unter den Teilnehmenden in der Diskussion die geringste Aufmerksamkeit. Positiv bewertet wurde, dass der Entwurf selbsterklärend sei, einen Bezug zum sich Engagieren gestern und heute herstelle und zur Partizipation animiere.
Kritisch wurde angemerkt, dass die historische Einmaligkeit" der Friedlichen Revolution im Jahr 1989 mit modernen, tagespolitischen Themen gleichgestellt würde und die Themensetzung leicht manipuliert werden könne. Auch sei das Flächendenkmal im Stadtraum schlecht sichtbar und eine vollständige Versiegelung der Platzfläche nicht wünschenswert.
Die meisten Kommentare wurden zum 1. Preis 70.000 geschrieben. Aus Sicht der Teilnehmenden am Onlinedialog wurde dieser Entwurf kritisch gesehen, es wurden aber auch konkrete Hinweise gegeben. So solle vor allem eine stärkere Symbolik und mehr Bezug zum Herbst 1989 und zur Friedlichen Revolution hergestellt werden. Einigen Teilnehmern ist der Entwurf nicht ernst genug. Positiv bewertet wurde beispielsweise die Farbigkeit des Entwurfes als Symbol für den Akt der Befreiung und der Freude, die Podeste als Symbol für die Suche nach Freiheit oder die Betonung der vielen Stimmen.
Unterschiedliche Sichtweisen zwischen den Generationen
Insgesamt zeigte sich, dass es erwartungsgemäß sehr unterschiedliche Sichtweisen und Wahrnehmungen der Entwürfe zwischen den Generationen gibt. Wenngleich der 1. Preis wohl am nächsten an den Wünschen der Jugendwerkstatt liegt und die meiste Zustimmung durch die Gruppe der 40-49-Jährigen fand, stieß er bei den älteren Gruppen eher auf Ablehnung, die wiederum das Idyll des Apfelgartens des 3. Preises favorisierten.
Den Disput zwischen der Generation, die etwas von dem Erlebten weitergeben will und der Generation, die weder den erhobenen Zeigefinger noch eindeutige Aussagen haben möchte, gilt es im weiteren Verfahren fruchtbringend zu nutzen.
Die Auswertung der 838 Beiträge aus der Ausstellung im Neuen Rathaus ist noch nicht abgeschlossen, da alle Fragebögen digital zu erfassen sind.
Wie geht es weiter?
In Abstimmung mit dem Begleitgremium des Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmals bittet Oberbürgermeister Burkhard Jung die Preisträger um eine Weiterentwicklung der Entwürfe, wobei nicht nur die Impulse aus dem Preisgericht sondern insbesondere die zahlreichen Hinweise der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt werden.
Weiterentwicklung der Entwürfe
Die Aufgabenstellung zur Weiterentwicklung erhalten die Preisträger im November 2012. Im Frühjahr 2013 soll es ein Zwischenkolloquium geben, in dem Fachleute (z. B. Preisrichter, Ämter), Zeitzeugen (z. B. Vertreter von Initiativen) und Jugendliche (z. B. Vertreter der Jugendwerkstatt) mit den Preisträgern über deren erste Ideen zur Weiterentwicklung ins Gespräch kommen. Diese Zwischenergebnisse werden dann in einem weiteren Bürgerforum vorgestellt. Mit diesen Anregungen werden die Entwürfe zum Abschluss gebracht.
Der Stadtrat soll voraussichtlich im Juni 2013 über die Beauftragung der Verwaltung mit dem Verhandlungsverfahren entscheiden, in dessen Ergebnis einer der Preisträger mit der Denkmalsrealisierung beauftragt werden soll.
Verankerung in der Bürgerschaft
Oberbürgermeister Burkhard Jung betont, dass ihm die Verankerung des Denkmals in der Bürgerschaft sehr wichtig ist. Dafür ist auch ein Zeitverzug zu akzeptieren.
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