Zur Delegation gehören unter anderem Dr. Gabriele Goldfuß, Leiterin des Referats für Internationale Zusammenarbeit, sowie Stefanie Bose, Vorsitzende des Städtepartnerschaft Leipzig – Brno e. V. Erster Programmpunkt: Am 22. Juni wird das Brünner Erinnerungs- und Kulturfestival „Meeting Brno“ unter dem diesjährigen Motto „Gehören wir zusammen?“ in der weltbekannten Villa Tugendhat eröffnet.
Delegation beim "Marsch der Versöhnung"
Höhepunkt des Festivals, das sich als Plattform für den Dialog zwischen den Kulturen, Völkern und Religionen versteht, ist der „Marsch der Versöhnung“ an dem auch die Leipziger Delegation teilnehmen wird. Der Gedenkmarsch, der zum 18. Mal gegangen wird, erinnert an die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung, die im Mai 1945 zur österreichischen Grenze getrieben wurde. Mindestens 1.700 von ihnen, zumeist Frauen, Kinder und alte Menschen, erlagen den Qualen des Marsches.
Die Erinnerung an dieses Ereignis ist Dr. Skadi Jennicke besonders wichtig: „Lange wurde über diese gewaltsame Vergangenheit kaum gesprochen. Den Zorn und die Wut der Tschechen auf Deutsche nach dem Zweiten Weltkrieg kann ich verstehen. Es berührt mich deshalb besonders, dass der Riss nicht geblieben ist und wir in diesem Jahr das stolze Jubiläum einer 50-jährigen Partnerschaft zwischen Tschechen und Deutschen, zwischen den Städten Brünn und Leipzig begehen dürfen. Unsere Partnerschaft ist ein Zeugnis dafür, dass Begegnung und Austausch stärker sind als Abschottung und Ausgrenzung.“
Neue Projekte der Partnerschaft fördern
Passend zum Motto des Festivals „Gehören wir zusammen?“ stehen für die Leipziger Delegation Gespräche mit der Stadtspitze und Besuche von Kulturinstitutionen wie dem Museum der Roma-Kultur oder dem Káznice, einem ehemaligen Zuchthaus, das heute für kulturelle Veranstaltungen und als Ort der Vielfalt genutzt wird, auf dem Programm. Ziel ist es, konkrete Projekte und Kooperationen zwischen den Stadtverwaltungen und zwischen Bürgerinnen und Bürgern beider Städte zu fördern und umzusetzen. Eine bedeutende Rolle spielt dabei der Verein Städtepartnerschaft Leipzig – Brno e. V., der ein wichtiger Motor bei der Vernetzung der Zivilgesellschaft und der Zusammenarbeit mit der Verwaltung ist.