Zum Jubiläum wird in der großen Halle im Erdgeschoss das Deckengemälde "Leipziger Firmament" von Ben Willikens eingeweiht - ein Geschenk des 1939 in Leipzig geborenen Künstlers und der Max Weishaupt GmbH. Mit einem Festprogramm und einem eintrittsfreien Wochenende am 6. und 7. Dezember möchte das Museum mit den Leipzigern und ihren Gästen feiern.
Geschichte des Hauses
1858 entstand das ursprüngliche Haus nach Plänen des Münchner Architekten Ludwig Lange am Augustusplatz . Schon 1886 musste ein Anbau her, den Stadtbaumeister Hugo Licht realisierte. 1937 wurde das Museum durch die nationalsozialistische Aktion "Entartete Kunst" vieler seiner Kunstwerke beraubt. In der Nacht vom 3. zum 4. Dezember 1943 wurde es durch Bomben zerstört. Die Kunstbestände konnten aber vorher fast vollständig ausgelagert werden. 1952 schließlich bezieht das Museum das Gebäude des ehemaligen Reichsgerichtes. Das wiederum sollte nach der Wiedervereinigung als Bundesverwaltungsgericht genutzt werden, also fasste der Stadtrat 1996 den Beschluss für einen Neubau. Doch bevor in der Katharinenstraße das Licht anging, hieß es noch einmal Umzug: ein Interimsstandort im Handelshof, Grimmaische Straße, beherbergte die Sammlung. 2000 war es dann soweit: Der Grundstein für das neue Haus wurde gelegt und vier Jahre später Eröffnung gefeiert. Heute sind hier 37 Mitarbeiter beschäftigt. Museumsdirektor Dr. Hans-Werner Schmidt ist stolz auf sein Haus: "Die Weite und Großzügigkeit der Ausstellungsräume lässt die Kunstwerke wirken, besonders in Verbindung mit den vielfältigen Sichtachsen und den Aussichten in die Stadt."
Bedeutende Ausstellungen
In den zehn Jahren seines Bestehens hat das Museum schon etliche bedeutende Ausstellungen gezeigt. 2008 sorgte die Gunter-Sachs-Ausstellung "Die Kunst ist weiblich ..." für Aufsehen. 2010 hatte Neo Rauch hier die erste große Retrospektive "Begleiter". 2011 haben die drei städtischen Museen Grassi Museum für Angewandte Kunst, Stadtgeschichtliches Museum und Museum der bildenden Künste mit "Leipzig. Fotografie seit 1839" ihr erstes Gemeinschaftsprojekt gestartet. Im Wagner-Jahr 2013 wurde mit "Weltenschöpfer. Richard Wagner, Max Klinger, Karl May. Mit Räumen von rosalie" ein übergreifender Werkvergleich der drei sächsischen Künstler geschaffen. Und in diesem Jahr zieht die gerade angelaufene Ausstellung "Bernini. Erfinder des barocken Rom" große Aufmerksamkeit auf sich.
Neues Deckengemälde "Leipziger Firmament"
Viele Blicke wird sicher auch das neue Deckengemälde "Leipziger Firmament" auf sich ziehen. Mit 462 Quadratmetern wird es im Museumscafé ein echter Hingucker sein. "Ben Willikens, der die Bombennacht im Dezember 1943 in Leipzig erlebte, schafft mit diesem großartigen Werk ein Resümee seiner künstlerischen Arbeit, das mit eigenen Lebenserinnerungen gefüllt ist", ist Direktor Schmidt begeistert. Willikens selbst sagt, dass ihm bei diesem imposanten Deckengemälde eine visuelle Enzyklopädie seines Gesamtwerkes vorschwebe. Es ist ein würdiges Geschenk für Leipzig.
Festprogramm
5. Dezember
18 Uhr: Eröffnung Kunstpreis der Sachsen Bank 2014
6. Dezember
15 Uhr: Künstlergespräch mit Ben Willikens und Hans-Werner Schmidt
16-18 Uhr: Kurzrundgänge Architektur
20 Uhr: Nick Hornbys "NippleJesus" (Theater)
7. Dezember
10:30-12 Uhr: Museumsneubau spielerisch entdecken für Kinder von 4 bis 6 Jahre
10:30 Uhr: Geburtstags-Ständchen für Bernini
11 Uhr: Gespräch 10 Jahre Schenkung Bühler-Brockhaus
12-17 Uhr: Freunde des Hauses zeigen Lieblingswerke
13:30-15:30 Uhr: Museumsneubau spielerisch entdecken für Kinder von 7 bis 12 Jahre
15 Uhr: Künstlergespräch mit Margret Hoppe und Philipp Freytag
Hinweis
Am 4. Dezember schließt das Museum um 16 Uhr.