Die vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig, der Sächsischen Staatskanzlei und der DREFA Media Holding GmbH in Auftrag gegebene Studie zum Medien- und Kreativstandort Leipzig 2010/2011 liegt vor. Gegenüber den bisher veröffentlichten sechs Studien zum Medienstandort Leipzig, die sich ausschließlich auf die klassische Medien- und Kommunikationswirtschaft bezogen, ist für die aktuelle Untersuchung zusätzlich der Bereich der Kreativwirtschaft analysiert und integriert worden. Hintergrund ist die neue Cluster-Definition Medien- und Kreativwirtschaft, welche das bisherige Cluster Medien/Kommunikation/IT um die Teilmärkte Kultur- und Kreativwirtschaft erweitert.
Für die aktuelle Erhebung wurde erstmals die traditionelle Befragungs- und Hochrechnungsstudie durch eine sekundärstatistische Analyse sowie einen qualitativen Teil ergänzt. Durch diese verfeinerte Strukturierung ist ein Vergleich mit den bisherigen Studien zum Medienstandort sowie den Kultur- und Kreativwirtschaftsberichten der Länder möglich.
Die Feldarbeit und die Datenaufbereitung leistete das Leipziger Institut für Marktforschung. Die anschließende Auswertung, Darstellung und Interpretation der Daten oblag dem Lehrstuhl für Öffentlichkeitsarbeit / PR des Institutes für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig. Die Erstellung der Studie wurde im Rahmen des EU Projektes CLUSNET mit Mitteln aus dem EU Programm INTERREG IVC gefördert und ist im Internet unter www.leipzig.de/medienstudie abrufbar.
Staatsminister Dr. Johannes Beermann, Chef der Sächsischen Staatskanzlei:
Die Ergebnisse der Studie bestätigen die erfolgreiche Politik zur Entwicklung des Standorts. Die in Leipzig angesiedelten großen Player ziehen immer neue Projekte zwischen Technik und Kultur an. Viele Firmen sind so gegründet worden. Ich freue mich über die Initiative dieser Unternehmer und ihre Zufriedenheit mit dem Standort. Die Empfehlungen für die Zukunft nehmen wir ernst . Ich lade die Branche ein, sich mit uns weiter zu engagieren und so zur Attraktivität des Medienstandorts Leipzig beizutragen.?
Uwe Albrecht, Bürgermeister und Beigeordneter für Wirtschaft und Arbeit der Stadt Leipzig:
Unsere neue Studie analysiert neben der klassischen Medien- und Kommunikationswirtschaft erstmals auch die Leipziger Kreativwirtschaft und weist so deren steigende ökonomische Bedeutung anhand von Zahlen und Fakten nach. Auch unter dem Aspekt, dass mit dem Kreativbereich ein neuer Wirtschaftszweig mit eigenen Firmen und Mitarbeitern in die Studie eingeflossen ist, lässt sich für das Cluster Medien- und Kreativwirtschaft" eine insgesamt positive Entwicklung mit weiter gewachsenen Unternehmens- sowie Beschäftigtenzahlen feststellen."
Wesentliche Ergebnisse der Studie (Hochrechnung):++
Unternehmen
Dem Cluster Medien- und Kreativwirtschaft sind bei Anwendung der Hochrechnungsmethodik früherer Standortstudien (Stadt Leipzig und Umkreis bis 10 km) rund 4.400 Unternehmen zuzuordnen.
Von den insgesamt 60.490 Unternehmen der Gesamtwirtschaft (Quelle: IHK/HWK zu Leipzig) zählen 7,3 % zum untersuchten Cluster.
Etwa drei Viertel der Medien- und Kreativwirtschaft sind gewerbliche Einzelunternehmen (39,6%) und GmbHs respektive UGs (zusammen 36%). Dem öffentlich rechtlichen bzw. staatlich kommunalen Be-reich sind nur 2,0 % der Clusterunternehmen zuzuordnen.
Für 90,8% der Unternehmen kommt in den nächsten 1 2 Jahren kein Standortwechsel in Frage.
Beschäftigte
Insgesamt arbeiten ca. 44.500 Menschen als feste und freie Mitarbeiter in Unternehmen des Clusters Medien- und Kreativwirtschaft. Dies entspricht einem Anteil von 11,6 % an der Gesamtwirtschaft.
Die größte Anzahl an Beschäftigten gehört zum Segment der Informations- und Kommunikationstechno-logie. Es folgen: weitere Medien- und kulturelle Dienstleistungen; Künste und Musik; Marketing, Öffentlichkeitsarbeit; Messe- und Ausstellungswesen.
Die Medien- und Kreativwirtschaft verzeichnet eine Ausbildungsquote von 16,9%. Besonders Rundfunk und Film setzten auf die Ausbildung junger Fachkräfte.
Umsätze
Für das Cluster Medien- und Kreativwirtschaft wurde ein Gesamtumsatz in einem Bereich zwischen 3 - 4 Mrd. Euro errechnet. Grundsätzlich ist dabei zu beachten, dass diese Umsätze zwar von in der Region ansässigen bzw. mit Zweigniederlassung vertretenen Unternehmen erwirtschaftet, aber nicht vollständig in der Region erbracht werden müssen. Die höchsten Gesamtumsätze erwirtschaftete die Subbranche Informations- und Kommunikationstechnologie, gefolgt von Rundfunk und Film sowie Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Messe- und Ausstellungswesen. Die höchsten regionalen Umsätze hingegen erwirtschaftete die Subbranche Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Messe- und Ausstellungswesen, gefolgt von Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Rundfunk und Film.
Zufriedenheit mit der Geschäftsentwicklung
Fast jeder Zweite sagt eine bessere wirtschaftliche Entwicklung in Relation zum Jahr 2010 voraus (45,7%). Unverändert gegenüber dem Jahr 2010 schätzen 32,4% ihre Situation ein. In der Prognose für die nächsten 1 2 Jahre äußern sich 50,7% sehr zuversichtlich, 23,0 % erwarten eine Entwicklung ana-log dem Jahr 2010.
Zufriedenheit mit dem Standort
1 % der befragten Unternehmen sind mit dem Standort Leipzig zufrieden bzw. sehr zufrieden. Überdurchschnittlich zufrieden sind Künstler, Musiker sowie Anbieter medialer und kultureller Dienstleistungen. Ein insgesamt positives Fazit kommt von Seiten der Marketing-Experten, aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit, von Journalisten und Verlegern sowie IT Fachleuten.
Hinweis: Mit dem Relaunch von leipzig.de 2013 sind Bilder und Verlinkungen dieses Artikels nicht mehr verfügbar.
Neue Studie zur Leipziger Medien- und Kreativwirtschaft
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