Bücher aus dem Bibliotheksbestand von jenen kritischen Autorinnen und Autoren, deren Werke auf den sogenannten "Schwarzen Listen" standen und damit im Feuer landeten, werden mit einem Stempel versehen, der auf die damalige demonstrative Zerstörung hinweist. In einer Präsentation in der Stadtbibliothek und einigen Stadtteilbibliotheken werden diese Bücher gezeigt und können ausgeliehen werden.
Die Aktion, für die sich der Stadtrat mit einem Beschluss im Herbst 2020 ausgesprochen hat, ist ein Zeichen des Gedenkens. Sechs bekannte Personen aus und um Leipzig beteiligen sich aktiv daran und stempeln einen Titel aus dem Bibliotheksbestand, der ihnen persönlich sehr am Herzen liegt.
Oberbürgermeister Burkhard Jung wählte den Titel "Fabian. Die Geschichte eines Moralisten" von Erich Kästner aus. Der Roman trägt autobiografische Züge des Autors und entwirft ein Gesellschaftsbild Berlins am Vorabend des Amtsantritts Adolf Hitlers. "Ich beteilige mich sehr gern an dieser Aktion, denn es ist für uns alle sehr wichtig zu zeigen, welche Bücher warum im Feuer landeten. Ich habe den Titel "Fabian" gewählt, denn einer meiner Söhne trägt wegen dieses Buches diesen Namen."