"Zuwanderung kann ein Gewinn sein. Sie ist es nicht per se, es ist an uns, die Rahmenbedingungen zu gestalten. Neben der Sprache ist es der Arbeitsmarkt, den wir auf die neue Situation einstellen müssen. Das Prinzip "Gesellenbrief" ist in den allermeisten Ländern dieser Erde nicht bekannt. Und Integration kann nicht heißen, dass wir uns von diesem Erfolgsmodell verabschieden, es muss aber heißen, es zu öffnen.
Die Integration wird misslingen, wenn wir Menschen wirtschaftlich keine Perspektive aufzeigen können. Wer merkt, dass er trotz Begabung und Fleiß nie mehr sein wird als ein Hilfsarbeiter, der wird resignieren. Aber über Hilfstätigkeiten kann bei vielen Zuwanderern der Einstieg in den Arbeitsmarkt gelingen. In Leipzig gibt es momentan rund 3.700 gemeldete freie Stellen (2009 waren es rund 1.800), ein Großteil davon in Industrie, Logistik und Gastronomie.
Wer jetzt auf Formalitäten pocht, wird ein Großteil der Menschen - übrigens sind davon auch viele Deutsche betroffen - ausgrenzen. Wenn es aber gelingt, neue Formen des Zugangs zum Arbeitsmarkt zu finden, die gleichzeitig auch die Chance zur Qualifizierung bieten, dann ist allen geholfen, den Arbeitgebern ebenso wie ausländischen und deutschen Arbeitslosen."
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