Von der Gründung als Schulchor der Ernst-Schneller-Schule durch den Musikpädagogen Reinhardt Syhre im Jahr 1963 über Stationen als Kinderchor der Oper Leipzig (1965-1981), als Gewandhaus-Kinderchor (1973-1982) bis hin zum "Zentralen Kinderchor der Stadt Leipzig" (1982-1990) und zur heutigen Schola Cantorum Leipzig war es ein langer und oft steiniger Weg. "Aber einer, auf den wir heute stolz sind", so der künstlerische Leiter Marcus Friedrich.
Aufwändige Suche
Etwa 1.000 Sängerinnen und Sänger müssen in 55 Jahren in den Chören gesungen haben. In einer aufwändigen, monatelangen Recherche hat Cornelia Scholz viele davon ausfindig gemacht und dabei manch interessanten Werdegang zutage gefördert. "In fünfeinhalb Jahrzehnten verbirgt sich eine spannende und wechselvolle Geschichte, die sich an manchen Stellen liest wie ein Krimi", berichtet die Leipzigerin. Inzwischen sind die meisten Sänger angeschrieben und zum diesjährigen Jubiläum eingeladen. "Aber natürlich gibt es auch Rückläufer, da, wo Adressen nicht mehr stimmen. Hier hoffen wir, dass uns die Ehemaligen selbst und deren Angehörige durch manchen vielleicht noch vorhandenen Kontakt unterstützen."
Bereits anlässlich des 50. Jubiläums im Jahr 2013 wurde mit einer umfangreichen und aufwendigen Festschrift, unter Mithilfe etlicher Zeitzeugen, darunter Kurt Masur und Georg Christoph Biller, die Entwicklung der Chöre an den verschiedenen Wirkungsstätten detailliert nachgezeichnet. Besonders die Zeit Anfang der 80er Jahre ist auch heute noch oft Anlass für Verwirrung: "Damals sind Gewandhaus-Kinderchor und Kinderchor der Stadt quasi über Nacht ausgetauscht worden. Da ist es teils chaotisch zugegangen, nicht alle Sänger sind ihren jeweiligen Chorleitern gefolgt und haben diesen Wechsel mit vollzogen", erklärt Friedrich. "Klarer wird die Sache schnell, wenn man die Namen Reinhardt Syhre, Werner Dienemann und Wolfgang Dorschner ins Spiel bringt, denn mit den musikalischen Leitern jener Zeit verbinden viele Ehemalige wunderbare Erinnerungen."
Jubiläumsfeier im April
Gefeiert werden soll am Nachmittag und Abend des 21. April 2018, mit einem Festakt im Museum der bildenden Künste Leipzig und mit viel Musik: "Alle unsere Chöre werden sich am Nachmittag in insgesamt vier Kurzkonzerten vorstellen", verrät Marcus Friedrich. Daneben soll es bei Speis und Trank, einer Fotodokumentation und einigen musikalischen Überraschungen viel Raum für Gespräch und Austausch geben. "Das wird garantiert ein spannender Tag!"