Unter der Leitung von Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal und Polizeipräsident Bernd Merbitz informierten und diskutierten verschiedene Referenten mit 60 Gästen vor allem über Zusammenhänge von Unordnung (zum Beispiel Sachbeschädigungen, Müll) und Kriminalität sowie die Auswirkungen von Unordnung auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung.
Seit ihrer Einführung im Jahr 1994 war die Sicherheitskonferenz des KPR erstmals bei der Universität Leipzig zu Gast. Heiko Rosenthal hob damit auch die Bedeutung der Präventionsforschung für das Netzwerk des KPR hervor: "In jüngster Vergangenheit konnten wir auf der Grundlage von Forschungsergebnissen und Bürgerbefragungen konkrete Projekte entwickeln, zum Beispiel die Einrichtung der Seniorensicherheitsberater oder die Entwicklung eines vielversprechenden Leipziger Modells gegen Wohnungseinbrecher".
Polizeipräsident Bernd Merbitz wies darauf hin, dass die gestiegene und erfreuliche Attraktivität Leipzigs auch neue Herausforderungen mit sich bringt. "Das Leben der Bürgerinnen und Bürger verlagert sich zunehmend in den öffentlichen Raum. Einerseits erwarten die Menschen ein gepflegtes und gestaltetes Wohnumfeld. Andererseits führt das öffentliche Leben im innerstädtischen Bereich auch zu Konflikten mit Anwohnern wegen Lärmbeschwerden und hinterlassenem Müll".
Die Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung kann sich auf das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger auswirken. Dazu zählen beispielsweise Schäden durch Vandalismus, Hundekot auf dem Gehweg, Abfall auf Grünflächen oder auch störender Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit. Nach Einschätzung von Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal beginnt Prävention bereits vor der Haustür bzw. im eigenen Quartier. Bestes Beispiel hierfür ist der Leipziger Frühjahrsputz. "In diesem Jahr waren rund 1.500 Akteure, 112 Vereine, Organisationen und Institutionen bei 54 gemeldeten Reinigungsaktionen engagiert, um das eigene Wohnumfeld und Gemeinschaftsanlagen sauber zu halten".
Damit Probleme in den Ortsteilen zielgerichteter und gemeinsam mit den Akteuren vor Ort gelöst werden können, wird der KPR das im Jahr 2008 eingeführte Bürgercafé demnächst dezentral anbieten. Heiko Rosenthal: "Durch das Bürgercafé sollen vor allem die Nachbarschaften in den Ortsteilen im Hinblick auf die Vermeidung von Kriminalität gestärkt werden. Damit soll bürgerschaftliches Engagement für Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung aktiviert, aufgezeigt und ermöglicht werden."
Der Kommunale Präventionsrat führt zweimal jährlich eine Sicherheitskonferenz zu kriminalpräventiven Themen durch.