Experten des Amtes für Statistik und Wahlen haben dafür Daten des Einwohnerregisters und des Gesundheitsamtes ausgewertet. Die Sterbefallzahlen wurden mit den Fallzahlen der vorhergehenden Jahre verglichen und um die sich ändernde Altersstruktur korrigiert. Für den Zeitraum der zweiten Pandemiewelle im Winter 2020/2021 ergibt sich eine Sterblichkeit, die deutlich über dem Niveau der Vorjahre liegt und dies insbesondere in der Altersgruppe der über 80-Jährigen. So waren beispielsweise die Sterbefälle der Monate Dezember 2020 und Januar 2021 um 150 bis 230 höher als in den Vorjahresmonaten – ein Effekt der Corona-Pandemie.
Um eine weitere gefährliche Infektionskrankheit ist es hingegen still geworden, wie aus einem Kurzbericht des Amtes hervorgeht: Am 1. März des vergangenen Jahres trat, nach längerer Diskussion um eine Impfpflicht, das Masernschutzgesetz in Kraft. Seitdem müssen Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr eine Masern-Impfung vorweisen, wenn sie eine Kindertageseinrichtung besuchen wollen. Gab es 2017 noch 54 und 2018 noch 6 Masernfälle in Leipzig, wurden dem Gesundheitsamt in den vergangenen beiden Jahren keine entsprechenden Erkrankungen mehr gemeldet.
16 Prozent der Leipziger Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund
Zum Jahresende 2020 hatten 16 Prozent der Bevölkerung Leipzigs einen Migrationshintergrund, also keine deutsche Staatsbürgerschaft ab Geburt oder mindestens ein Elternteil ohne deutsche Staatsbürgerschaft ab Geburt.
- Von diesen 97.000 Menschen waren gut 63.000 Ausländer (etwa 10,5 Prozent) und
- rund 33.000 Deutsche mit Migrationshintergrund (5,5 Prozent).
- Etwa 5 Prozent der Leipziger haben einen Migrationshintergrund aus einem EU-Mitgliedsstaat,
- knapp 3 Prozent der Bevölkerung stammten aus einem der acht Hauptfluchtländer (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia, Syrien),
- weitere 8 Prozent hatten einen anderen Migrationshintergrund.
Im Laufe des Jahres 2020 nahm die Anzahl der Menschen mit Migrationshintergrund um rund 3.800 Personen zu – ein Wachstum von 4,1 Prozent.
In den Jahren von 2010 bis 2020 nahm die Bevölkerung um knapp 100.000 Menschen zu, Migranten waren zu 58 Prozent an diesem Wachstum beteiligt. Ihr Anteil an der Bevölkerung verdoppelte sich von 8 auf 16 Prozent. Im Vergleich der letzten Jahre nahm die Wachstumsdynamik der Bevölkerung mit Migrationshintergrund weiter ab.
Allgemeines Bevölkerungswachstum
Auch das allgemeine Bevölkerungswachstum ist in den vergangenen Quartalen abgeflacht. Der Zuwachs wird weiter vom Zuzug getrieben. Während 2015 16.700 mehr Menschen nach Leipzig zu- als wegzogen, waren es 2020 nur noch 4.900 Personen. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich beim Saldo aus Geburten und Sterbefällen, auch wenn hier pandemiebedingt temporäre Effekte zu sehen sind. Die Sterbefälle lagen 2020 mit 6.554 Verstorbenen etwa fünf Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Die Geburten (6.368) hatten 2020 nach 2019 den niedrigsten Wert der vergangenen fünf Jahre.