Entwicklungsvorhaben am Matthäikirchhof
Das mit einer Gesamtfläche von 1,9 Hektar große, weitgehend ungenutzte Areal des Matthäikirchhofs soll städtebaulich und inhaltlich zu einem nutzungsgemischten, urbanen Quartier mit besonderen öffentlichen Funktionen entwickelt werden. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Entscheidung des Bundes zum Neubau eines zentralen Archivs für die sächsischen Stasi-Unterlagen auf dem Gelände der ehemaligen "Stasi-Zentrale" Leipzig und die Idee zu einem "Forum für Freiheit und Bürgerrechte/ Demokratiecampus" (Arbeitstitel).
Häufige Fragen zum städtebaulichen Wettbewerb und zur Bürgerbeteiligung
Der städtebauliche Wettbewerb zum Matthäikirchhof ist beendet und der Siegerentwurf (PDF 6,5 MB) steht fest. Der Vorschlag von Riehle Koeth GmbH+Co. KG in Zusammenarbeit mit Levin Monsigny Landschaftsarchitekten bildet die Basis für die weitere Entwicklung des innerstädtischen und derzeit weitgehend ungenutzten Areals.
Die öffentliche Diskussion fokussierte während des städtebaulichen Wettbewerbs stark auf den Aspekt des Umgangs mit dem Baubestand aus den 1980er-Jahren. Die Auslobung hat zu diesem Thema sehr klar formuliert, dass die Planungsbüros sich intensiv mit dieser Frage befassen müssen. Vorgaben seitens der Stadt bezüglich Erhalt oder Abriss dieser Bausubstanz gab es keine. Vor der Auslobung war weder in der verwaltungsinternen Diskussion, der politischen Entscheidung, der Fachdiskussion noch in der öffentlichen Beteiligung zu dieser Fragestellung eine einheitliche Meinung herbeizuführen. Diese Vielfältigkeit der Meinungen spiegelt sich in den 66 eingereichten Entwürfen der ersten Phase des Wettbewerbs wider. Auch die neun Entwürfe, die in der zweiten Phase vertieft wurden, bieten unterschiedliche Ansätze zum Umgang mit dem Baubestand. Alle Entwürfe der ersten und zweiten Wettbewerbsphase können Sie sich auf dieser Seite anschauen.
Es ist der Stadt Leipzig ein Anliegen, einen umfassenden Überblick über den städtebaulichen Wettbewerb und das Beteiligungsverfahren zu geben. Deshalb soll das Wettbewerbsverfahren ausführlich erläutert werden:
Es handelt sich beim aktuellen Verfahren ausdrücklich um einen städtebaulichen Wettbewerb. Genaue architektonische Ausarbeitungen wie Grundrisse und Fassaden sind nicht Teil dieser Phase. Architekturwettbewerbe werden zu einem späteren Zeitpunkt für alle konkreten Bauvorhaben durchgeführt.
Jüngster Anstoß für den Entwicklungsprozess des Areals war die Entscheidung, den Neubau des sächsischen Stasi-Unterlagen-Archivs auf dem Matthäikirchhof zu errichten. Mit dieser Entscheidung - erweitert um die Ideen eines „Forum für Freiheit und Bürgerrechte / Demokratiecampus“ - wurde deutlich, dass ein planerischer Umgang mit dem gesamten Areal inklusive des nördlich angrenzenden Parkplatzes notwendig ist.
In einem ersten Schritt wurden Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ eingeworben. Ausschlaggebend hierfür war die Zielstellung, diese Ursprungszelle der Stadt Leipzig in Verbindung mit einem öffentlichen Beteiligungsvorhaben zu einem neuen städtebaulichen und inhaltlichen Quartier zu entwickeln. Erst diese Förderung hat die Stadt Leipzig in die Lage versetzt, ein in dieser Form durchführbares Wettbewerbsverfahren mit intensiver Einbeziehung der Öffentlichkeit umzusetzen.
Der städtebauliche Wettbewerb zum Areal Matthäikirchhof wurde, nach Beschluss der Eckpunkte und Inhalte der Aufgabenstellung, als offener, zweiphasiger städtebaulicher Realisierungswettbewerb nach der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013) für Stadtplanungs- und Architekturbüros Anfang Mai 2023 ausgelobt. Die erste Phase wurde als anonymes Verfahren durchgeführt und mit der ersten Sitzung des Preisgerichts am 28.08.2023 abgeschlossen.
Mit der Beteiligung Online-Schauplatz zwischen vom 19.09. bis 01.10.2023 begann die zweite Wettbewerbsphase und die Anonymität wurde aufgehoben. Am 19.10.2023 finden das Rückfragenkolloquium und die Hofschau statt, bei der die Bürgerinnen und Bürger direkt mit den Planungsbüros, die ihre Entwürfe in der zweiten Phase vertiefen müssen, in den Austausch treten können.
Am 31. Januar 2024 entscheidet dann das Preisgericht über die vertieften Entwürfe.
Die Besonderheit und große Herausforderung für das Verfahren ist, dass eine Beteiligung unter Aufhebung der Anonymität in der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013) nicht als grundsätzliche Variante eines Planungswettbewerbs vorgesehen ist. In enger Abstimmung mit der Architektenkammer Sachsen konnte jedoch dieser Weg abgestimmt werden, dass im städtebaulichen Wettbewerbsverfahren für den Matthäikirchhof die Regelungen eines „Kooperativen Verfahrens“ angewandt werden, die eine Aufhebung der Anonymität zulassen. Erst damit werden eine sinnvolle Beteiligung und eine direkte Einbeziehung der beteiligten Büros möglich.
Da der Wettbewerb ein Verfahren nach der Richtlinie für Planungswettbewerbe ist, werden damit jedoch zugleich auch Anforderungen an das Verfahren definiert. Unter anderem ist in der RPW 2013 geregelt, dass das Preisgericht über die Wettbewerbsarbeiten entscheidet. Diese Regelung gilt selbstverständlich auch für die Auswahl der Entwürfe für die zweite Phase. Diese Entscheidung des Preisgerichts ist nicht Gegentand der Beteiligung.
Zielstellung der Beteiligung vor der Auslobung des Wettbewerbs
Aktive Öffentlichkeitsbeteiligung geht über die reine Information zu Planungsergebnissen hinaus. Ziel ist es daher, in der Beteiligung zum Matthäikirchhof ein breites Spektrum von Akteur/-innen auf gemeinsame Ziele zu einigen und tragfähige Akteurskonstellationen zu bilden., Hintergrund ist, dass im Rahmen partizipativer Planungsprozesse erarbeitete Planungen eine größere Akzeptanz genießen.
Positionspapier
Zu Beginn des Planungsprozesses wurde durch die Stadtverwaltung Leipzig ein „Positionspapier“ erarbeitet. Dieses wurde von der Stadtspitze befürwortet und vom Stadtrat als Grundlage für die Öffentlichkeitsbeteiligung und für das geeignete städtebauliche Planungsverfahren zum Matthäikirchhof zur Kenntnis genommen. Ebenfalls wurde durch den Stadtrat die anteilige Aufteilung des Gesamtareals gemäß Positionspapier als Grundlage für die Öffentlichkeitsbeteiligung bestätigt.
Bereits im Positionspapier wird mit dem Umgang mit der Bausubstanz der 1980er-Jahre offen umgegangen: „Die Bauten der Staatssicherheit und der Volkspolizei aus den 1980er Jahren wurden nur wenige Jahre genutzt. Zwischen ihrer tatsächlichen historischen Bedeutung und ihrer städtebaulichen Dominanz besteht ein auffälliger Widerspruch. Die bestehenden Gebäude haben derzeit eine erhebliche Barrierewirkung und sind gegen die Stadt abgeschottet. Dies wird städtebaulich negativ bewertet. Dennoch bestehen unterschiedliche Sichtweisen auf den Umgang mit dem Gebäudebestand. Der weitgehende oder vollständige Abriss des aus den 1980er-Jahren stammenden Bestandes findet ebenso Befürworter/-innen wie ein Erhalt und eine Sanierung der Bausubstanz. Inwieweit sich die Geschichte der Staatssicherheit ausreichend an anderen Orten auf dem Gesamtgelände widerspiegelt und ob ein zeitgemäßer Umgang mit der Geschichte durch das geplante „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ (Arbeitstitel) umgesetzt werden kann, muss Bestandteil der Öffentlichkeitsbeteiligung sein.“
Das Positionspapier diente als Ausgangspunkt der Diskussionen in der ersten Beteiligungsphase. Hier haben die Leipzigerinnen und Leipziger in verschiedenen Beteiligungsformaten von April 2021 bis zum Frühjahr 2022 den gewünschten Charakter des Areals als Grundlage für die Aufgabenstellung eines städtebaulichen Wettbewerbs erarbeitet.
Download des Positionspapiers (PDF, 1MB)
Öffentliche Auftaktveranstaltung
Der Auftakt zum öffentlichen Beteiligungsprozess zur Entwicklung des Matthäikirchhofs fand am 19.04.2021 statt. Die Podiumsdiskussion mit Oberbürgermeister Burkhard Jung, Baubürgermeister Thomas Dienberg und Roland Jahn, ehemaliger Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU), eröffnete den Beteiligungsprozess und informierte über die Hintergründe des Projekts.
Online-Beteiligung
Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung wurde vom 19.04. – 31.05.2021 eine erste Online-Umfrage freigeschaltet, die der Öffentlichkeit die Möglichkeit eröffnete, sich in den Prozess einzubringen und Ideen und Meinungen für den Matthäikirchhof mitzuteilen. Auch wenn eine Online-Umfrage nicht den Anspruch der Repräsentativität erheben kann, handelt es sich um einen wichtigen Baustein bei der Annäherung an die Fragestellung, wie mit den Gebäuden aus den 1980er-Jahren im städtebaulichen Wettbewerb umgegangen werden soll.
Insgesamt ergaben die Antworten der Befragten kein klares Votum zum Umgang mit den Bestandsgebäuden aus den 1980er-Jahren. Gut ein Drittel (35 Prozent) sprach sich für die Erhaltung von Gestaltungselementen, die in Neubauten integriert werden sollen, aus. Für einen Teilabriss, bei dem Gebäude der ehemaligen Stasi-Bezirkszentrale und der Volkspolizei teilweise erhalten bleiben, stimmten 21 Prozent der Befragten. Folglich schlugen mehr als die Hälfte der Teilnehmer/-innen vor, mit dem Bestand so umzugehen, dass dieser teilweise – entweder in Form von Gebäuden oder aber Gestaltungselementen – erhalten bleibt. Knapp ein Drittel (29 Prozent) plädierte für einen vollständigen Abriss der Gebäude der Stasi und Volkspolizei, während 10 Prozent der Befragten die Gegenposition einnahmen und für einen vollständigen Erhalt der Bestandgebäude aus den 1980er Jahren stimmten. Ein kleiner Teil von 5 Prozent der Befragten konnte sich zum Umgang mit dem Bestand noch nicht positionieren.
Download der Dokumentation zu den Ergebnissen der Online-Beteiligung (PDF, 2MB)
Fachwerkstätten und Aktionstage
Zwischen dem 09.06.2021 und dem 07.03.2022 wurde in vier Fachwerkstätten mit einem festen Teilnehmerkreis aus Akteuren der Zivilgesellschaft, Bürgerschaft, Verwaltung, Lokalpolitik und Fachexpert/-innen intensiv über Fragestellungen zu konkreten Themenfeldern diskutiert. Rund 60 Personen, davon viele in einem aufwendigen Auswahlverfahren mit Bewerbungen und quotiertem Losverfahren ausgewählte Bürgerinnen und Bürger, nahmen an den Fachwerkstätten teil. Neben Fragen zur Historie des Ortes oder zum öffentlichen Raum wurde sehr umfassend zum möglichen Umgang mit dem (baulichen) Erbe der DDR-Staatssicherheit diskutiert.
Flankiert wurden die Fachwerkstätten vom 19. bis 22. September 2021 durch Aktionstage auf dem Richard-Wagner-Platz. Hier bestand für eine breite Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich aktiv in die Diskussion einzubringen und vor Ort mit den Planerinnen und Planern ins Gespräch zu kommen. Wünsche und Ideen zum Areal konnten benannt werden. Darüber hinaus fand eine Jugendbeteiligung durch das Jugendparlament statt.
Matthäikirchhof-Forum: Ergebnisse und Ausblick
Am 12. Mai 2022 konnten sich alle Interessierten im Kupfersaal über die Ergebnisse der öffentlichen Beteiligung 2021/ 2022 informieren, die nun im Matthäikirchhof-Code zusammengefasst sind. Dieser ist die Grundlage für den anschließenden städtebaulichen Wettbewerb im Jahr 2023, in dem es auch weitere Beteiligungsmöglichkeiten geben wird.
Ergebnisse der Beteiligung zur Auslobung des Wettbewerbs (Matthäikirchhof-Code)
Der Matthäikirchhof-Code ist das direkte Ergebnis aus dem Beteiligungsprozess, in dem Bürgerinnen und Bürger an einzelnen Formulierungen mitgewirkt haben und alle Details diskutiert wurden. Die Kernaussagen aus dem Matthäikirchhof-Code sind u. a., dass der Matthäikirchhof zu einem Ort entwickelt werden soll, an dem aktive Geschichtsvermittlung stattfindet. Ein Ort für Begegnung, der Vielfalt und Offenheit wiederspiegelt - ein Ort, der innerstädtisches Wohnen und Grünflächen anbietet und Platz für urbanes Gewerbe und Handwerk schafft. In Bezug auf den Umgang mit der Bausubstanz aus den 1980er-Jahren gab es in den verschiedenen Beteiligungs- und Diskussionsformaten kein einheitliches Meinungsbild. Dies spiegelt sich wieder in Punkt 2.1. des Matthäikirchhof-Codes:
„2.1. Sorgfältiger Umgang mit dem baulichen Bestand! Die Frage nach dem Umgang mit den Bestandsgebäuden aus den 1980er Jahren ist vielschichtig und hat neben der räumlichen eine historische Ebene. Neben der städtebaulichen Qualität, der Durchwegung und den Gestaltungs- und Nutzungsansprüchen gilt es auch Aspekte wie graue Energie, Kosten-Nutzen-Abwägungen und nicht zuletzt Erinnerungskultur und historisches Erbe miteinander abzuwägen und ein stimmiges Gesamtkonzept zu entwickeln. Dabei soll überprüft werden, ob Bestehendes abgerissen oder mit Neuem verbunden werden kann. Einigkeit besteht bei der Anforderung, das Areal räumlich und funktional zur Stadt zu öffnen und die Abschottung aufzubrechen.
[…] Eine städtebaulich sinnvolle Einordnung sowie nachvollziehbare Nutzungskonzepte gilt es zu prüfen und nachzuweisen.“
Fachdiskussion mit dem Zentrum für Baukultur Dresden
Am 16.06.2021 fand überdies eine vom Zentrum für Baukultur Sachsen organisierte Online-Fachdiskussion zum Umgang mit den politisch belasteten Bauten der 1980er-Jahre statt. Ziel der Veranstaltung war es, ein Spektrum von unterschiedlichen Positionen in Hinblick auf den Umgang mit diesen herausfordernden oder gar unbequemen Bauten aufzuzeigen. Auch in dieser Fachdiskussion konnte kein einheitliches Meinungsbild zum Umgang mit der sog. „belasteten Bausubstanz“ erreicht werden, die Meinungen umfassten die unterschiedlichsten Möglichkeiten zwischen Kompletterhalt und Komplettabriss.
Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie auf der Website des Zentrums für Baukultur.
Weitergehende Informationen finden Sie auf der Website zum Beteiligungsprozess Matthäikirchhof.
Ein hochkarätig besetztes, 23-köpfiges Preisgericht hat am 28.08.2023 die erste Phase des Wettbewerbs abgeschlossen und nach ausführlicher Diskussion aus den 66 eingegangenen Entwürfen neun Teilnehmer für eine vertiefende Bearbeitung in der zweiten Phase ausgewählt.
Das Preisgericht vereint anerkannte Fachleute, Vertretungen aus allen Stadtratsfraktionen und der Verwaltungsspitze, eine Bürgervertretung sowie auf dem Areal engagierte Institutionen.
Zielstellung der Beteiligung während des Wettbewerbs
Die Zielstellung der Beteiligung während des Wettbewerbs wurde klar formuliert. Mit Hilfe der Anregungen aus der Stadtgesellschaft und dem Preisgericht werden die Konzepte mit Kenntnis der Ergebnisse der Online-Beteiligung und der Hofschau von den Planungsteams weiterbearbeitet. Nach Abschluss der Bearbeitungszeit im Dezember 2023 entscheidet am 30.01.2024 das Preisgericht unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Beteiligungsprozesses über das Ergebnis des Wettbewerbs.
Für verschiedene Zielgruppen verfolgt das Beteiligungsverfahren unterschiedliche Ziele. Die Öffnung des städtebaulichen Wettbewerbs soll gegenüber der Stadtgesellschaft Transparenz sowie Dialog herstellen. Die Ergebnisse der Beteiligung bieten für die Planungsteams die Möglichkeit, eine qualifizierte Überarbeitung und Vertiefung der Entwürfe vorzunehmen. Für das Preisgericht bieten die Ergebnisse einen ergänzenden Baustein zur Entscheidungsfindung. Dieses wird ergänzt um die Zusammenfassung der Planungsbüros, wie sie mit den Anregungen aus der Beteiligung umgegangen sind.
Online-Beteiligung
Die neun in der ersten Preisgerichtssitzung ausgewählten Entwürfe konnten von der Öffentlichkeit zwischen dem 19.09. und 01.10.2023 auf dem Online-Schauplatz diskutiert werden. Die Ergebnisse der Online-Beteiligung liefern den Planungsbüros wichtige Hinweise für die Überarbeitung der Entwürfe. Zudem bieten sie ein öffentliches Stimmungsbild, wie den Planungsbüros die Umsetzung der Prüfaufträge (Matthäikirchhof-Code sowie in der Auslobung des Wettbewerbs) gelungen ist. Auch das Preisgericht erhält einen Überblick über den öffentlichen Diskurs.
„Hofschau“
Die Hofschau am 19.10.2023 im Museum der bildenden Künste dient dem direkten Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern und den Planungsteams. Die Öffentlichkeit kann mit den Planungsbüros diskutieren und Anregungen zur weiteren Bearbeitung geben. Die Teams erläutern ihre Entwürfe und nehmen Hinweise und Anregungen aus der Öffentlichkeit entgegen. Auch Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung stehen für Gespräche bereit.
Berücksichtigung der Anregungen aus der Beteiligung durch die Planungsbüros
Die Anregungen, Hinweise und Diskussionen sowohl der Hofschau als auch der Online-Beteiligung werden ausgewertet und als Anhang des Protokolls des Rückfragenkolloquiums an die teilnehmenden Büros sowie an das Preisgericht verschickt. Die Planungsbüros müssen prüfen, wie sie die Ergebnisse der Beteiligung in der Vertiefung ihrer Entwürfe berücksichtigen. Die Anregungen der Beteiligung sind für die Planungsbüros nicht bindend, jedoch müssen sie den Umgang mit den Ergebnissen der Beteiligung dokumentieren.
Ausstellung aller Arbeiten am Ende des Wettbewerbs
Nach Abschluss des Wettbewerbs im Dezember 2023 entscheidet am 30.01.2024 das Preisgericht unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Beteiligungsprozesses über die Umsetzung der Entwürfe. Eine öffentliche Ausstellung aller Entwürfe startet außerdem am 19.02.2024 im Stadtbüro.
Hier sei noch einmal auf die Zielstellung der Beteiligung in der zweiten Wettbewerbsphase verwiesen: „Mit Hilfe der Anregungen aus der Stadtgesellschaft und dem Preisgericht werden die Konzepte anschließend von den Planungsteams weiterbearbeitet. Nach Abschluss des Wettbewerbs im Dezember 2023 entscheidet am 30.01.2024 das Preisgericht unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Beteiligungsprozesses über die Umsetzung der Entwürfe.“
Die neun Entwürfe, die in die 2. Phase gekommen sind, haben das Preisgericht städtebaulich und funktionell überzeugt. Dabei geht es nicht nur um die Frage von Erhalt oder Abriss einiger Gebäude, sondern um die Lösung der gestellten Gesamtaufgabe.
Alle Beiträge werden am Ende des Verfahrens ausgestellt.
Die Anregungen der Online-Beteiligung sowie der Hofschau werden den beteiligten Büros und dem Preisgericht zur Verfügung gestellt. Dies entspricht den Zielen der öffentlichen Beteiligung während des Wettbewerbs, dass die Entwürfe in der zweiten Phase mit den Anregungen aus der Stadtgesellschaft und dem Preisgericht (Rückfragenkolloquium) von den Planungsteams vertieft werden und das Preisgericht unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Beteiligungsprozesses über die Entwürfe entscheidet.
Nach Beendigung werden die Ergebnisse der Beteiligung veröffentlicht.
Projektbeschreibung
Das Gesamtprojekt umfasst die konzeptionelle und planerische Vorbereitung der Entwicklung des Areals: Aktuell wird ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt, dessen Aufgabenstellung in einer umfassenden Öffentlichkeitsbeteiligung erarbeitet wurde. Während des Wettbewerbs, der die städtebaulichen und freiraumplanerischen Strukturen für das Gesamtareal klären wird, wird ebenfalls eine umfassende Bürger/-innenbeteiligung durchgeführt. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden anschließend im Rahmen der sogenannten Masterplanung detailliert ausgearbeitet und auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft. Inwieweit nachfolgend der rechtskräftige Bebauungsplan angepasst werden muss, werden weitere Verfahrensschritte zeigen.
Die inhaltliche Ausgestaltung des "Forum für Freiheit und Bürgerrechte/Demokratiecampus" diskutiert die Stadt Leipzig gemeinsam mit unterschiedlichen Partner/-innen, wie zum Beispiel den bereits ansässigen Einrichtungen Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig (ehemals BStU -Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, seit 17. Juni 2021 Teil des Bundesarchivs), dem Schulmuseum - Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig und dem Bürgerkomitee Leipzig e. V, als Träger des Museums in der "Runden Ecke". Als weitere Partner/-innen sind das Archiv Bürgerbewegung e. V., die Stiftung Friedliche Revolution und das Offene feministische Demokratiearchiv eingebunden. Unterstützt wird die inhaltliche Ausgestaltung des Forums durch die HTWK Leipzig und die Universität Leipzig sowie in intensiver Beratung durch einen Wissenschaftlichen Beirat.
Das Entwicklungsvorhaben am Matthäikirchhof wird durch den Bund über das Programm www.nationale-staedtebauprojekte.de gefördert und ist mit einem Gesamtvolumen von 2,25 Millionen Euro (2019-2023) eines der zentralen Projekte im Arbeitsprogramm 2023 der Stadt Leipzig.
Blick auf das Areal Matthäikirchhof © Unrau Fotografie Bilder vergrößert anzeigenDie ehemalige Stasi-Zentrale mit architektonischer Fassadengestaltung des Treppenhauses © Iona Dutz Bilder vergrößert anzeigenDetailanicht Fassadengestaltung/Kunst am Bau an der ehemaligen Stasi-Zentrale © Iona Dutz Bilder vergrößert anzeigenBlick in den Innenhof © Iona Dutz Bilder vergrößert anzeigenBlick in den Innenhof © Iona Dutz Bilder vergrößert anzeigenBlick in den Innenhof mit Verbindung zwischen den Gebäuden © Iona Dutz Bilder vergrößert anzeigenFassadengestaltung/ Kunst am Bau © Iona Dutz Bilder vergrößert anzeigenTreppenhaus © Iona Dutz Bilder vergrößert anzeigenBlick in das Innere der ehemaligen Stasi-Zentrale mit Wandgestaltung © Iona Dutz Bilder vergrößert anzeigenBlick aus der ehemaligen Stasi-Zentrale © Iona Dutz Bilder vergrößert anzeigen