Strategische Konzepte zum Wohnen
Stadtentwicklungsstrategien für das Wohnen in Leipzig werden in verschiedenen Konzepten formuliert.
Das Wohnungspolitische Konzept formuliert die Schwerpunkte für die Sicherung einer ausgewogenen Wohnraumversorgung in Leipzig. Am 28. Oktober 2015 wurde die Fortschreibung des Wohnungspolitischen Konzepts durch den Stadtrat beschlossen. Unter einer übergeordneten Leitlinie, Leipzig als attraktiven und konkurrenfähigen Wohnstandort weiterzuentwickeln, der Wohnraum für alle bietet und zugleich Freiräume für vielfältige Lebensformen erhält, wurden vier wohnungspolitische Leitlinien formuliert:
Wohnen für alle, vielfältig, bezahlbar und wirtschaftlich tragfähig
Für alle Menschen, die in Leipzig leben, soll Wohnraum in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung stehen. Es soll ein vielfältiges Angebot an Wohnraum zur Miete und im Eigentum geben, das den Bedarf und die Anforderungen verschiedener Lebensstilgruppen, Lebensformen und Lebensphasen entspricht. Dafür bedarf es einer kontinuierlichen langfristig ausgerichteten und sozail verträglichen Bestandsentwicklung sowie einer Erweiterung des Wohnungsangebots entsprechend der Nachfrageentwicklung. Dabei soll Wohnraum in allen Stadtgebieten sowohl für Mieter und Selbstnutzer langfristig bezahlbar als auch für Vermieter wirtschaftlich tragfähig sein.
Genügend Wohnungen für einkommensschwache Haushalte
Einkommensschwachen Haushalten – wie Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherungsleistungen und Wohngeld sowie andere Haushalte mit Niedrigeinkommen, die keine Transferleistungen beziehen – soll ausreichender angemessener Wohnraum in allen Stadtgebieten zur Verfügung stehen.
Familien, Senioren und Menschen mit Behinderungen besonders unterstützen
Aufgrund der demographischen Entwicklung einerseits und der sozialen Verantwortung der Stadtgesellschaft andererseits bedürfen einzelne Nachfragegruppen, die spezifische Anforderungen an ihre Wohnungen haben, besonderer Unterstützung. Hierzu zählen Familien, Seniorinnen und Senioren und Menschen mit Behinderungen. Im Sinne einer alternsgerechten Gestaltung von Wohnungen und Wohnumfeld sind generationenübergreifende Ansätze erforderlich. Angebote für diese Nachfragegruppen sollen in allen Stadtgebieten vorhanden sein.
Wohnungspolitik als Teil integrierter Stadtentwicklung
Die Leipziger Wohnungspolitik versteht sich als Teil einer integrierten nachhaltigen Stadtentwicklungspolitik. Dabei ergeben sich einerseits Anforderungen an das Wohnungspolitische Konzept und andererseits Rückkoppelungen, die in die Fachplanungen und das Integrierte Stadtentwicklungskonzept einfließen. Schwerpunkte liegen auf sozial- und nutzungsstrukturell gemischten Stadtteilen, einem nachhaltigen Wachstum und Energieeffizienzsteigerung im Wohnungsbestand.
Zur Umsetzung dieser wohnungspolitischen Ziele wurden Instrumente und Maßnahmen formuliert. Diese werden kontinuierlich fortgeschrieben und vom Stadtrat - zuletzt am 27. September 2018 - beschlossen.
Das Fachkonzept Wohnen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts greift die im Wohnungspolitischen Konzept beschlossenen Zielsetzungen und Maßnahmen auf und formuliert räumlich differenzierte Handlungsansätze zur Umsetzung der Ziele und Maßnahmen.
Der Stadtentwicklungsplan Wohnungsbau und Stadterneuerung (STEP W+S) wurde 2000 vor dem Hintergrund der mit dem Wohnungsleerstand und Stadtumbau verbundenen Herausforderungen beschlossen. Er bestand aus den Teilplänen Wohnungs(neu)bau, Stadterneuerung und Großsiedlungen.
Mit der Erarbeitung des ersten Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (SEKo) im Jahr 2009 wurden die Strategien für die Stadterneuerung und die Großsiedlungen überarbeitet und im Fachkonzept Wohnen zusammengeführt und 2018 mit dem INSEK "Leipzig 2030" fortgeschrieben.
Der Teilplan Wohnungs(neu)bau wird aktuell als STEP Wohnbauflächen neu erarbeitet.Der STEP Wohnbauflächen wird die räumliche und zeitliche Strategie der Wohnbauflächenentwicklung bis 2030 darstellen und dafür Sorge tragen, dass ausreichend geeignete Standorte für den Wohnungsneubau im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung bereitgestellt werden.
Zum altenfreundlichen Wohnen wurden angesichts der demographischen Veränderungen vertiefende Projekte durchgeführt und ein gemeinsamer Aktionsplan der Wohnungsmarktakteure erarbeitet.Hierbei wurden unter Beteiligung des Seniorenbeirates der Stadt die Anforderungen an altenfreundliches Wohnen in Leipzig formuliert und daraus gemeinsam mit Leipziger Wohnungsunternehmen Maßnahmen abgeleitet, die zu einer Verbesserung der Wohnraumversorgung älterer Bürgerinnen und Bürger führt.