EU Smart-City-Projekt Triangulum
Stadt Leipzig im EU Projekt Triangulum
Die Stadt Leipzig ist Partner im Projektkonsortium "Triangulum". Es ist eines von drei im europaweiten Wettbewerb "Horizon 2020 Smart Cities and Communities" ausgewählten Projekten, die von der EU-Kommission als transnationale Leuchtturmprojekte gefördert werden. Das Konsortium besteht aus 22 Projektpartnern aus sechs Ländern und wird mit insgesamt 25 Millionen Euro gefördert.
Projektziele
Unter dem Sammelbegriff "Smart City" werden Entwicklungskonzepte betrachtet, die darauf abzielen, Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, zukunftssicher und sozial inklusiver zu gestalten. Nachhaltige Smart City-Konzepte vereinen technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen in sich. Projektziel ist die Entwicklung bzw. Ableitung von europaweit übertragbaren Smart-City Strategien. Die Projektleitung im Konsortium Triangulum übernimmt das Fraunhofer IAO mit Unterstützung des Steinbeis-Europa-Zentrums. Im Rahmen eines fünfjährigen Umsetzungsprozesses werden die drei "Lighthousestädte" (Eindhoven, Manchester, Stavanger) ihre bereits existierenden Smart-City-Quartierskonzepte gemeinsam mit kooperierenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen umsetzen. Im gemeinsamen Erfahrungsaustausch entwickeln die sogenannten "Followerstädte" (Leipzig, Prag, Sabadell) eigene konkrete Umsetzungspläne, um später gegebenenfalls "Lighthousestädte" zu werden.
Laborraum Leipziger Westen
Leipzig wird diesen umsetzungsorientierten Masterplan für einen Teilbereich des Leipziger Westens entwickeln. Der Stadtteil dient hierbei als Labor für die zukünftige Ausrichtung einer gesamtstädtischen Smart-City-Strategie. Das ausgewählte Stadtquartier hat bereits in den letzten Jahren einen enormen - auch wirtschaftlichen und sozialen - Wandel vollzogen. Es ist gekennzeichnet durch großflächige Brachen, vielfältige Gebäudesubstanz (ehemalige teils historisch wertvolle Industrie- und Gewerbebauten, Wohngebäude usw.) und weitläufige Infrastrukturanlagen (Verkehrsanlagen, Ver- und Entsorgungsleitungen). Verbunden mit dem anhaltenden Bevölkerungswachstum besteht Handlungs- und Anpassungsbedarf bei der Reaktivierung der Bausubstanz zum Arbeiten und Wohnen. Dies wird verknüpft mit dem Aufbau einer KMU orientierten intelligenten Infrastruktur (Smart-Grid, Breitbandnetze) in Verbindung mit dem überwiegenden Einsatz erneuerbarer Energien, sowie im Ausbau des ÖPNV-Angebots bzw. bei der Reorganisation des gewerblichen Liefer- und Individualverkehrs. Weitere Fördermittelanträge, u.a. aus den Programmen Horizon 2020, EFRE 2014-2020 und ESF, sollen die Finanzierung der notwendigen Projekte sicherstellen.
Wie weiter?
Weitere Herausforderungen sind der Aufbau langfristiger öffentlich-privater Kooperationsstrukturen und verbindlicher Formen der Zusammenarbeit zwischen den städtischen Tochtergesellschaften, Immobilienmarktakteuren, KMU-Partnern (KMU = kleine und mittlere Unternehmen) aus Industrie, Gewerbe sowie Wissenschaft und Forschung. Erste Vorgespräche, zu potenziellen Themenfeldern und Projekten, wurden unter anderen mit kommunalen Unternehmen geführt.
Für eine langfristige Implementierung der Smart-City-Ansätze auf gesamtstädtischer Ebene werden die bisher gewonnen Erkenntnisse in den aktuell laufenden Fortschreibungsprozess des Stadtentwicklungskonzeptes INSEK Leipzig 2030 eingebracht. Über die Arbeitsgruppen werden die Themen in die Fachkonzepte einfließen. Dies sind z.B.
- Mobilität
- Energie und Klimaschutz
- Freiraum und Umwelt und
- Wohnen.
Eine Übertragung der Projekte und Handlungsfelder in die jeweiligen Fachplanungen und Strategien (z.B. European Energy Award oder der kommunalen Tochterunternehmen) wird ebenfalls angestrebt.