Denkmal für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig
Das 1926 eingeweihte Denkmal erinnert an die im Ersten Weltkrieg Gefallenen der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig. Der Entwurf im Stil des Art déco stammt von dem bedeutenden jüdischen Architekten Wilhelm Haller (1884 - 1956). Bereits 1933 emigrierte dieser nach Palästina. Für die "Weiße Stadt" Tel Aviv entwarf er im zweiten Viertel des 20. Jahrhunderts einige Gebäude, die heute teils zum Weltkulturerbe gehören.
Das Leipziger Ehrenmal verewigt die Namen von 121 jüdischen Kriegstoten. Die beiden ruhenden Löwen neben dem stilisierten Sarkophag, als Flachrelief ausgeführt, symbolisieren die Tapferkeit. Der Davidstern - im gezackten, profilierten Rahmen - ist das Symbol des Volkes Israel. Geschaffen wurde das Denkmal aus Kalkstein mit einer Höhe von etwa 3,20 Metern und einer Länge von 5,00 Metern. 2019 wurde mit Hilfe von Denkmalfördermitteln des Freistaates Sachsen und Mitteln des Kulturamtes der Stadt Leipzig erstmals eine umfassende Restaurierung durchgeführt.
Der Alte Israelitische Friedhof befindet sich im Leipziger Stadtteil Eutritzsch an der Berliner Straße 123. 1862 erwarb die Leipziger israelitische Gemeinde das Gelände zur Anlage eines Friedhofs, da der seit 1814 bestehende Friedhof im Johannistal nicht mehr erweiterbar war.
Der Friedhof wurde 1864 eingeweiht. Wie auf jüdischen Friedhöfen üblich, stehen die Grabstelen dicht an dicht und nach Osten ausgerichtet. Fehlende Stelen sind durch Nummernsteine gekennzeichnet. In der Abt. I finden sich in 49 Reihen die ältesten Steine aus den 1860er bis 1870er Jahren. Aus der gleichen Zeit stammen die Wandgrabmale an den beiden Umfassungsmauern. Neben neogotischen und Renaissanceformen finden sich hier häufig maurische Stilelemente, so der Hufeisenbogen und feinteilige orientalisierende Ornamentik. Vorbild dafür waren offensichtlich die Formen der 1855 errichteten Gemeindesynagoge in der Gottschedstraße. Häufig finden sich vor den Wandgrabmalen aufgestellte ovale Marmorplatten, wie sie zu der Zeit auch auf christlichen Friedhöfen gebräuchlich waren. Als Symbole sind verbreitet: segnende Hände (Priesterabkommen), Sabbatleuchter, Wasserkrug (Herkunft vom Stamme Levis) Traube (Fruchtbares Israel).
Unter den repräsentativen Grabmalen an den Zwischenwänden finden sich die von Henriette Goldschmidt, Begründerin des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins, der Bankiers Jakob Plaut und Samuel Kroch, des Kaufhausbesitzers Breslauer und der Familie Ariowitsch, Stifter des jüdischen Altersheimes.
Bis 1932, kurz nach der Einweihung des Neuen Israelitischen Friedhofs an der Delitzscher Straße, wurde auf dem Friedhof an der Berliner Straße beerdigt.
(Auszug aus der Übersicht der in Sachsen gelisteten Denkmäler. Landesamt für Denkmalpflege Sachsen: Liste der Kulturdenkmale in Eutritzsch)
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