Palmengarten
Im Jahre 1893 fand hier die Jubiläums-Gartenbau-Ausstellung anlässlich des 50jährigen Bestehens des Leipziger Gärtner-Vereins statt. Das Gelände wurde nach Plänen des Leipziger Landschaftsgärtners Otto Moßdorf gestaltet.
Wenige Jahre nach der Ausstellung wurde ein Wettbewerb für die Schaffung eines Palmengartens nach dem Vorbild von Frankfurt am Main ausgeschrieben. Den ersten Platz des Wettbewerbes belegte der Gartentechniker Eduard May aus Frankfurt am Main. Otto Moßdorf erhielt für seine Gestaltung den zweiten Preis und wurde mit der Umsetzung des Siegerentwurfs beauftragt. So trug der 1899 eröffnete Palmengarten doch in einigen Bereichen eher die Handschrift von Otto Moßdorf.
Das Kernstück des Palmengartens bildete das Gesellschaftshaus mit einem angeschlossenen Palmenhaus der Architekten Schmidt und Johlige. Der gusseiserne Pavillon, der noch heute am Ufer des Teiches steht, wurde anlässlich der Sächsischen-Thüringischen Industrie- und Gewerbe-Ausstellung von 1897 im König-Albert-Park aufgestellt und gelangte nach Beendigung der Ausstellung in den Palmengarten.
In Vorbereitung der Gutenberg-Reichsausstellung, die auf dem Gelände stattfinden sollte, wurden 1938/39 die Gebäude des Palmengartens abgebrochen.
Der ehemalige Palmengarten beherbergt eine Vielzahl dendrologisch wertvoller und besonderer Gehölze. Diese stammen zu großen Teilen aus der in Liebertwolkwitz gelegenen Baumschule des Botanischen Gartens, die 1960 aufgelöst worden war.