Sie spielt die erste Geige in der Stadt und in Sachsen, wenn es um musikalische Nachwuchsarbeit geht die Musikschule Leipzig Johann Sebastian Bach. Am 12. November begeht sie ihr 60-Jähriges und will das mit den Leipzigern feiern.
Tradition pflegen, leben und ausbauen
Dass Leipzig in die Reihe der Musikstädte mit Weltruf gehört, ist keine Frage. Die Frage ist: Wie kann gesichert werden, dass auch in Zukunft musisch gebildete und musizierende Leipziger diese Tradition pflegen, leben und ausbauen? Die Musikschule als größte ihrer Art in Sachsens hat viele Antworten.
An 21 Standorten und vielen Kindergärten ist sie mit 280 Lehrkräften präsent. 7 500 Schüler viele belegen mehrere Fächer werden instrumental, stimmbildnerisch oder tänzerisch ausgebildet. Das Unterrichtsangebot ergänzen 59 Kurse pro Jahr.
Regelmäßige Konzerte aller zwölf Fachbereiche, fachübergreifende Konzerte, Musikfest für alle, Tage der offenen Tür, jährliche Tanzgalas (2011: Grimms grimmige Märchen am 21. Dezember im Mendelssohn-Saal), große Konzerte des Jugendsinfonieorchesters im Gewandhaus und viele Ensemblekonzerte lassen das Jahresprogramm der Schule auf insgesamt etwa 1 500 Veranstaltungen wachsen. Nicht gezählt die von der Schule betreuten 140 Schülerkonzerte sie erreichen jährlich etwa 40 000 junge Besucher, und die Elementarerziehung an Kitas, aber auch Schulen.
Singt Euch ein"
Die talentierten und interessierten Kinder finden selbst ihren Weg zu uns, sagt Musikschulleiter Frank-Thomas Mitschke. Breitenarbeit ist uns aber genauso wichtig. Dafür haben wir beispielsweise das Projekt Singt Euch ein? aus der Taufe gehoben. In 34 Leipziger Grundschulen arbeitet in den 3. Klassen ein Gesangspädagoge im Tandem mit dem Lehrer. Konkrete Ziele sind die Stimmbildung und die Bewegung zur Musik. Der Umgang mit der eigenen Stimme wird von den Schülern ganz neu erlebt, sie haben viel mehr Freude am Singen, so Mitschke. Bis Juli 2012 ist das Projekt, gefördert von der Schweizer Drosos Stiftung, sicher.
Die weitere Finanzierung bleibt genauso Herausforderung wie die 1 200 Schüler auf den Wartelisten. Hier stößt der Eigenbetrieb an seine Kapazitätsgrenzen. Mehr Lehrer sind trotz Landesförderung (20 Prozent) und Zuschüssen der Stadt (40 Prozent) nicht finanzierbar, denn auch die Gebühren der Eltern (40 Prozent) müssen bezahlbar bleiben.
Jubiläumsveranstaltung am 12. November
Am 12. November soll das in der Petersstraße 43, dem Hauptsitz der Schule, nicht Thema sein. Unter dem Motto: Festhalten lädt die Musikschule ab 16 Uhr zu Kaffee und Kuchen in ihren Kurt-Masur-Saal, ab 19 Uhr zu Musik und Tanz ins Gewandhausfoyer und 20 Uhr dann zum Festkonzert mit Jugendsinfonieorchester und Big Band ein. Der Eintritt ist frei, über eine Spende freut sich die Schule dennoch. Karten sind bei Musik-Oelsner erhältlich.
Weitere Informationen:
musikschule-leipzig.de
Hinweis: Mit dem Relaunch von leipzig.de 2013 sind Bilder und Verlinkungen dieses Artikels nicht mehr verfügbar.
60 Jahre Musikschule Leipzig
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